Debatte um Valery Gergijew geht nach Rauswurf in München weiter

    Der russische Präsident Wladimir Putin und der Dirigent Waleri Gergijew stehen nebeneinander. Putin auf der linken Seite, Gergijew auf der rechten. Sie tragen beide dunkelblaue Anzüge.
    Guter Kontakte in die Politik: Aus der Freundschaft mit Wladimir Putin macht der russische Dirigent Waleri Gergijew keinen Hehl, nun muss er die Münchner Philharmoniker verlassen. © Imago / ITAR-TASS / Mikhail Klimentyev
    02.03.2022
    Angesichts des russischen Krieges in der Ukraine legt die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf ihre Zusammenarbeit mit russischen Kulturinstitutionen auf Eis. Die Sächsische Staatsoper Dresden will weiter mit Künstlerinnen und Künstlern aus Russland zusammenarbeiten. Intendant Peter Theiler verurteilte jedoch eine Nichtdistanzierung gegenüber dem Putin-Regime. Dies sei verwerflich, sagte er zum Fall des russischen Dirigenten Waleri Gergijew, der seinen Posten als Chef der Münchner Philharmoniker verloren hat. Der Dirigent Christian Thielemann erklärte, ihm sei bei dieser Diskussion "ein bisschen zu viel Häme im Spiel". Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann äußerte sich nicht zur Person Gergijew. Sie sagte, Kunst und Kultur hätten in diesen Zeiten einen wichtigen Dialogcharakter. Die Zusammenarbeit mit russischen Künstlerinnen und Künstlern bleibe daher wichtig. Der Deutsche Kulturrat teilte mit, "Kunst und Kultur könne Türen offenhalten, wenn selbst die Türen der Diplomatie zugefallen sind".