Debüt im Deutschlandfunk Kultur

Durchstarter

Die junge Dirigentin Elena Schwarz steht in einem schwarzen Shirt mit elegantem Faltenwurf vor einer rötlichen Wand, wobei sie ihre Hände auf einer Stuhllehne über Kreuz gelegt hat und dabei einen Dirigentenstab hält.
Elena Schwarz: "Ein Ensemble reagiert gut auf jemanden, der gut vorbereitet ist und klare Ideen hat." © Elena Schwarz / Priska Ketterer
Moderation: Holger Hettinger · 27.06.2021
Drei junge, schon international erfolgreiche Musiker geben ihr Debüt beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Die Schweizerin Elena Schwarz dirigiert Coplands Klarinettenkonzert mit Joë Christophe. Der Cellist Friedrich Thiele tritt mit Schostakowitsch an.
Deutschlandfunk Kultur bietet in seiner Reihe "Debüt" regelmäßig jungen Künstlern die Möglichkeit, einen Konzertabend mit dem Deutsches Symphonie-Orchester Berlin zu gestalten.

Von der Cellistin zur Dirigentin

Für dieses Konzert wurde die junge Dirigentin Elena Schwarz engagiert. Sie wuchs in der Schweiz auf und studierte zunächst Violoncello und Musikwissenschaft in Genf. Es folgte ein Masterstudium im Fach Dirigieren, das sie bei Laurent Gay absolvierte.
Sie setzte ihre Ausbildung fort mit einer Spezialisierung für die Aufführungspraxis zeitgenössischer Musik bei Arturo Tamayo in Lugano und weiteren Kursen bei Peter Eötvös und Matthias Pintscher. Wertvolle Impulse erhielt sie außerdem in Meisterkursen von Bernard Haitink beim Lucerne Festival und von Neeme Järvi beim Gstaad Festival.
Erfahrungen im Opernrepertoire konnte Elena Schwarz sammeln als Assistentin von Mikko Franck beim Chorégies d’Orange Festival mit ›Madama Butterfly‹ und ›Rigoletto‹, beim Orchestre Philharmonique de Radio France mit ›Elektra‹ und beim Festival Aix-en-Provence mit Prokofiews ›Der feurige Engel‹ als Assistentin von Kazushi Ono beim Orchestre de Paris.

Erstes Pult in Dresden

Der Cellist Friedrich Thiele, Jahrgang 1996, gewann zahlreiche renommierte nationale und internationale Preise, wie den 2. Preis, den Publikumspreis und den Preis für die beste Interpretation des Auftragswerks beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2019 und den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs 2019. Zuvor schon erspielte er sich Erfolge beim Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen 2019 (2. Preis, Publikumspreis, Orchesterpreis), beim Wettbewerb Ton & Erklärung in München 2017 (1. Preis), sowie beim TONALi-Wettbewerb 2015 in Hamburg (3. Preis und Publikumspreis).
Ab Herbst 2021 ist er als 1. Konzertmeister der Violoncelli bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden tätig.
Cellist Friedrich Thiele blickt direkt in die Kamera, während er sein Cello mit ausgestrecktem Arm vor sich hält.
Der Cellist Friedrich Thiele hat erst in diesem Jahr sein Studium abgeschlossen und nebenbei schon das erste Pult in Dresden erobert.© Friedrich Thiele / René Gaens
Bereits seit 2010 wird Friedrich von der Deutschen Stiftung Musikleben gefördert und spielt ein französisches Cello aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds.

Klassik ist nicht alles

Mit gerade einmal 25 Jahren brillierte der französische Klarinettist Joë Christophe 2019 mit dem 1. Preis und sechs Sonderpreisen beim renommierten Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. Joë Christophe ist außerdem Preisträger des Herbstmusikfestivals für junge Interpreten 2017, der Safran-Stiftung für Musik 2018 und Gewinner des 1. Preises beim Internationalen Musikwettbewerb Cluj 2019.
Im Jahr 2020 schloss er sein Studium am "Conservatoire National Supérieur de Musique" in Paris in der Klasse von Philippe Berrod und Arnaud Leroy mit höchster Auszeichnung ab. Sein fulminanter Karrierestart führte ihn in einige der renommiertesten Säle Europas, wie die Philharmonie de Paris, den Musikverein Wien, die Kölner Philharmonie, das Prinzregententheater in München, die Stiftung Mozarteum in Salzburg, das Musiktheater Basel und das Tokyo International Forum, unter der Leitung von renommierten Dirigenten wie David Zinman, Alain Altinoglu und Sir Simon Rattle.
Joë Christophe mit kurzen braunen Haaren und Dreitagebart lächelt in die Kamera, während sein Instrument an der Schulter lehnt.
Der französische Klarinettist Joë Christophe, Jahrgang 1994, trat mit 21 Jahren in das Pariser Konservatorium ein.© Daniel Delang
Parallel zu seiner Karriere als klassischer Musiker widmet sich Joë Christophe mit dem Ensemble Sirba Octet verschiedenen musikalischen Genres wie dem Jazz, zeitgenössischer und der traditioneller Musik. Dies kommt auch seiner Interoretatione des Klarinettenkonzerts von Aaron Copland zugute, das Stilelemente aus Jazz und Klezmer aufweist.
Aufzeichnung vom 16. Juni 2021 im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks
Claude Debussy
Nr. 9 "Pour les notes répétées". Scherzando
Nr. 10 "Pour les sonorités opposées". Modéré, sans lenteur
Nr. 12 "Pour les accords". Décidé, rythmé, sans lourdeur
aus: Douze Études für Klavier (1915), orchestriert von Michael Jarrell
Dmitrij Schostakowitsch
Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur, op. 107
ca. 20.50 Uhr Konzertpause
Mascha Drost im Gespräch mit den Debütanten
Aaron Copland
Konzert für Klarinette und Orchester
Albert Roussel "
Le festin de l'araignée" ("Das Festmahl der Spinne")
Sinfonische Auszüge aus der Musik zur gleichnamigen Ballett-Pantomime op. 17

Friedrich Thiele, Violoncello
Joë Christophe, Klarinette
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Elena Schwarz

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