Der Krieg im Kopf

Von Philip Banse · 06.01.2011
In Afghanistan kämpfen Zehntausende Soldaten aus 47 Ländern, um das Land zu befrieden und in Richtung Demokratie zu bewegen. Tatsächlich aber verteidigen die Soldaten immer öfters ihr eigenes Leben. 711 starben allein 2010 in Afghanistan. Auch deutsche Soldaten sind in diesem Krieg dabei.
Das galt auch für den Kosovo. Damals sprach man allerdings noch von Aufbauhilfe. Doch was die Soldaten erlebten, waren blutige Unruhen und gewalttätige Ausbrüche. Seitdem eskaliert die Gewalt. Von Einsatz zu Einsatz. Deutsche Soldaten müssen heute kämpfen, notfalls auch töten.

Doch sind die Bundeswehrsoldaten auf die andauernde Bedrohung durch Attentate, die Beteiligung an Kampfhandlungen und den Anblick von Toten ausreichend vorbereitet? Nein, glaubt man einer Studie, die das "New England Journal of Medicine" 2004 veröffentlichte. Danach kehren bis zu 17 Prozent aller Soldaten mit psychischen Krankheiten zurück.

Diese Männer und Frauen leiden, sie gehen durch die Hölle und bringe diese Bilder mit nach Hause zurück. Ein normales Leben ist für viele der derzeit 6452 Bundeswehrsoldaten, die weltweit im Einsatz sind, oft nicht möglich.

Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument oder im barrierefreien Textformat
Mehr zum Thema