Das Wohnzimmer als Leuchtkasten
Lichtorgel, Stimmungslicht und rote Alarmleuchte: Mit LED-Lichtsystemen lässt sich im Wohnzimmer in Sachen Beleuchtung so ziemlich alles anstellen. Ganz billig ist das allerdings nicht.
Mitten in Eindhoven, der größten Stadt im Süden der Niederlande, steht die Zentrale von Philips-Lighting. In dem großen Komplex werden neue Lichtsysteme entwickelt, und getestet. Im Erdgeschoss befindet sich ein fensterloser Raum, der, ausgestattet mit Sitzecke, Fernseher und Esstisch, aussieht wie ein einfaches Wohnzimmer. In drei Ecken stehen auf kleinen Tischen drei Schirmlampen. Hier demonstrieren Marketingdirektor Filip Jan Depauw und Systemarchitekt George Yianni das LED-Lichtsystem HUE - übersetzt: "Stimmung". Der Clou: George Yianni steuert die drei Leuchten des Systems mit seinem Smartphone.
Yianni: "Dies ist die HUE-App. Mit der App können Sie Lichtstimmungen selbst gestalten. Wir machen das anhand von Bildern - zum Beispiel aus den eigenen Fotoarchiven. Jeder hat Erinnerungsfotos gespeichert. Die ergeben jede Menge Anregungen für die Lichtgestaltung."
George Yianni wählt ein Foto mit einer Südsee-Strandszene aus. Mit dem Zeigefinger steuert er auf dem Display drei kleine Kreuze über das Bild.
"Hier haben wir drei Farbgreifer. Jeder stellt eine Farbe für eine der drei Lampen ein. Alles, was ich tun muss, ist einen Greifer aufnehmen und ihn auf eine Farbe ziehen. Also ich will jetzt Violett von einer Blume haben, grün von einer Pflanze und Sandfarbe vom Strand. Jetzt haben wir ein Lichtsetting gestaltet. Das kann ich jetzt speichern und es etwa "Strand" nennen."
Inzwischen leuchten die drei Lampen tatsächlich in violett, grün und Sandfarbe. Sie tauchen das Zimmer in eine warme, bunte Lichtmischung. Ab Werk voreingestellt sind bereits Programme, die ein günstiges Licht zum Aufwachen, zum Arbeiten oder zum Einschlafen erzeugen.
Die Leuchten sind groß wie Energiesparlampen. In ihrem Sockel befindet sich eine Elektronik, die von einer App über WLAN gesteuert wird. Übertragen werden die Signale von einem speziellen Router, einem flachen Kasten im DIN-A4-Format. Dazu gehört eine Schaltereinheit: eine Scheibe in Bierdeckelgröße mit einer Taste in der Mitte. Ein einfacher Knopfdruck programmiert bis zu 50 Lampen auf die Wellenlänge des Routers.
GeorgeYianni demonstriert weitere Szenen, die er auf seinem Smartphone gespeichert hat. Jeweils mit einem Fingertipp ändert sich die Lichtstimmung im gesamten Raum - von hellem Warmweiß über kaltes Blau bis hin zu gemütlich gedämpften Rottönen. Auch eine Farbtafel kann Grundlage sein. Jede Lampe lässt sich individuell in jeder beliebigen Farbe einstellen. Hinzu kommt die Möglichkeit, externe Quellen für die Programmierung zu nutzen. Musik etwa:
Yianni: "Diese App nennt sich Hue-Disco. Anhand der Töne und der Dynamik der Musik ändert sich das Licht"
Die Heimdisco per Smartphone: Heftig flackern die Leuchten in wechselnden Farben im Takt der Musik. Mithilfe eines Programms namens ITTT, will sagen: "If this than that", also "Wenn dies dann das", lässt sich außerdem jede im Internet verfügbare Information nutzen, sagt Filip Jan Depauw: das Wetter, Fußballergebnisse, Aktienkurse.
"Sie könnten ein Licht auf grün programmieren, wenn Ihre Aktien steigen, und rot blinken lassen, wenn sie fallen."
Eine hübsche Spielerei für technikbegeisterte Väter also - und natürlich Mütter, wie Filip Jan Depauw immer wieder betont. Dafür wäre das System zu teuer. So haben die Entwickler sich viele nützliche Anwendungen ausgedacht. Einige Beispiele nennt George Yianni:
"Sie können Ihr Licht zu Hause von überallher über das Internet kontrollieren und einstellen. Es gibt Leute, die von der Arbeit aus ein warmes Licht für ihre Kinder einstellen, wenn sie aus der Schule kommen. Oder: Leute kommen nicht gern nach Hause in ein dunkles Haus. Sie könnten von unterwegs schon mal das Licht einschalten."
Weitere Beispiele: ohne aufzustehen das Licht im Kinderzimmer auf "Einschlafen" stellen, mit sonnenähnlichem Licht gegen die dunkle Jahreszeit anleuchten, ein gemütliches Licht zum Dinner mit Gästen einstellen, eine rote Lampe blinkt, wenn der Bus kommt. Oder: Wenn der Letzte den Raum verlässt, macht Hue das Licht aus.
Man kann wenig gegen ein System haben, das fast alles ermöglicht - oder ermöglichen wird - und außerdem kinderleicht zu bedienen ist. Dennoch gibt es Kritik. Der Preis sei hoch, trotz geringem Energieverbrauch, hieß es etwa bei "Spiegel Online". Schließlich kostet die Grundausstattung mit drei Lampen im günstigsten Fall knapp 200 Euro. Jede weitere Lampe schlägt mit 60 Euro zu Buche. Außerdem gibt es die Lampen ausschließlich für die großen E-27-Fassungen. Da lauert schon die Konkurrenz: Aus den USA kommt ein ähnliches System namens LIFX, das diese Einschränkung nicht kennt.
Fazit: Wer sein Heim lichttechnisch durchautomatisieren will, hat mit Hue einen schönen Baustein. Wer aber nur ein Stimmungs- und ein Arbeits- beziehungsweise Leselicht braucht, für den tun es herkömmliche Lampen und ein paar Kerzen - oder programmierbare LEDs - vielleicht auch.
Yianni: "Dies ist die HUE-App. Mit der App können Sie Lichtstimmungen selbst gestalten. Wir machen das anhand von Bildern - zum Beispiel aus den eigenen Fotoarchiven. Jeder hat Erinnerungsfotos gespeichert. Die ergeben jede Menge Anregungen für die Lichtgestaltung."
George Yianni wählt ein Foto mit einer Südsee-Strandszene aus. Mit dem Zeigefinger steuert er auf dem Display drei kleine Kreuze über das Bild.
"Hier haben wir drei Farbgreifer. Jeder stellt eine Farbe für eine der drei Lampen ein. Alles, was ich tun muss, ist einen Greifer aufnehmen und ihn auf eine Farbe ziehen. Also ich will jetzt Violett von einer Blume haben, grün von einer Pflanze und Sandfarbe vom Strand. Jetzt haben wir ein Lichtsetting gestaltet. Das kann ich jetzt speichern und es etwa "Strand" nennen."
Inzwischen leuchten die drei Lampen tatsächlich in violett, grün und Sandfarbe. Sie tauchen das Zimmer in eine warme, bunte Lichtmischung. Ab Werk voreingestellt sind bereits Programme, die ein günstiges Licht zum Aufwachen, zum Arbeiten oder zum Einschlafen erzeugen.
Die Leuchten sind groß wie Energiesparlampen. In ihrem Sockel befindet sich eine Elektronik, die von einer App über WLAN gesteuert wird. Übertragen werden die Signale von einem speziellen Router, einem flachen Kasten im DIN-A4-Format. Dazu gehört eine Schaltereinheit: eine Scheibe in Bierdeckelgröße mit einer Taste in der Mitte. Ein einfacher Knopfdruck programmiert bis zu 50 Lampen auf die Wellenlänge des Routers.
GeorgeYianni demonstriert weitere Szenen, die er auf seinem Smartphone gespeichert hat. Jeweils mit einem Fingertipp ändert sich die Lichtstimmung im gesamten Raum - von hellem Warmweiß über kaltes Blau bis hin zu gemütlich gedämpften Rottönen. Auch eine Farbtafel kann Grundlage sein. Jede Lampe lässt sich individuell in jeder beliebigen Farbe einstellen. Hinzu kommt die Möglichkeit, externe Quellen für die Programmierung zu nutzen. Musik etwa:
Yianni: "Diese App nennt sich Hue-Disco. Anhand der Töne und der Dynamik der Musik ändert sich das Licht"
Die Heimdisco per Smartphone: Heftig flackern die Leuchten in wechselnden Farben im Takt der Musik. Mithilfe eines Programms namens ITTT, will sagen: "If this than that", also "Wenn dies dann das", lässt sich außerdem jede im Internet verfügbare Information nutzen, sagt Filip Jan Depauw: das Wetter, Fußballergebnisse, Aktienkurse.
"Sie könnten ein Licht auf grün programmieren, wenn Ihre Aktien steigen, und rot blinken lassen, wenn sie fallen."
Eine hübsche Spielerei für technikbegeisterte Väter also - und natürlich Mütter, wie Filip Jan Depauw immer wieder betont. Dafür wäre das System zu teuer. So haben die Entwickler sich viele nützliche Anwendungen ausgedacht. Einige Beispiele nennt George Yianni:
"Sie können Ihr Licht zu Hause von überallher über das Internet kontrollieren und einstellen. Es gibt Leute, die von der Arbeit aus ein warmes Licht für ihre Kinder einstellen, wenn sie aus der Schule kommen. Oder: Leute kommen nicht gern nach Hause in ein dunkles Haus. Sie könnten von unterwegs schon mal das Licht einschalten."
Weitere Beispiele: ohne aufzustehen das Licht im Kinderzimmer auf "Einschlafen" stellen, mit sonnenähnlichem Licht gegen die dunkle Jahreszeit anleuchten, ein gemütliches Licht zum Dinner mit Gästen einstellen, eine rote Lampe blinkt, wenn der Bus kommt. Oder: Wenn der Letzte den Raum verlässt, macht Hue das Licht aus.
Man kann wenig gegen ein System haben, das fast alles ermöglicht - oder ermöglichen wird - und außerdem kinderleicht zu bedienen ist. Dennoch gibt es Kritik. Der Preis sei hoch, trotz geringem Energieverbrauch, hieß es etwa bei "Spiegel Online". Schließlich kostet die Grundausstattung mit drei Lampen im günstigsten Fall knapp 200 Euro. Jede weitere Lampe schlägt mit 60 Euro zu Buche. Außerdem gibt es die Lampen ausschließlich für die großen E-27-Fassungen. Da lauert schon die Konkurrenz: Aus den USA kommt ein ähnliches System namens LIFX, das diese Einschränkung nicht kennt.
Fazit: Wer sein Heim lichttechnisch durchautomatisieren will, hat mit Hue einen schönen Baustein. Wer aber nur ein Stimmungs- und ein Arbeits- beziehungsweise Leselicht braucht, für den tun es herkömmliche Lampen und ein paar Kerzen - oder programmierbare LEDs - vielleicht auch.