Den Sprachen der Welt auf der Spur
Die UN-Generalversammlung hat 2008 zum Jahr der Sprachen erklärt, weil die Sprache eines Volkes auch das traditionelle Wissen über Umwelt und Kultur widerspiegelt. Gregg Cox ist seit seinem achten Lebensjahr den Sprachen dieser Welt auf der Spur. Er spricht 64 Sprachen fließend und 40 weitere sehr gut.
Cox: "”Ganz ehrlich, ich benutze fast nur 10 Sprachen, den Rest man benutzt fast nie (..) ich meine wie oft benutzt man Chenokee oder Pigin English, fast kaum.""
Ganz ehrlich: Chenokee oder Pigin English, wer von uns kennt diese Sprachen überhaupt? Gregg Cox, ein Mitt-Vierziger mit kleiner Statur und glattem, runden Gesicht, hat sie alle studiert. Über Jahrzehnte hat er immer wieder neue Sprachen gelernt, hat nach ihnen gesucht und sie erforscht. Begonnen hatte alles in Kalifornien. Dort, in der Los-Angeles-Area, lebte er mit seiner Mutter und wuchs auf zwischen Chinesen und Puerto Ricanern. Die Sprachen der Freunde faszinierten ihn – er wollte sie auch lernen. Und: Er wollte auf ihre Schulen gehen.
Cox: "”Die haben eine Schule aufgemacht für chinesische Kinder um chinesisch zu lernen. Und ich hab gesagt ich würde auch gerne dahin, die Schule hat erst mal gesagt, aber sie sind kein Chinese, ich hab gesagt, ja, aber die sprechen die Sprache auch nicht, ich würde es auch gerne. Und die haben diskutiert und gesagt, ja gern, können sie auch dann kommen.""
Was folgte, war eine Karriere bei der Army. Die brauchte ihn als Dolmetscher und Verhandlungspartner in Russland. Er lernte Russisch und slawische Sprachen im Eiltempo. Für jede abgelegte Sprachprüfung bei der Army gab es Geld - das spornte Gregg noch mehr an.
Cox: "”Russisch, das fand ich sehr schwierig. Ich geb´ nur ein paar Beispiele: auf Chinesisch, ich fand das Schreiben extrem schwer, aber das Sprechen ziemlich leicht. Wenn ich sage: wie geht’s? zum Beispiel "Ni hau ma", sehr leicht. Auf russisch: Man sieht das ist so lang und so schwierig...""
Im Auftrag des Militärs bereiste Gregg Cox die ganze Welt und lernte und lernte. Irgendwann war er besonders angetan von den kleinen, fast aussterbenden Sprachen, vornehmlich von Indianer-Sprachen.
Cox: "”Wenn ich dann an Mezteko denke, ein kleiner Indianer-Stamm in Mexiko, die pfeifen nur. Und ich kenne nur ein Wort in dieser Sprache, weil wenn ich da war, ich habe gefragt, wie heißt das Wort "nichts" auf Mezteko und es heißt, und wenn die haben mich angesprochen, ich habe gesagt, und die haben gelacht.""
In über 60 anderen Sprachen kann Gregg Cox jedoch weit mehr als nur ein Wort. Die Sprachen sind wie ein kalter Motor, sagt er. Wenn er ihn anlässt, dann läuft er, und die Worte kommen von ganz allein.
Cox: "”Pigin-English finde ich, ist auch eine sehr interessante Sprache, es ist auch die offizielle Sprache von Neu-Guinea, man kann auch ein bisschen verstehen, wenn man sich in Deutsch und Englisch auskennt. So: Wenn man das übersetzt: die Nummer, wie viel Leute diese Sprache sprechen.""
Nach dem Militär machte der Sprachenliebhaber sein Diplom in Linguistik. Ganz nebenbei entwickelte er ein eigenes Schriftbild für eine südindische Sprache - weil es noch keines gab. Die Ehrendoktorwürden ließen nicht lange auf sich warten.
Cox: "”Mi amor da idioma mi deseo...""
Seine Liebe zur Sprache und sein Wunsch mit der ganzen Welt zu kommunizieren, treibt ihn immer wieder an, sagt Gregg Cox auf Papiamento, einer Sprache der Karibik. Besondere Bedeutung bekam für ihn aber irgendwann die deutsche Sprache. Denn: in Deutschland traf er seine Frau. Er heiratete, zog in die Nähe von Bremen, wurde Vater einer Tochter, die natürlich mehrsprachig aufwächst. Außerdem wurde er Geschäftsführer einer Zahnimplantat-Firma. Von seiner Sprachleidenschaft allein konnte er nicht leben.
Seinen ganz großen Traum hat sich der Amerikaner, nach 25 Jahren harter Arbeit, dennoch verwirklicht: vor kurzem nämlich hat er das größte Sprachenlexikon der Welt veröffentlicht. 25 schwarze, dicke Bände stehen nun auf dem Schrank in Gregg Cox’ aufgeräumtem Arbeitszimmer. Mit seinem multilingualen Wörterbuch kann man Begriffe aus 225 Sprachen dieser Welt in jede andere davon übersetzen – von Afrikaans bis Zulu, von Cherokee bis Kezwaheli. Ein englisches Wörterbuch ist dabei überflüssig.
Cox: "Nehmen wir hier ein Wort in Deutsch, lasst uns sagen, wir nehmen "Ausländer", ich würde gerne Ausländer von Deutsch ins Cherokee übersetzen, so gucke ich hier Ausländer, 3019. ....so hier habe ich dann 3019, gehe ich jetzt auf Cherokee, und habe ich da auch die Schrift und auch die Lautschrift: do yee da.....das ist Ausländer auf Cherokee."
Allein das Layout mit den unterschiedlichen Schriften zu gestalten dauerte zwei Jahre. Einige Sprachen tauchen zum ersten Mal überhaupt in einem Wörterbuch auf, zum Beispiel "Djapapingu", eine Aboriginee-Sprache aus Nord-Australien. Einen Grundwortschatz von etwa 8000 Wörtern hat Gregg Cox für jede Sprache festgelegt.
Ganz ehrlich: Chenokee oder Pigin English, wer von uns kennt diese Sprachen überhaupt? Gregg Cox, ein Mitt-Vierziger mit kleiner Statur und glattem, runden Gesicht, hat sie alle studiert. Über Jahrzehnte hat er immer wieder neue Sprachen gelernt, hat nach ihnen gesucht und sie erforscht. Begonnen hatte alles in Kalifornien. Dort, in der Los-Angeles-Area, lebte er mit seiner Mutter und wuchs auf zwischen Chinesen und Puerto Ricanern. Die Sprachen der Freunde faszinierten ihn – er wollte sie auch lernen. Und: Er wollte auf ihre Schulen gehen.
Cox: "”Die haben eine Schule aufgemacht für chinesische Kinder um chinesisch zu lernen. Und ich hab gesagt ich würde auch gerne dahin, die Schule hat erst mal gesagt, aber sie sind kein Chinese, ich hab gesagt, ja, aber die sprechen die Sprache auch nicht, ich würde es auch gerne. Und die haben diskutiert und gesagt, ja gern, können sie auch dann kommen.""
Was folgte, war eine Karriere bei der Army. Die brauchte ihn als Dolmetscher und Verhandlungspartner in Russland. Er lernte Russisch und slawische Sprachen im Eiltempo. Für jede abgelegte Sprachprüfung bei der Army gab es Geld - das spornte Gregg noch mehr an.
Cox: "”Russisch, das fand ich sehr schwierig. Ich geb´ nur ein paar Beispiele: auf Chinesisch, ich fand das Schreiben extrem schwer, aber das Sprechen ziemlich leicht. Wenn ich sage: wie geht’s? zum Beispiel "Ni hau ma", sehr leicht. Auf russisch: Man sieht das ist so lang und so schwierig...""
Im Auftrag des Militärs bereiste Gregg Cox die ganze Welt und lernte und lernte. Irgendwann war er besonders angetan von den kleinen, fast aussterbenden Sprachen, vornehmlich von Indianer-Sprachen.
Cox: "”Wenn ich dann an Mezteko denke, ein kleiner Indianer-Stamm in Mexiko, die pfeifen nur. Und ich kenne nur ein Wort in dieser Sprache, weil wenn ich da war, ich habe gefragt, wie heißt das Wort "nichts" auf Mezteko und es heißt, und wenn die haben mich angesprochen, ich habe gesagt, und die haben gelacht.""
In über 60 anderen Sprachen kann Gregg Cox jedoch weit mehr als nur ein Wort. Die Sprachen sind wie ein kalter Motor, sagt er. Wenn er ihn anlässt, dann läuft er, und die Worte kommen von ganz allein.
Cox: "”Pigin-English finde ich, ist auch eine sehr interessante Sprache, es ist auch die offizielle Sprache von Neu-Guinea, man kann auch ein bisschen verstehen, wenn man sich in Deutsch und Englisch auskennt. So: Wenn man das übersetzt: die Nummer, wie viel Leute diese Sprache sprechen.""
Nach dem Militär machte der Sprachenliebhaber sein Diplom in Linguistik. Ganz nebenbei entwickelte er ein eigenes Schriftbild für eine südindische Sprache - weil es noch keines gab. Die Ehrendoktorwürden ließen nicht lange auf sich warten.
Cox: "”Mi amor da idioma mi deseo...""
Seine Liebe zur Sprache und sein Wunsch mit der ganzen Welt zu kommunizieren, treibt ihn immer wieder an, sagt Gregg Cox auf Papiamento, einer Sprache der Karibik. Besondere Bedeutung bekam für ihn aber irgendwann die deutsche Sprache. Denn: in Deutschland traf er seine Frau. Er heiratete, zog in die Nähe von Bremen, wurde Vater einer Tochter, die natürlich mehrsprachig aufwächst. Außerdem wurde er Geschäftsführer einer Zahnimplantat-Firma. Von seiner Sprachleidenschaft allein konnte er nicht leben.
Seinen ganz großen Traum hat sich der Amerikaner, nach 25 Jahren harter Arbeit, dennoch verwirklicht: vor kurzem nämlich hat er das größte Sprachenlexikon der Welt veröffentlicht. 25 schwarze, dicke Bände stehen nun auf dem Schrank in Gregg Cox’ aufgeräumtem Arbeitszimmer. Mit seinem multilingualen Wörterbuch kann man Begriffe aus 225 Sprachen dieser Welt in jede andere davon übersetzen – von Afrikaans bis Zulu, von Cherokee bis Kezwaheli. Ein englisches Wörterbuch ist dabei überflüssig.
Cox: "Nehmen wir hier ein Wort in Deutsch, lasst uns sagen, wir nehmen "Ausländer", ich würde gerne Ausländer von Deutsch ins Cherokee übersetzen, so gucke ich hier Ausländer, 3019. ....so hier habe ich dann 3019, gehe ich jetzt auf Cherokee, und habe ich da auch die Schrift und auch die Lautschrift: do yee da.....das ist Ausländer auf Cherokee."
Allein das Layout mit den unterschiedlichen Schriften zu gestalten dauerte zwei Jahre. Einige Sprachen tauchen zum ersten Mal überhaupt in einem Wörterbuch auf, zum Beispiel "Djapapingu", eine Aboriginee-Sprache aus Nord-Australien. Einen Grundwortschatz von etwa 8000 Wörtern hat Gregg Cox für jede Sprache festgelegt.