Der Grandseigneur und die Geburtstagskinder
Wachablösung an der Jubiläumsfront: Elliott Carter (100. Geburtstag 2008) geht, Felix Mendelssohn Bartholdy (200. Geburtstag 2009) kommt. Christoph von Dohnányi, der Grandseigneur unter den Dirigenten, bringt beide Geburtstagskinder im Konzert der Staatskapelle Berlin zusammen – zwei Komponisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die sich aber im lockeren Umgang mit dem klassischen Erbe gleichen.
Leicht hatten es beide nicht: Felix Mendelssohn Bartholdy gehörte zu jener bedauerlichen Generation, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dem übermächtigen Erbe Mozarts und Beethovens gerecht zu werden versuchte. Mendelssohn versuchte dann auch gar nicht erst, Beethovens Sinfonik zu erreichen, geschweige denn zu übertreffen, sondern er konzentrierte sich auf eine neue, leichtere Form mit persönlichen Botschaften statt pathetischen „Volksreden an die Menschheit“ (Adorno über Beethoven).
Elliott Carter wiederum, der sich im Alter von 100 Jahren bester und produktivster Gesundheit erfreut, steht als US-amerikanischer Komponist ohnehin zwischen allen Stühlen. Als er anfing, war selbst die Musik seines Mentors Charles Ives noch nicht etabliert; und ehe der zunächst neoklassizistisch orientierte Carter seinen Stil gefunden hatte, stahl ihm schon der zehn Jahre jüngere Leonard Bernstein die Schau. Erst die Begegnung mit der europäischen Nachkriegsavantgarde machte Carter zu dem, was er ist – nämlich ein uner-müdlich-charmanter Erfinder in den Gefilden des Postserialismus.
Christoph von Dohnányi (der selbst zügig auf seinen 80. Geburtstag zusteuert) wird die Musik dieser beiden Geburtstagskinder mit Igor Strawinskys kompletter „Feuervogel“-Musik verbinden und die ihm seit langem vertraute Staatskapelle Berlin in allen Farben schillern lassen.
Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 16.12.2008
Elliott Carter
„Remembrance“ für Orchester
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 ("Italienische")
ca. 20:45 Uhr Konzertpause mit Nachrichten, anschließend:
Olaf Wilhelmer im Gespräch mit Christoph von Dohnányi
Igor Strawinsky
„Der Feuervogel“ (Fassung der Ballettmusik von 1910)
Staatskapelle Berlin
Leitung: Christoph von Dohnányi
Elliott Carter wiederum, der sich im Alter von 100 Jahren bester und produktivster Gesundheit erfreut, steht als US-amerikanischer Komponist ohnehin zwischen allen Stühlen. Als er anfing, war selbst die Musik seines Mentors Charles Ives noch nicht etabliert; und ehe der zunächst neoklassizistisch orientierte Carter seinen Stil gefunden hatte, stahl ihm schon der zehn Jahre jüngere Leonard Bernstein die Schau. Erst die Begegnung mit der europäischen Nachkriegsavantgarde machte Carter zu dem, was er ist – nämlich ein uner-müdlich-charmanter Erfinder in den Gefilden des Postserialismus.
Christoph von Dohnányi (der selbst zügig auf seinen 80. Geburtstag zusteuert) wird die Musik dieser beiden Geburtstagskinder mit Igor Strawinskys kompletter „Feuervogel“-Musik verbinden und die ihm seit langem vertraute Staatskapelle Berlin in allen Farben schillern lassen.
Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 16.12.2008
Elliott Carter
„Remembrance“ für Orchester
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 ("Italienische")
ca. 20:45 Uhr Konzertpause mit Nachrichten, anschließend:
Olaf Wilhelmer im Gespräch mit Christoph von Dohnányi
Igor Strawinsky
„Der Feuervogel“ (Fassung der Ballettmusik von 1910)
Staatskapelle Berlin
Leitung: Christoph von Dohnányi