Death Cab for Cuties neues Album

"Weiche Stimme, laute Sounds"

Gitarrist Ben Gibbard von Death Cab for Cutie bei einem Konzert in Milwaukee
Dem Sänger, Gitarrist und Texter der Band Death Cab for Cutie, Ben Gibbard, attestiert Kritiker Philipp Kressmann ein sehr "introspektives Songwriting". © imago images / ZUMA Wire / Daniel DeSlover via www.imago-images.de
Philipp Kressmann im Gespräch mit Martin Böttcher · 15.09.2022
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Indie Rock seit 25 Jahren: Death Cab for Cutie hat die amerikanische Indie-Szene mitgeprägt. "Asphalt Meadows" ist das neue Album der Band. Gute Shoegaze- und Post-Rock-Momente hat Kritiker Philipp Kressman darauf ausgemacht.
Death Cab for Cutie sind eher zufällig berühmt geworden. Ihre Musik war Anfang der Nullerjahre in der erfolgreichen Coming-Of-Age-Serie "O.C., California" gespielt worden. Das passte irgendwie, denn die Band hatte früher oft Lieder über Liebeskummer geschrieben. Die Serie gibt es nicht mehr, Death Cab For Cutie aber schon. Und in ihrem 25. Jahr nun hat die Band ein neues Album draußen: „Asphalt Meadows“.
Insgesamt ist auf diesem Album mehr Indie-Rock als Indie-Pop zu hören, erklärt Kritiker Philipp Kressmann. "Allerdings war das nicht immer so. Die Band hatte Phasen, in denen elektronische Elemente und Keyboards wichtiger waren. Auch das ist noch da, aber jetzt ist der Sound roher."

Deutliche Abgrenzung vom glatten Vorgänger

Nach Einschätzung von Kressmann setzt sich "Asphalt Meadows" deutlich vom glatten Vorgängeralbum "Thank You for Today" ab. Kressmann zitiert hier Jason McGerr, Schlagzeuger der Band, der Death Cab for Cutie attestiert, nur auf sehr wenig Konstanten zu setzen und der damit auch die Begründung für den Sound dieses neuen Albums liefere:
"Ich glaube, die Band hat sich dazu entschieden, sich nicht festzulegen - zum Beispiel auf einen spezifischen Sound. Jedes Album klingt unterschiedlich. Das liegt an der Herangehensweise, wie wir aufgenommen haben. Kernstück der Band wird immer Bens Stimme sein. Aber ich bezweifle sehr, dass ein Album von uns klingt wie der Vorgänger. Ich bewundere an Bands, wenn sie Risiken in Kauf nehmen und neue Wege gehen."

Keine musikalische Neuerfindung

Für die Produktion dieses neuen Albums waren die Bandmitglieder pandemiebedingt voneinander getrennt, hieß es. Und so hätten sie eine neue Methode für die Arbeit ausprobiert, berichtet Kressmann: Immer nur ein Mitglied konnte 24 Stunden an einem Song arbeiten und dann hätten sie sich das Material online zugeschickt. "Das Ergebnis ist keine musikalische Neuerfindung, enthält Shoegaze- und Post-Rock-Momente sowie ein Spoken-Word-Stück."

Insgesamt ein gutes Album, so das Urteil

Kressmann attestiert dem Sänger, Gitarrist und Texter der Band, Ben Gibbard, auch für dieses Album ein erneut sehr "introspektives Songwriting". Panikattacken, sein früheres Alkoholproblem, Vergänglichkeit und Verlust seien die Themen. "
Aber bei Death Cab for Cutie klingt das noch bekömmlich. Humorvolle Zeilen sind ebenso typisch für die Band, wie die weiche Stimme von Ben Gibbard." Und: "Hin und wieder widmet sich Gibbard auch wieder politischen Themen."
Insgesamt sei das Album ein gutes Album, so Kessmanns Urteil: "Auch wenn mich nicht jeder Song umhaut. Das neue Album wagt mehr Kante und ich finde, das steht Death Cab for Cutie gut. Die weiche Stimme von Gibbard zusammen mit lauten Sounds, das hat seinen Reiz."

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