Der amerikanische Minimalist Tom Johnson

Counting Keys

55:27 Minuten
Zahlenreihen lösen sich in einem hellroten Lichtfeld auf
Zahlenreihen lösen sich in einem Lichtfeld auf (Computergrafik) © imago / Science Photo Library
Von Hubert Steins · 21.11.2019
Tom Johnson liebt Zahlenspiele. Klanglich eher asketisch, verkörpert seine Musik opulenteste Permutations-Akrobatik. Dabei gilt der Amerikaner als einer der wichtigsten Vertreter der Minimal Music.
Tom Johnson bei der Uraufführung von "Deep Rhythms" am 27. April 2019 Im Rahmen der Buchvorstellung von "Finding Music" (MusikTexte) im Kölner Loft
Tom Johnson bei der Uraufführung von "Deep Rhythms" am 27. April 2019 Im Rahmen der Buchvorstellung von "Finding Music" (MusikTexte) im Kölner Loft© Gisela Gronemeyer
Der amerikanische, heute in Paris lebende Komponist Tom Johnson, hat die Neue Musik Szene jahrelang als Musikkritiker der New Yorker Village Voice begleitet. Mit 40 Jahren entdeckte er seine Leidenschaft, das Zählen, und komponierte fortan fast nur noch Musik, die mit logischen und vorhersehbaren Sequenzen operierte.

Logisch und voraussagbar

Obwohl Johnson mit experimentellen Mitteln arbeitet und mit Hilfe mathematischer Prozeduren Stücke entwirft, gibt er die individuelle ästhetische Erfahrung nicht aus der Hand. Immer achtet er auf die Durchschaubarkeit seiner offen zutage liegenden Regelstrukturen, deren Reiz darin liegt, dass diese Art Arbeit mit deduktiven Prozessen immer verschiedene Lesarten ermöglicht.
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