"Der Cid" von Peter Cornelius

Der zum spanischen Nationalhelden El Cid avancierte Ruy Diaz war ein kastilischer Ritter, der im 11. Jahrhundert lebte und bald zu einer Legende wurde, die Künstler aller Bereiche bis heute immer wieder inspiriert hat - so auch den deutschen Dichter-Komponisten Peter Cornelius zu einer Oper.
Nach einem kurzen Intermezzo als erst 19-jähriger Schauspieler am Hoftheater seiner Geburtsstadt Mainz studierte Peter Cornelius (1824 – 1874) in Berlin Komposition. Am bekanntesten sind seine zahlreichen Lieder, die fast zur Hälfte seine eigenen Dichtungen zur Grundlage haben. Während seine erste (heute bekanntere) Komische Oper, "Der Barbier von Bagdad", aufgrund einer Intrige 1858 bei ihrer Premiere in Weimar durchfiel, wurde "Der Cid", seine zweite Oper, sieben Jahre später mit großem Erfolg uraufgeführt.

Das Libretto für die Oper "Der Cid" hat Cornelius selbst geschrieben. Als Quellen dienten ihm das Schauspiel "Las Mocedades del Cid" (1618) von Guillén de Castro y Bellvis, die Tragikomödie "Le Cid" (1636) von Pierre Corneille und der Romanzyklus "Der Cid" (1804) von Johann Gottfried Herder. Möglicherweise hat er als Text-Quellen auch die Biographie "Geschichte des Cid Ruy Diaz Campeador von Bivar" (1829) von Victor Aymé Huber und das anonyme Heldenepos "Cantor del mio Cid" (um 1140, deutsch 1850) genutzt. Den Text verfasste Cornelius 1859/60 in Wien, die Musik entstand dann von 1860 bis 1864. Die Ouvertüre komponierte er erst im Februar 1865. Schon am 22. Mai desselben Jahres wurde die Oper am Hoftheater Weimar uraufgeführt.

Die Handlung der Oper spielt in Burgos um 1064 und verbindet drei Themenbereiche: den im Kampf siegreichen und rettenden Helden Ruy Diaz (im Maurischen "Cid" – "Herr"), den Kontrast zwischen Rache und christlicher Vergebung und als zentrales Motiv der Verquickung von Liebe und Hass.



Konzerthaus Berlin
Aufzeichnung vom 11.5.1993

Peter Cornelius
Der Cid
Lyrisches Drama in drei Aufzügen

König von Castillien – Robert Schunk, Tenor
Bischof Luyn Calvo – Ronnie Johansen, Bass
Gräfin von Lozan - Gertrud Ottental, Sopran
Ruy Diaz, Graf von Vibar ("Cid") - Albert Dohmen, Bariton
Alvar Fanez - Endrik Wottrich, Tenor
Ein Herold - Michael Schopper, Bass
Bote/Alkalde - Georg Taube, Tenor
Alkade - Klaus Silber, Tenor
Bote/Alkalde - Michael Timm, Bass
Rundfunkchor Berlin
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Gustav Kuhn


nach Opernende ca. 21:27 Uhr Nachrichten