"Das kann nicht einfach so weitergehen"

Der Präsident der Berliner Akademie der Künste, Klaus Staeck, bewertet die aktuelle Bundespräsidentenwahl auch als ein Zeichen zum Nachdenken über einen neuen Stil in der Politik. Politiker sollten das, was sich da abgespielt habe, sehr ernst nehmen, sagte Staeck.
"Das kann nicht einfach so weiter gehen. Und wenn es so weiter geht, dann haben manche nichts begriffen. Die Schere zwischen den Regierten und den Regierenden wird weiter auseinander gehen. Ich sehe das mit großer Sorge."

Der Kandidat von SPD und Grünen, Joachim Gauck, habe von einem schon länger existierenden Phänomen profitiert, äußerte Staeck: "Immer mehr Menschen glauben, die Politik, die offizielle, die Betriebspolitik, die Regierungspolitik habe sich doch von den Menschen so weit entfernt, dass sie nicht mehr wahrnimmt, was die Leute wirklich im Lande umtreibt."

Deshalb meinten die Menschen, dass der Parteilose, der über dem Ganzen stehe, der "Retter" sei. Diese "Heilserwartung" sei von Joachim Gauck "wunderbar bedient" worden, sagte Staeck. Gauck sei in diese Bresche an Bedürfnissen gesprungen. Die Menschen hätten "die Nase voll" von dieser abgehobenen Politik, "von der sie glauben, dass sie nicht mehr ihre wahren Nöte ernst nimmt".


Das vollständige Gespräch mit Klaus Staeck können Sie bis zum 30.11.2010 als
[url=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/06/30/drk_20100630_1609_25fe07ea.mp3
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