"Denen Liebhabern zur Gemüths-Ergetzung"

Gast: András Schiff; Moderation: Jürgen Liebing |
Sie gelten als Höhepunkt der Bachschen Klaviermusik und sind eine besondere Herausforderung für jeden Pianisten, die sogenannten "Goldberg Variationen". Ob sie die Schlaflosigkeit des Grafen Keyserling bekämpfen sollten, wie es Bachs erster Biograf Johann Nikolaus Forkel überliefert hat, darf man bezweifeln, zumindest aber haben sie selbst großen Pianisten schlaflose Nächte bereitet.
Glenn Gould startete mit ihnen seine einzigartige Karriere und beendete sie auch damit. Der ungarische Pianist András Schiff hat gleichfalls bereits zwei Einspielungen vorgelegt, die zu den Referenzaufnahmen zählen. Er gibt Auskunft über die besonderen Anforderungen dieses gewaltigen Werks, und er nimmt auch Stellung zu der Frage, ob man es auf einem zweimanualigen Cembalo oder auf einem modernen Konzertflügel spielen sollte.

Wanda Landowska, Keith Jarrett, Andreas Staier, Murray Perahia, Teodoro Anzellotti, natürlich Glenn Gould und andere werden in diesen "Interpretationen" zu hören sein, selbstredend auch András Schiff. Das Gespräch wurde aufgenommen einen Tag, bevor András Schiff die "Goldberg Variationen" von Johann Sebastian Bach im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie zweimal am selben Abend spielte – beim zweiten Mal als Benefiz für die Unesco und die Erdbebenopfer in Haiti.