David gegen Goliath

    SV Wilhelmshaven gewinnt gegen FIFA

    Choreografie der Wilhelmshavener Fans in der Heimkurve. Sie halten ein großes, buntes Banner mit der Aufschrift: "Stolz wie unsere Fußballtradition" hoch.
    Stolz auf ihre Tradition und erfolgreich vor Gericht: der SV Wilhelmshaven. © imago / Thomas Bielefeld
    20.09.2016
    Der SV Wilhelmshaven hat sich mit der mächtigen FIFA angelegt – und gewonnen. Nach dem jahrelangen Rechtsstreit hat der Bundesgerichtshof am Dienstag entschieden, dass der 2012 von der FIFA verhängte Zwangsabstieg nicht rechtens war.
    Der Regionalligist aus Wilhelmshaven sollte für seinen ehemaligen Spieler Sergio Sagarzazu eine Ausbildungsentschädigung in Höhe von 157.500 Euro zahlen, widersetzte sich jedoch. Zur Strafe wurden dem Club zunächst Punkte abgezogen und als der SVW die Zahlung weiterhin verweigerte, vollstreckte der Norddeutsche Fußball-Verband (NFV) den Zwangsabstieg zum Ende der Saison 2013/2014.

    SVW will wieder in die Regionalliga

    Der BGH begründete sein heutiges Urteil mit der fehlenden Rechtsgrundlage für den Zwangsabstieg wegen nicht gezahlter Ausbildungsvergütung. Von dem sei in der Satzung des NFV keine Rede und nur diese sei für den SV Wilhelmshaven gültig – nicht die Regeln der FIFA. Das Urteil könnte auch andere Verbände zwingen, ihre Satzungen zu verändern und damit rechtlich wasserdicht zu machen.
    Zu der Frage, ob der Club die Ausbildungsvergütung hätte zahlen müssen, äußerte sich das Gericht nicht. Der SVW strebt nun eine Wiedereingliederung in die Regionalliga und eine finanzielle Entschädigung an.
    Bereits vor dem Urteil erklärte uns der Deutschlandradio-Korrespondent Heinz Schindler, wie der Fall weitergehen könnte:
    (lg,dpa)
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