Debüt im Deutschlandfunk Kultur: Goran Stevanovich

Mit dem Akkordeon durch alle Zeiten

Blick auf eine Button-Konzert-Akkordeon, das in einem Konzert im Einsatz ist.
Mit sechs Jahren begann Goran Stevanovich mit dem Spielen des Akkordeons, damals aber noch mit einer deutlich kleineren Variante als dem Konzertakkordeon, das über den gleichen Tonumfang wie ein Flügel verfügt. © picture alliance / MAXPPP / ALLILI MOURAD
Im Rahmen der Thüringer Bachwochen stellen wie den Akkordeonisten Goran Stefanovich vor. Sein Programm nimmt Bezug auf Johann Sebastian Bach: als Ausgangspunkt, Gegenüber und Inspiration. Er spielt für sein Instrument eingerichtetes Barockes bis Selbstkomponiertes.
Das hier präsentierte Konzert fand im Rahmen der Thüringer Bachwochen statt. Gemäß dem Motto des Festivals war der Abend in engem Bezug zu Johann Sebastian Bach gebaut: Bach als Ausgangspunkt, Bach als Gegenüber, Bach als Inspiration. Dabei wander sein Programm durch Stile und Epoche.

Ein Instrument mit großen Möglichkeiten

Diese "Reise" unternimmt der Musiker mit seinem Konzertakkordeon. Dieses ist besonders groß. Seine Verwandten sind die Ziehharmonika, die Quetschkommode, das Schifferklavier, das Bandoneon, der Bajan und viele andere.
Im Unterschied zu diesen leicht tragbaren und mobilen Instrumenten, ist ein Konzertakkordeon 13 Kilogramm schwer, hat verschiedene Registerschalter, ähnlich der Orgel, für eine große Klangvielfalt. Zudem verfügt es über einen Tonumfang, der dem eines Konzertflügels entspricht. Die rechte Hand des Spielers bewegt sich ber punktartige Tasten, die linke Hand greift auf über 120 Knöpfe für die Bässe zurück.

Repertoire-Eroberungen

Goran Stevanovich ist ein Meister dieses Instrumentes. Sein Repertoire reicht von der Alten Musik bis zu zeitgenössischen Kompositionen und Uraufführungen. Da das Akkordeon ein relativ junges Instrument ist, für das relativ wenig Original-Repertoire existiert, wurde Stevanovich im Lauf der Jahre auch ein geübter Arrangeur und Bearbeiter von Musik, die für andere Instrumente gedacht war.

Tradition aufgenommen

Der Akkordeonist wuchs in Bosnien-Herzegowina auf, wo er seit seinem sechsten Lebensjahr sein Instrument spielt. Mit den vielfältigen musikalischen Traditionen seines Landes, in denen das Akkordeon eine besondere Rolle spielt, ist er gut vertraut. Er hat zuerst in Bosnien-Herzegowina Akkordeon studiert, kam dann nach zur weiteren Ausbildung nach Hannover und absolvierte dort im Jahr 2018 sein Konzertexamen.
Heute ist er an der Musikhochschule in Hannover als Dozent tätig und Preisträger verschiedener internationaler Wettbewerbe.

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Das Programm bietet Musik von Johann Sebastian Bach, Bearbeitungen von Schubert-Liedern, Volksweisen seiner Heimat und auch drei seiner Konzertetüden, die an alten bosnischen Sevdah-Melodien angelehnt sind. Mit diesem Programm beweist Goran Stevnovich, dass das Akkordeon ein Weltenbummler zwischen Genres, Stilen und Epochen ist.
Aufzeichnung vom 05.04.2023 im Bachhaus Eisenach

Bryce Dessner
"Aheym"

Guillermo Lago
"Sarajevo" aus der Suite "Ciudades"

Traditionelles Lied
"Der Asra" ("Kraj tanana š adrvana")

Goran Stevanovich
"Sevdah", Konzertetüden für Akkordeon Nr. IV, II und III

Johann Sebastian Bach
Choralvorspiel "Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ" BWV 639

Stevan St. Mokranjac
"Hymne der Cherubim"

Johann Sebastian Bach
Choralvorspiel "Erbarme dich mein, o Herre Gott" BWV 721

Traditionelles Lied
"Hasangain Sevdah" ("Što te nema")

Franz Schubert
"Der Doppelgänger" aus: "Schwanengesang" D 957
"Du bist die Ruh" D 776 (op. 59 Nr. 3)
"Erlkönig" D 328

Traditionelles Lied
"Emina"

Goran Stevanovich
"25 (Dvaespetorka)"

Max Richter
"Sarajevo"

Milan Zavkov
Bojanina igra („Ritual im 11/8- Takt“)

Johann Sebastian Bach
Andante aus der Sonate d-moll BWV 964

Goran Stevanovich, Akkordeon

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