Das Orchestre de la Suisse Romande spielt Beethoven

Das 1940 gegründete und vom Schweizerischen Rundfunk geförderte Orchestre de la Suisse Romande ist eng mit Ernest Ansermet verbunden, der das Orchester bis 1967 dirigierte. Der Klangkörper, der u. a. im Genfer Konzertsaal, der Victoria-Halle, dem Grand Théâtre de Genève und in Lausanne spielt, wurde in den Jahren 1970 - 80 von Wolfgang Sawallisch und 1985 - 97 von Arnim Jordan geleitet. Seit 2005 ist Marek Janowski Chef des Orchestre de la Suisse Romande.
In dieser Aufzeichnung vom 11. Januar aus der Victoria-Halle Genf dirigiert Yutaka Sado. Bevor er seine internationale Karriere startete, assistierte der 1961 in Kyoto Geborene bei Leonard Bernstein und Seiji Ozawa. Er wurde vor allem in Frankreich bekannt, wo man ihn 1993 zum Chef des Pariser Orchestre des Concerts Lamoureux ernannte.

Drei renommierte Solisten spielen die Soloparts in Beethovens Tripelkonzert, das im zweiten Teil nach dessen 7. Sinfonie zu hören ist.

Pianist in dieser Genfer Aufzeichnung ist Nikolai Lugansky. Er wurde 1972 in Moskau in einer Wissenschaftler-Familie geboren und begann 5-jährig mit dem Klavierspiel. 1994 gewann er den 1. Preis beim Tschaikowsky-Wettbewerb seiner Heimatstadt. Als er 1995 in Zürich debütierte, sprach die Presse von einer "pianistischen Sternstunde".

Der Geigenpart wird von Vadim Repin übernommen. In Sibirien geboren, begann er 5-jährig mit dem Geigenspiel, gewann mit 11 Jahren die Goldmedaille des Wieniawski-Wettbewerbs, 14-jährig debütierte er in der Carnegie Hall, zwei Jahre später gewann er den angesehensten und anspruchsvollsten Violin-Wettbewerb, den Concours Reine Elisabeth. "Er meistert die gewagtesten Anforderungen mit beinahe herausfordernder Gelassenheit", schrieb eine Zeitung über sein Spiel und eine andere bezeichnete ihn "als den größten lebenden Geiger". Vadim Repin spielt eine Stradivarius "Ruby" von 1708.

Mischa Maisky, der dritte Solist im Bunde bei Beethovens Tripelkonzert, ist weltweit der Einzige, der Schüler der beiden bedeutendsten Cellisten des 20. Jahrhunderts war: Mstislaw Rostropowitsch und Gregor Piatigorski. 1948 im lettischen Riga geboren, studierte er zunächst in Leningrad, dann in Moskau, wo er 1966 den Tschaikowsky-Wettbewerb gewann.

Aus politischen Gründen wurde er inhaftiert und emigrierte 1973 nach Israel. Im selben Jahr debütierte er in der Carnegie Hall in New York, wo ihm ein anonymer Bewunderer ein Montagnana-Cello überließ, auf dem er noch heute spielt.
Mischa Maisky, der heute mit seiner Familie in Belgien lebt, ist für seine solistischen und kammermusikalischen Einspielungen mit zahlreichen Preisen geehrt worden.


Victoria-Halle, Genf
Aufzeichnung vom 11.1.2006

Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92
ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur op. 56 (Tripelkonzert)


Nikolai Lugansky, Klavier
Vadim Repin, Violine
Micha Maisky, Violoncello
Orchestre de la Suisse Romande
Leitung: Yutaka Sado