Das Porträt eines afrikanischen Prinzen von Gustav Klimt ist wiederentdeckt

1897 malte Gustav Klimt das Porträt des afrikanischen Prinzen William Nii Nortey Dowuona aus Ghana – und zwar im Umfeld einer sogenannten „Völkerschau“ in Wien. Bei diesen damals populären Veranstaltung wurden Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft präsentiert. Lange war unbekannt, wo das Bild verblieben war, bis es vor zwei Jahren wiederentdeckt wurde und nun verkauft werden soll. Ursprünglich wurde es 1923 aus dem Nachlass des fünf Jahre zuvor gestorbenen Malers versteigert. Erworben hatte es damals Ernestine Klein. Bis zu Kleins Flucht am Tag nach dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland hing das Gemälde in ihrem Boudoir. Dann verlor sich die Spur. Gemutmaßt wird, dass das Bild zwangsversteigert wurde. Im Frühjahr 2023 erschien dann bei Wiener Kunsthändlern ein Ehepaar und legte ein stark verschmutztes Bild vor: das Prinzen-Porträt. Es wurde restauriert, konnte aber zunächst nicht verkauft werden, da es sich um einen Fall von NS-Raubkunst handelte. Seit kurzem liegt nun ein Restitutionsvergleich vor, in dessen Folge ein Verkauf möglich ist. Laut den Kunsthändlern Wienerroither & Kohlbacher wird es für einen Preis von 15 Millionen Euro angeboten.