Das offene Gehirn

Von Martin Hubert · 01.12.2011
Es gibt keinen freien Willen, das Ich ist nur ein Illusion und der menschliche Geist bloß ein Anhängsel des Gehirns. Seit 20 Jahren provozieren prominente Hirnforscher mit solchen Thesen die Öffentlichkeit. Fast unbemerkt haben sich jedoch die meisten Neurowissenschaftler von solchen einfachen Annahmen gelöst und andere Wege eingeschlagen.
Sie betrachten das Gehirn nicht mehr isoliert, sondern als Vermittlungsinstanz zwischen Körper und Umwelt. Zahlreiche Studien untersuchen mittlerweile, inwieweit das Gehirn als kulturelles und soziales Organ zu verstehen ist. Sie arbeiten an einem facettenreichen Bild des Ichs im Gehirn, das es weder als Illusion noch als dinghafte Substanz begreift.

Aber ermöglicht diese Hirnforschung einen fruchtbaren Dialog mit Philosophen und Sozialwissenschaften über den menschlichen Geist?

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