Der leichte Giovanni
Giovanni Pacini schrieb die Oper "Don Giovanni" für seinen Vater und inszenierte sie nur vor seiner Familie. Da der Zweiakter daher wohl noch nie öffentlich aufgeführt wurde, kann die Inszenierung auf den Rossinifestspielen im Königlichen Kurtheater Wildbad als Premiere gelten: Leichter und beschwingter als in der Oper Mozarts, erzählt Giovanni Pacini mittels seiner Musik die Geschichte Don Giovannis.
Diese Oper ist ein Gelegenheitswerk, ein "Geburtstagsgeschenk" des Komponisten Giovanni Pacini an seinen Vater, den seinerzeit berühmten Bariton Luigi Pacini. Die Uraufführung fand im privaten Kreis statt, eine weitere Aufführung ist nicht belegt, weshalb das Rossinifestival jetzt eine "öffentliche Uraufführung" ankündigte.
Die Handlung folgt im wesentlichen Mozart und da Ponte, nur Donna Elvira ist weggelassen. Regisseurin Anke Rauthmann hat für die Wildbader Produktion gewissermaßen die Entstehungsbedingungen mitinszeniert. Noch ehe die Musik ertönt, beginnt bei ihr das Spiel - in der vorderen Bühnenhälfte, die von einem großen Tisch eingenommen wird.
Es treffen ein: Vier Familienmitglieder, gewissermaßen Vater, Sohn samt Gattin und Tochter, sie proben die neue Oper, greifen immer wieder zu den Noten, improvisieren. Wenn Don Giovanni, gespielt vom Sohn der Familie, den Komtur im Duell "tötet", dann nicht mit Degen sondern mit den ersten besten Gegenständen, in diesem Fall das gerahmte große Familienfoto, weshalb der Komtur denn auch nur schwer verletzt wird und am Ende fest vergipst wieder auftritt.
Rauthmann kam auf diesen Einfall, weil die Dialoge zwischen Don Giovanni, von einem Tenor gesungen, und seinem Diener, hier nicht Leporello sondern Ficcanaso von Namen, ungeheuer aggressiv sind. Sie ahnte familiäre Anspielungen und in diesem Fall ist die Situation brisant, denn in der Opernaufführung spielt Sohn Pacini den Giovanni, also den Herrn, sein Vater, der Patriarch der Familie Pacini, den Diener, und Diener Ficcanaso erweist sich in Sachen Schürzenjäger als dem Giovanni nicht unterlegen.
Auf diese Weise lockert Anke Rauthmann das ansonsten hinreichend bekannte Handlungsschema auf. Die Musik Pacinis ist durchweg leichter als bei Mozart, aber voller Situationswitz, und die Sänger in Wildbad agieren die Parts lustvoll aus, singen auf durchweg hohem, bis brillantem Niveau - allen voran der Tenor Leonardo Cortellazzi in der Titelrolle: Resultat der bei den Rossinifestspielen in Wildbad gepflegten Tradition, die Rollen mit jungen, noch unbekannten Sängern zu besetzen, so dass das Festival nicht selten Sprungbrett für Karrieren wurde. Insgesamt ein spritziger Auftakt zu den zwei Festivalwochen.
Die Handlung folgt im wesentlichen Mozart und da Ponte, nur Donna Elvira ist weggelassen. Regisseurin Anke Rauthmann hat für die Wildbader Produktion gewissermaßen die Entstehungsbedingungen mitinszeniert. Noch ehe die Musik ertönt, beginnt bei ihr das Spiel - in der vorderen Bühnenhälfte, die von einem großen Tisch eingenommen wird.
Es treffen ein: Vier Familienmitglieder, gewissermaßen Vater, Sohn samt Gattin und Tochter, sie proben die neue Oper, greifen immer wieder zu den Noten, improvisieren. Wenn Don Giovanni, gespielt vom Sohn der Familie, den Komtur im Duell "tötet", dann nicht mit Degen sondern mit den ersten besten Gegenständen, in diesem Fall das gerahmte große Familienfoto, weshalb der Komtur denn auch nur schwer verletzt wird und am Ende fest vergipst wieder auftritt.
Rauthmann kam auf diesen Einfall, weil die Dialoge zwischen Don Giovanni, von einem Tenor gesungen, und seinem Diener, hier nicht Leporello sondern Ficcanaso von Namen, ungeheuer aggressiv sind. Sie ahnte familiäre Anspielungen und in diesem Fall ist die Situation brisant, denn in der Opernaufführung spielt Sohn Pacini den Giovanni, also den Herrn, sein Vater, der Patriarch der Familie Pacini, den Diener, und Diener Ficcanaso erweist sich in Sachen Schürzenjäger als dem Giovanni nicht unterlegen.
Auf diese Weise lockert Anke Rauthmann das ansonsten hinreichend bekannte Handlungsschema auf. Die Musik Pacinis ist durchweg leichter als bei Mozart, aber voller Situationswitz, und die Sänger in Wildbad agieren die Parts lustvoll aus, singen auf durchweg hohem, bis brillantem Niveau - allen voran der Tenor Leonardo Cortellazzi in der Titelrolle: Resultat der bei den Rossinifestspielen in Wildbad gepflegten Tradition, die Rollen mit jungen, noch unbekannten Sängern zu besetzen, so dass das Festival nicht selten Sprungbrett für Karrieren wurde. Insgesamt ein spritziger Auftakt zu den zwei Festivalwochen.