Der Lehrerberuf in Deutschland ist laut OECD-Bildungsdirektor zu unattraktiv

    Ein Portrait von Andreas Schleicher
    Bildungsforscher Schleicher will bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte in Deutschland © dpa picture alliance/ Federico Gambarini
    Der Lehrerberuf ist in Deutschland nach Ansicht des Bildungsdirektors der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Andreas Schleicher, zu unattraktiv. Er mahnte in der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" Reformen im Schulsystem an. Mehr Gehalt sei damit aber nicht gemeint. Lehrerinnen und Lehrer verdienten in Deutschland genug Geld. Sie hätten aber viel zu selten die Gelegenheit, das zu tun, wofür sie eigentlich in den Beruf gegangen sind: nämlich jungen Menschen zu helfen, ihren Weg zu finden, und sie auf diesem Weg zu begleiten. Schleicher verglich die Situation mit einem Fast-Food-Restaurant: "Die Schülerinnen und Schüler sind häufig nur Konsumenten, die den Lernstoff serviert bekommen. Die Lehrer sind Service-Dienstleister, die das vorgefertigte Essen aufwärmen und herüberreichen sollen. Eltern sind Kunden, die sich gelegentlich beschweren, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Diese Abläufe frustrieren alle." Stattdessen bräuchten die Lehrkräfte Freiräume, eigene Ideen zu entwickeln und kreative Unterrichts-Konzepte zu erproben, so Schleicher.