"Das kann man drehen und wenden, wie man will"
Die Bundesregierung hat Berichte zurückgewiesen, Polens Staatschef Lech Kaczynski habe das geplante Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Weimar wegen eines satirischen "taz"-Artikels abgesagt. Es gebe eine eindeutige Stellungnahme der polnischen Präsidialkanzlei, dass der Artikel keine Rolle gespielt habe, sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm. Trotzdem hält Warschau-Korrespondent Thomas Rautenberg dies für möglich.
Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch.
Vladimir Balzer: Herr Rautenberg, die Bundesregierung sagt heute: Die Absage aus Polen zu diesem Treffen habe nichts mit dem satirischen Artikel zu tun. Ist das glaubhaft?
Thomas Rautenberg: Das kann man drehen und wenden wie man will. Ich denke, das kommt ganz auf den Standpunkt desjenigen an, der das heute will. Also Fakt ist, dass Polens Präsident erklärt hat, er ist krank, hat eine Margen-Darm-Erkältung und kann deshalb nicht kommen. Auffallend ist, was sein Sicherheitschef (…) sofort im Stil eines ärztlichen Bulletins nachgeschoben hat: Ein Notarzt war nicht notwendig. Es baute sich also Spannung auf, wenn man so will. Und dann kamen die polnischen Medien und sagten "April, April", in Wirklichkeit gehe es um diesen "taz"-Artikel, der Präsident habe diesen "taz"-Artikel zu lesen bekommen und sei praktisch umgefallen vor Schreck.
Vladimir Balzer: Herr Rautenberg, die Bundesregierung sagt heute: Die Absage aus Polen zu diesem Treffen habe nichts mit dem satirischen Artikel zu tun. Ist das glaubhaft?
Thomas Rautenberg: Das kann man drehen und wenden wie man will. Ich denke, das kommt ganz auf den Standpunkt desjenigen an, der das heute will. Also Fakt ist, dass Polens Präsident erklärt hat, er ist krank, hat eine Margen-Darm-Erkältung und kann deshalb nicht kommen. Auffallend ist, was sein Sicherheitschef (…) sofort im Stil eines ärztlichen Bulletins nachgeschoben hat: Ein Notarzt war nicht notwendig. Es baute sich also Spannung auf, wenn man so will. Und dann kamen die polnischen Medien und sagten "April, April", in Wirklichkeit gehe es um diesen "taz"-Artikel, der Präsident habe diesen "taz"-Artikel zu lesen bekommen und sei praktisch umgefallen vor Schreck.