"Der entsorgte Vater"

10.06.2009
In seinem Dokumentarfilm erzählt Filmemacher Douglas Wolfsperger von Männern, deren Gefährtinnen nach einer Trennung den Kontakt zum gemeinsamen Kind verweigern. Er ist selbst ein entsorgter Vater und plädiert in solchen Fällen für mehr Gleichberechtigung für Männer.
Deutschland 2008, Dokumentarfilm, Regie: Douglas Wolfsperger, 86 Minuten, ab 12 Jahren

230.000 Scheidungskinder gibt es jährlich in Deutschland - von denen 90 Prozent dann bei der Mutter leben. Nach einem Jahr der Trennung haben 40 Prozent dieser Kinder dann keinen Kontakt mehr zum Vater. Wie sehr Väter, die an ihren Kindern hängen, unter dieser teilweise von Gerichten erzwungenen Trennung leiden, das zeigt der selber betroffene Vater und Regisseur in einem hochemotionalen und erschütternden Film, der allerdings fast nur die Perspektive der leidenden Väter einnimmt. Die betroffenen Ex-Frauen lehnen nicht nur jeglichen Kontakt zu ihren Ex-Männern ab, sie waren auch nicht bereit, sich filmen zu lassen.

Bei diesem hochsensiblen Thema wird jedoch eins klar: Irgendetwas läuft falsch in einer demokratischen Gesellschaft, in der Gerichte sich fast ausnahmslos auf die Seite der Mütter schlagen und zulassen, dass die ihre Kinder wie ihr Privateigentum betrachten und als Waffen gegen die Ex-Männer benutzen. Kinder und Väter scheinen hier einfach zu wenig Macht zu besitzen. Ein parteiischer, nachdenklicher Film, der mehr Gleichberechtigung für Männer einfordert und dabei filmisch völlig überzeugen kann, inhaltlich natürlich viele Fragen offenlassen muss.

Filmhomepage "Der entsorgte Vater"