Das historisch korrekte "Telefonorchester"
Einst war die Blockflöte bei ihm in besten Händen – nun ist es der Taktstock: Der Alte-Musik-Meister Frans Brüggen kommt mit seinem Orchester des 18. Jahrhunderts nach Köln und dirigiert zwei der wichigsten Komponisten jener Epoche: Bach und Haydn.
Dass die Blockflöte nicht nur ein Folterinstrument für Anfänger sein muss, zeigen heute viele mitreißende Interpreten der Alte-Musik-Szene. Ahnherr dieser Entwicklung ist der 1934 in Amsterdam geborene Blockflöten-Virtuose Frans Brüggen, der sich inzwischen allerdings auf dem Dirigentenpodest wohler fühlt. Warum? "Das Blockflötenrepertoire ist zu mager für ein Menschenleben", gibt Frans Brüggen unumwunden zu – auch in unserem Porträt in der Konzertpause.
Da mag es wirklich verführerischer sein, die Orchesterwerke von Bach und Haydn mit Spezialisten für die Musizierweise jener Epoche einzustudieren. Zu diesem Zweck gründete Brüggen vor 30 Jahren das Orkest van de Achttiende Eeuw, das Orchester des 18. Jahrhunderts. Es ist ein veritables "Telefonorchester", für das sich zweimal im Jahr Musiker aus allen Himmelsrichtungen verabreden, um mehrere Wochen am Stück im alten Stil zu musizieren. Erstaunlicherweise, so berichtet Brüggen, beginnt jede Arbeitsphase bereits mit dem, was sonst am Ende steht: mit der Generalprobe. Da spielen alle erst einmal intuitiv zusammen – und dann wird im Detail probiert, bis der richtige, historisch begründbare Ausdruck gefunden ist.
Trotz dieses gewiss nicht einfachen Verfahrens – oder gerade deswegen! – hat sich das Orchester des 18. Jahrhunderts schnell etabliert, auch dank vieler Plattenaufnahmen. Gleichwohl gehört es zu den eher stillen Stars der Alte-Musik-Szene – um so schöner, die Musiker zum 30-jährigen Bestehen live und nur einen "Katzensprung" vom Amsterdamer Probenort entfernt zu erleben: in der Kölner Philharmonie.
Live aus der Kölner Philharmonie
Johann Sebastian Bach
Ouvertüre Nr. 3 D-Dur BWV 1068
"Seele, deine Spezereien", Sopran-Arie aus dem Oster-Oratorium BWV 249
Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo E-Dur BWV 1042
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
"Das Blockflötenrepertoire ist zu mager für ein Menschenleben" –
Frans Brüggen im Porträt
Von Ilona Hanning
Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 101 D-Dur ("Die Uhr")
Ilse Eerens, Sopran
Isabelle Faust, Violine
Orchester des 18. Jahrhunderts
Leitung: Frans Brüggen
Da mag es wirklich verführerischer sein, die Orchesterwerke von Bach und Haydn mit Spezialisten für die Musizierweise jener Epoche einzustudieren. Zu diesem Zweck gründete Brüggen vor 30 Jahren das Orkest van de Achttiende Eeuw, das Orchester des 18. Jahrhunderts. Es ist ein veritables "Telefonorchester", für das sich zweimal im Jahr Musiker aus allen Himmelsrichtungen verabreden, um mehrere Wochen am Stück im alten Stil zu musizieren. Erstaunlicherweise, so berichtet Brüggen, beginnt jede Arbeitsphase bereits mit dem, was sonst am Ende steht: mit der Generalprobe. Da spielen alle erst einmal intuitiv zusammen – und dann wird im Detail probiert, bis der richtige, historisch begründbare Ausdruck gefunden ist.
Trotz dieses gewiss nicht einfachen Verfahrens – oder gerade deswegen! – hat sich das Orchester des 18. Jahrhunderts schnell etabliert, auch dank vieler Plattenaufnahmen. Gleichwohl gehört es zu den eher stillen Stars der Alte-Musik-Szene – um so schöner, die Musiker zum 30-jährigen Bestehen live und nur einen "Katzensprung" vom Amsterdamer Probenort entfernt zu erleben: in der Kölner Philharmonie.
Live aus der Kölner Philharmonie
Johann Sebastian Bach
Ouvertüre Nr. 3 D-Dur BWV 1068
"Seele, deine Spezereien", Sopran-Arie aus dem Oster-Oratorium BWV 249
Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo E-Dur BWV 1042
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
"Das Blockflötenrepertoire ist zu mager für ein Menschenleben" –
Frans Brüggen im Porträt
Von Ilona Hanning
Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 101 D-Dur ("Die Uhr")
Ilse Eerens, Sopran
Isabelle Faust, Violine
Orchester des 18. Jahrhunderts
Leitung: Frans Brüggen