Deniz Yücel erhält von der Türkei wegen seiner Haft Schmerzensgeld - Yücel will aber mehr erreichen

    Saß in der Türkei ohne Anklage ein Jahr in Untersuchungshaft: Deniz Yücel. © picture alliance / dpa / Sven Pfortner
    26.01.2022
    Der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel will gegen das Urteil des Menschengerichtshofs in Straßburg, EGMR, wegen seiner Inhaftierung in der Türkei teilweise Widerspruch einlegen. Der EGMR hatte zuvor entschieden, dass Yücels Inhaftierung wegen angeblicher „Terrorpropaganda“ menschenrechtswidrig war. Yücel sei vor allem wegen seiner kritischen Berichterstattung ein Jahr lang in Untersuchungshaft genommen und damit in seinem Recht auf freie Meinungsäußerung und seinem Freiheitsrecht verletzt worden, entschied der Gerichtshof in Straßburg. Die Türkei müsse dem Journalisten eine Entschädigung von 13.300 Euro zahlen. Yücel begrüßte das Urteil, sagte im Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur aber auch, dass er mehr erwartet habe. "Erhoff hatte ich mir, dass der Gerichtshof auch meiner Klage auf Verletzung des Folterverbots entspricht. Das ist nicht passiert. Und ich hatte außerdem auch darauf geklagt, dass mein Verfahren ein Verstoß gegen das Verbot politischer Verfahren ist. Das haben. Das haben die auch abgelehnt."