Der fromme Humanist

Von Uwe Birnstein · 17.04.2010
Am 19. April 2010 jährt sich der 450. Todestag des berühmten Professors, Humanisten und "Lehrer Deutschlands" Philipp Melanchthon. Zeit seines Lebens trat er leidenschaftlich für die Reformation ein.
"Melanchthon hätte sich wahrscheinlich gedacht: 'Mensch, die Jugend von heute ist immer noch so lebendig und chaotisch wie zu meiner Zeit.' Denn Melanchthon hat nicht nur die Streber geliebt, sondern auch die Abenteurer und die Neugierigen."

So stellt sich Dr. Petra Bahr, die Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, die Reaktion des großen Reformators, leidenschaftlichen Pädagogen und Mitstreiter Luthers Philipp Melanchthon auf die Schülerschaft vor.

Philipp Melanchthon war ein loyaler Mitstreiter Martin Luthers. Niemals hat er Luther in der Öffentlichkeit kritisiert. Doch er vertrat durchaus auch andere Auffassungen in Glaubensfragen als der auch heute noch so viel Berühmtere. Melanchthon versuchte die Gräben zwischen Reformatoren und katholischer Kirche mit Diplomatie zu überwinden.

So widmete er zum Beispiel seinen Kommentar zu den Römerbriefen Kardinal Albrecht und forderte ihn, den Primas der Katholischen Kirche in Deutschland, zugleich auf, seine herausragende Stellung als Vermittler zu nutzen. Luther bemerkte einmal dazu bissig, Melanchthon widme seine besten Vorworte den bösesten Buben. Philipp Melanchthon gestaltete die ganze Reformationsgeschichte mit. Doch im Grunde sah er sich vor allem als "Schulmann." Am 19. April 1560 ist Philipp Melanchthon in Wittenberg gestorben.

Der fromme Humanist – Wie Philipp Melanchthon zum "Lehrer Deutschlands" wurde. Ein Feature von Uwe Birnstein.

Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument oder im barrierefreien Textformat