Das Museum der Woche
Das einzigartige Museum in der thüringischen Kleinstadt zeigt über 500 Temperaturmesser. Es verdankt seine Existenz dem Niedergang der Thermometerindustrie in der Region. Die ersten industriell gefertigten Temperaturmesser in Deutschland stammen aus dem Thüringer Wald. Zu DDR-Zeiten stand hier das zweitgrößte Thermometerwerk Europas.
Carmen Rux:" Ich begrüße euch recht herzlich im Thermometermuseum in Geraberg. Das Museum gibt es noch gar nicht so lange, das Museum ist fünf Jahre alt, also jünger als ihr jetzt seid. Und trotzdem haben wir hier Sachen zu sehen, die sind ganz ganz alt. "
Carmen Rux, Leiterin des Thermometermuseums, steht vor einer farbenprächtigen Vitrine im Museumsflur. Darin, erklärt sie den Kindern, hängen 100 unterschiedliche Glasthermometer. Die Röhrchen sind mit silberner, blauer oder roter Flüssigkeit gefüllt und zeigen auf einer Skala die Temperatur in Celsius, Fahrenheit oder Reaumur an.
Das einzigartige Museum inmitten der thüringischen Kleinstadt zeigt auf zwei Etagen über 500 Temperaturmesser in den unterschiedlichsten Variationen. In mannshohen Vitrinen stehen neben gewöhnlichen Glasthermometern Ariometer. Mit ihnen bestimmt man die Dichte von Flüssigkeit. Hypsometer messen den Luftdruck. Die älteren Modelle sind im Erdgeschoss untergebracht, die modernen auf der ersten Etage. Zu sehen sind elektrische Thermometer, Widerstandsthermometer oder Pyrometer, die mittels Strahlung extrem hohe Temperaturen messen. "Und weitere 6000 Modelle warten in unseren Depots darauf, katalogisiert zu werden", sagt die Leiterin lächelnd.
Carmen Rux: " Wir wollten mit unserem Museum nicht nur Thermometer zeigen, also viele Gäste, die herkommen, die denken, die Wände sind voll gepumpt mit Thermometern, das wollten wir eigentlich ein bisschen vermeiden, wir wollten die Geschichte angehen ... in der Geschichte ging es wirklich im 16. und 17. Jahrhundert los, wo die Naturwissenschaften aufgekommen sind: Biologie, Chemie, Physik. Es werden mehrere Wissenschaftler gleichzeitig genannt, einer davon ist immer Galileo Galilei. "
Einen – den – Erfinder des Thermometers kann heute niemand mehr benennen. Zu viele Wissenschaftler beschäftigten sich gleichzeitig mit der Temperaturbestimmung, erzählt Carmen Rux. Im ersten Raum des Thermometermuseums steht ein Nachbau von Galileo Galileis Luftthermoskop. Eine enge Röhre mit einer Glaskugel. Das andere Ende steht in einem Behälter mit gefärbtem Wasser.
Carmen Rux: " Wer von euch hat denn ganz warme Händchen. ...Ich habe, ich auch, so pass mal auf, du umfasst mit beiden Händen die Kugel. Und ihr schaut mal auf die Flüssigkeit, was passiert. Passt mal auf, der Alexander zaubert jetzt. Schaut mal...die Flüssigkeit wird weniger. Der Alexander hat die Luft jetzt so warm gemacht, dass sie sich ausdehnt, und die drückt diese Flüssigkeit nach unten. "
Galileo Galileis Luftthermoskop – das vermutlich erste Instrument, das Temperaturveränderungen sichtbar macht. Im ersten Stockwerk dürfen auch Erwachsene experimentieren. Auf Schautafeln wird anschaulich erklärt, was der Ohmsche Widerstand mit der Temperaturmessung zu tun hat. Oder wie ein Pyrometer – ein Strahlungsthermometer – die Temperatur der Stahlschmelze misst.
Genau genommen verdankt das Museum seine Existenz dem Niedergang der Thermometerindustrie in der Region. Die ersten industriell gefertigten Temperaturmesser in Deutschland stammen aus dem Thüringer Wald. Zu DDR-Zeiten stand in der thüringischen Kleinstadt Geraberg das zweitgrößte Thermometerwerk Europas. 2000 Angestellte fertigten dort 45.000 unterschiedliche Thermometer. Eine davon war Carmen Rux. Als gelernte Thermometerschreiberin malte sie in den 80er Jahren die Striche und Zahlen für die Skalen noch mit der Hand auf die Unterlage des Glasthermometers. Nach der Wende wurden die meisten Angestellten entlassen. Heute setzt das Unternehmen Geratherm die Tradition fort - allerdings fast ausschließlich in elektrischer Form. Carmen Rux ist darüber ein bisschen traurig, hängt ihr Herz doch eher an den nostalgischen Quecksilberthermometern.
Carmen Rux:" Es steckt da dahinter einer Menge Arbeit, eine Menge Wissen, und dass wir heute diesen Stand haben, war eigentlich dieser lange Geschichtsweg, dazu war dieser lange Entwicklungsweg notwenig, damit wir heute diese elektrischen Thermometer auch fertigen können. Das hing alles zusammen. Man musste diese Eigenschaften wissen, man musste wissen wie ein Körper reagiert, man musste wissen wie Flüssigkeit reagiert, und so ist es auch mit den elektrischen Thermometern. "
Carmen Rux' Lieblingsstück ist darum auch das so genannte Tiefseeumkippthermometer. In Tiefen von bis zu 8000 Metern kippt eine Hydraulik das Thermometer um, der Quecksilberfaden zerreißt. Damit bleibt die Temperatur auf dem Thermometer stehen, auch wenn es wieder in wärmeres Wasser hochgezogen wird. Die Herstellung war so kompliziert, dass man anfangs von 100 gefertigten Stücken gerade mal zehn verwenden konnte, erklärt Carmen Rux. Zwei Exemplare stehen im Thermometermuseum. In naher Zukunft werden Quecksilberthermometer jedoch nicht mehr hergestellt. Das Metall sei zu gefährlich, sagt ein EU-Gesetz. Carmen Rux zuckt mit den Schultern. Ein Aus bedeutet diese neue Vorschrift für ihr Museum nicht. Sie darf als Museumsleiterin weiter sammeln.
Carmen Rux: " Was wir uns natürlich wünschen hier für unser Museum wär, wenn wir wirklich noch so´n paar ganz alte Stücke bekommen könnten. Unsere ältesten liegen so bei 1883 bis 1906. Also wer da noch so ein schönes Thermometer hat, da wären wir sehr interessiert dran. "
Carmen Rux, Leiterin des Thermometermuseums, steht vor einer farbenprächtigen Vitrine im Museumsflur. Darin, erklärt sie den Kindern, hängen 100 unterschiedliche Glasthermometer. Die Röhrchen sind mit silberner, blauer oder roter Flüssigkeit gefüllt und zeigen auf einer Skala die Temperatur in Celsius, Fahrenheit oder Reaumur an.
Das einzigartige Museum inmitten der thüringischen Kleinstadt zeigt auf zwei Etagen über 500 Temperaturmesser in den unterschiedlichsten Variationen. In mannshohen Vitrinen stehen neben gewöhnlichen Glasthermometern Ariometer. Mit ihnen bestimmt man die Dichte von Flüssigkeit. Hypsometer messen den Luftdruck. Die älteren Modelle sind im Erdgeschoss untergebracht, die modernen auf der ersten Etage. Zu sehen sind elektrische Thermometer, Widerstandsthermometer oder Pyrometer, die mittels Strahlung extrem hohe Temperaturen messen. "Und weitere 6000 Modelle warten in unseren Depots darauf, katalogisiert zu werden", sagt die Leiterin lächelnd.
Carmen Rux: " Wir wollten mit unserem Museum nicht nur Thermometer zeigen, also viele Gäste, die herkommen, die denken, die Wände sind voll gepumpt mit Thermometern, das wollten wir eigentlich ein bisschen vermeiden, wir wollten die Geschichte angehen ... in der Geschichte ging es wirklich im 16. und 17. Jahrhundert los, wo die Naturwissenschaften aufgekommen sind: Biologie, Chemie, Physik. Es werden mehrere Wissenschaftler gleichzeitig genannt, einer davon ist immer Galileo Galilei. "
Einen – den – Erfinder des Thermometers kann heute niemand mehr benennen. Zu viele Wissenschaftler beschäftigten sich gleichzeitig mit der Temperaturbestimmung, erzählt Carmen Rux. Im ersten Raum des Thermometermuseums steht ein Nachbau von Galileo Galileis Luftthermoskop. Eine enge Röhre mit einer Glaskugel. Das andere Ende steht in einem Behälter mit gefärbtem Wasser.
Carmen Rux: " Wer von euch hat denn ganz warme Händchen. ...Ich habe, ich auch, so pass mal auf, du umfasst mit beiden Händen die Kugel. Und ihr schaut mal auf die Flüssigkeit, was passiert. Passt mal auf, der Alexander zaubert jetzt. Schaut mal...die Flüssigkeit wird weniger. Der Alexander hat die Luft jetzt so warm gemacht, dass sie sich ausdehnt, und die drückt diese Flüssigkeit nach unten. "
Galileo Galileis Luftthermoskop – das vermutlich erste Instrument, das Temperaturveränderungen sichtbar macht. Im ersten Stockwerk dürfen auch Erwachsene experimentieren. Auf Schautafeln wird anschaulich erklärt, was der Ohmsche Widerstand mit der Temperaturmessung zu tun hat. Oder wie ein Pyrometer – ein Strahlungsthermometer – die Temperatur der Stahlschmelze misst.
Genau genommen verdankt das Museum seine Existenz dem Niedergang der Thermometerindustrie in der Region. Die ersten industriell gefertigten Temperaturmesser in Deutschland stammen aus dem Thüringer Wald. Zu DDR-Zeiten stand in der thüringischen Kleinstadt Geraberg das zweitgrößte Thermometerwerk Europas. 2000 Angestellte fertigten dort 45.000 unterschiedliche Thermometer. Eine davon war Carmen Rux. Als gelernte Thermometerschreiberin malte sie in den 80er Jahren die Striche und Zahlen für die Skalen noch mit der Hand auf die Unterlage des Glasthermometers. Nach der Wende wurden die meisten Angestellten entlassen. Heute setzt das Unternehmen Geratherm die Tradition fort - allerdings fast ausschließlich in elektrischer Form. Carmen Rux ist darüber ein bisschen traurig, hängt ihr Herz doch eher an den nostalgischen Quecksilberthermometern.
Carmen Rux:" Es steckt da dahinter einer Menge Arbeit, eine Menge Wissen, und dass wir heute diesen Stand haben, war eigentlich dieser lange Geschichtsweg, dazu war dieser lange Entwicklungsweg notwenig, damit wir heute diese elektrischen Thermometer auch fertigen können. Das hing alles zusammen. Man musste diese Eigenschaften wissen, man musste wissen wie ein Körper reagiert, man musste wissen wie Flüssigkeit reagiert, und so ist es auch mit den elektrischen Thermometern. "
Carmen Rux' Lieblingsstück ist darum auch das so genannte Tiefseeumkippthermometer. In Tiefen von bis zu 8000 Metern kippt eine Hydraulik das Thermometer um, der Quecksilberfaden zerreißt. Damit bleibt die Temperatur auf dem Thermometer stehen, auch wenn es wieder in wärmeres Wasser hochgezogen wird. Die Herstellung war so kompliziert, dass man anfangs von 100 gefertigten Stücken gerade mal zehn verwenden konnte, erklärt Carmen Rux. Zwei Exemplare stehen im Thermometermuseum. In naher Zukunft werden Quecksilberthermometer jedoch nicht mehr hergestellt. Das Metall sei zu gefährlich, sagt ein EU-Gesetz. Carmen Rux zuckt mit den Schultern. Ein Aus bedeutet diese neue Vorschrift für ihr Museum nicht. Sie darf als Museumsleiterin weiter sammeln.
Carmen Rux: " Was wir uns natürlich wünschen hier für unser Museum wär, wenn wir wirklich noch so´n paar ganz alte Stücke bekommen könnten. Unsere ältesten liegen so bei 1883 bis 1906. Also wer da noch so ein schönes Thermometer hat, da wären wir sehr interessiert dran. "