Debatte über Schuluniformen

Der Rektor der Haupt- und Realschule Hamburg-Sinstorf, Klaus Damian, hat die positiven Auswirkungen der einheitlichen Schulkleidung betont. Seit der Einführung der Kleidung vor sechs Jahren sei die Identifikation der Schüler mit der Schule "erheblich gewachsen", sagte Damian am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. Auch würden neue Schüler mit Hilfe der Kleidung sehr viel schneller in die Schulgemeinschaft integriert.
Dagegen zeigte sich der Präsident des Lehrerverbands, Josef Kraus, im Streitgespräch mit Damian skeptisch, dass Schuluniformen Probleme an den Bildungseinrichtungen lösen können. So werde der Wettstreit um den Besitz teurer Markenprodukte nicht eingeschränkt, sondern nur auf andere Bereiche wie Fahrräder oder Turnschuhe verlagern, so Kraus, der Rektor des Maximilian-von-Montgelas-Gymnasiums in Vilsbiburg ist.

Sein Hamburger Kollege wies diese Einschätzung zurück. An seiner Schule sei inzwischen ein neues Bewusstsein hinsichtlich der Rolle und Bedeutung von Kleidung entstanden: "Unsere Schüler, die die Schulkleidung als Selbstverständlichkeit jeden Tag tragen (…), wissen längst, dass man mit Statussymbolen wie einer teuren Uhr oder super Turnschuhen oder einem Markenartikel (…) am Körper seinen eigenen Wert nicht erhöhen kann."

Kraus gab zu bedenken, dass eine besondere Schulkleidung für die Eltern Mehrkosten bedeute. Er betonte zudem, die Schüler sollten sich aus ideellen Motiven ihrer Schule zugehörig fühlen. "Ich möchte, dass sie sich mit dem Schulnamen identifizieren - da steht ein Programm dahinter, ich möchte, dass sie sich mit unseren internationalen, mit unseren sozialen, mit unseren ökologischen Projekten identifizieren. (…) Das wäre mit viel wichtiger, als das an einer Äußerlichkeit aufzumachen."