Das Geheimnis einer Weltkarriere
In den Hotels rund um den Globus sorgen besonders viele Schweizer für das Wohl der Gäste. Das liegt nicht nur an der guten Ausbildung, sondern auch – wie die Schweizer selbst meinen – daran, dass die Freundlichkeit „vom Herzen“ kommt.
„Guten Morgen, wünschen Sie einen Kaffee… darf ich ihnen eine Eierspeise bringen, ein Omelette, ein Pancake... "
Sommer: Hochsaison für Hoteliers vor und hinter den Kulissen.
„Einmal zwei Omeletten mit ein Pancake ... ein pochiertes Ei ... Bon nieux“
Während die Praktikantin Stefanie Graf im Berliner „Swissotel“ beim Frühstück bedient, begrüßt Hoteldirektor Werner Knechtli im „Radisson“ ein paar U-Bahn Stationen weiter seine Mitarbeiter zum „Morning Briefing“ und Chef-Hausdame Christiane Woelke inspiziert im „Interconti“ die ersten Zimmer.
Woelke: „Da gehen wir hier mit der Karte rein ... und dann geh ich rein sind die Stühle ordentlich, sind die Kissen richtig, schau mal unters Bett ob da auch gesaugt wurde. "
Drei Menschen in Hotels, die den gleichen Pass teilen. Die Praktikantin, der Hoteldirektor und die Hausdame: Sie alle stammen aus der kleinen Alpenrepublik.
Von Hongkong bis New York, vom Kellner bis zum Hoteldirektor, auf keine andere Nationalität trifft man in den den großen Hotels der Welt so oft.
Lehne: „Warum sagt der Gast: Schweizer Hotellerie ist besser, doch nicht weil die Schokolade besser schmeckt? "
Aber warum dann, was können Schweizer, was andere nicht können?
Lehne: „Die durchlaufen alle eine Ausbildung und lernen Dinge die man sonst nicht mehr lernt. "
Erklärt sich Doreen Lehne den Erfolg ihrer Schweizer Kollegen. Sie muss es wissen, arbeitet sie doch als PR-Manager für eine Schweizer Hotelkette.
„Fragen sie einen Australier, der auch in der Hotellerie wie man bestimmte Sachen filetiert, perfekter Service am Gast – Das lernt man dort. "
Knechtli: „Und Disziplin der Schule selber, es fängt an von Kleiderordnung, erstens sauber, die Fingernägel, sauber geputzte Schuhe und passende Socken dazu ... das wurde kontrolliert, von a bis z. "
Hoteldirektor Werner Knechtli erinnert sich gern an seine Ausbildung an der Hotelfachschule Luzern. Zusammen mit der zweiten Hochschule in Lausanne sorgt die Einrichtung seit über 100 Jahren für den guten Ruf der Schweizer Hotel-Dienstleister. Aber das allein würde nicht reichen, wenn da nicht noch eine besondere Eigenheit des Nationalcharakters wäre:
Lehne: „Es ist ne andere Freundlichkeit mehr vom Herz her. "
Und das hat schon Goethe festgestellt:
„Je mehr in den Gebirgen die Menschen beschränkt, abgeschnitten und auf die allerersten Bedürfnisse des Lebens zurückgewiesen sind, je mehr sie sich von einem einfachen, langsamen, unveränderlichen Erwerbe nähren; desto besser, willfähriger, freundlicher, uneigennütziger, gastfreier bei ihrer Armuth hab‘ ich sie gefunden. "
Schreibt der Dichter in seinen Briefen aus der Schweiz.
„Unsere Führer, die wir gedingt hatten, das Eismeer zu sehen, kamen bei Zeiten. Der eine ist ein rüstiger junger Bursche, der andre ein schon älterer und sich klugdünkender, der mit allen gelehrten Fremden Verkehr gehabt hat, von der Beschaffenheit der Eisberge sehr wohl unterrichtet und ein sehr tüchtiger Mann. "
Klar, wessen Urururgroßeltern schon Fremde über Gletscher führten, dem liegt berufsmäßige Gastlichkeit quasi im Blut.
Knechtli: „Im Dorf, wo ich aufgewachsen bin, gibt’s einen Fußballverein und das Hauptquartier... wo sie sich getroffen, war hinter einem Restaurant und das Restaurant hat Tee vorbereitet und der Tee wurde in den Spielpausen serviert und da hat der Wirt gesagt , Du bring den Tee ,du machst das so gut, und da hab ich dann meine Affinität zum Servieren mal entdeckt. "
Woelke: „Wir sind von klein auf gewohnt im Emmental, dass wir die Leute willkommen heißen, wir nehmen die Leute auf im Haus, ne natürliche Freundlichkeit. "
Erst reisten die Bildungsreisenden des 18. Jahrhunderts ins Emmental, dann entdeckten die Engländer die Berge, natürlich nicht ohne Hilfe.
„Am 13. Juli brachen wir an einem herrlichen Morgen und bei einem Himmel ohne alle Wolken um halb sechs Uhr von Zermatt auf. Wir waren acht an Zahl, Croz, der alte Peter mit seinen beiden Söhnen, Lord F. Douglas, Hadow, Hudson und ich. Um eine stetige Bewegung zu erzielen, gingen immer ein Tourist und ein Eingeborener zusammen. "
Die hier geschilderte Erstbesteigung des Matterhorns endete übrigens tragisch. Als einziger Engländer überlebte der Illustrator und Schriftsteller Edward Whymper. Kein Wunder, dass sich die Eingeborenen später auf weniger gefährliche Dienstleistungen wie die Hotellerie spezialisierten. Fragt sich nur, wie lange noch die Schweizer den Ton in den Hotels angeben werden. Zumindest bei der Gastronomie scheint sich eine Trendwende anzubahnen. Von den Ton angebenden Chefkochs in den Berliner Hotels kommt keiner mehr aus der Schweiz, dafür aus dem Nachbarland Österreich. Aber sollte irgendwann einmal das Image der Schweizer Hoteliers verblassen, wird ihnen schon irgendetwas anderes einfallen. So wie ihrem berühmten Landsmann Vico Torriani, der hat vor seiner Karriere als Musiker und Showmaster auch eine Hotelfachschule besucht – natürlich.
Sommer: Hochsaison für Hoteliers vor und hinter den Kulissen.
„Einmal zwei Omeletten mit ein Pancake ... ein pochiertes Ei ... Bon nieux“
Während die Praktikantin Stefanie Graf im Berliner „Swissotel“ beim Frühstück bedient, begrüßt Hoteldirektor Werner Knechtli im „Radisson“ ein paar U-Bahn Stationen weiter seine Mitarbeiter zum „Morning Briefing“ und Chef-Hausdame Christiane Woelke inspiziert im „Interconti“ die ersten Zimmer.
Woelke: „Da gehen wir hier mit der Karte rein ... und dann geh ich rein sind die Stühle ordentlich, sind die Kissen richtig, schau mal unters Bett ob da auch gesaugt wurde. "
Drei Menschen in Hotels, die den gleichen Pass teilen. Die Praktikantin, der Hoteldirektor und die Hausdame: Sie alle stammen aus der kleinen Alpenrepublik.
Von Hongkong bis New York, vom Kellner bis zum Hoteldirektor, auf keine andere Nationalität trifft man in den den großen Hotels der Welt so oft.
Lehne: „Warum sagt der Gast: Schweizer Hotellerie ist besser, doch nicht weil die Schokolade besser schmeckt? "
Aber warum dann, was können Schweizer, was andere nicht können?
Lehne: „Die durchlaufen alle eine Ausbildung und lernen Dinge die man sonst nicht mehr lernt. "
Erklärt sich Doreen Lehne den Erfolg ihrer Schweizer Kollegen. Sie muss es wissen, arbeitet sie doch als PR-Manager für eine Schweizer Hotelkette.
„Fragen sie einen Australier, der auch in der Hotellerie wie man bestimmte Sachen filetiert, perfekter Service am Gast – Das lernt man dort. "
Knechtli: „Und Disziplin der Schule selber, es fängt an von Kleiderordnung, erstens sauber, die Fingernägel, sauber geputzte Schuhe und passende Socken dazu ... das wurde kontrolliert, von a bis z. "
Hoteldirektor Werner Knechtli erinnert sich gern an seine Ausbildung an der Hotelfachschule Luzern. Zusammen mit der zweiten Hochschule in Lausanne sorgt die Einrichtung seit über 100 Jahren für den guten Ruf der Schweizer Hotel-Dienstleister. Aber das allein würde nicht reichen, wenn da nicht noch eine besondere Eigenheit des Nationalcharakters wäre:
Lehne: „Es ist ne andere Freundlichkeit mehr vom Herz her. "
Und das hat schon Goethe festgestellt:
„Je mehr in den Gebirgen die Menschen beschränkt, abgeschnitten und auf die allerersten Bedürfnisse des Lebens zurückgewiesen sind, je mehr sie sich von einem einfachen, langsamen, unveränderlichen Erwerbe nähren; desto besser, willfähriger, freundlicher, uneigennütziger, gastfreier bei ihrer Armuth hab‘ ich sie gefunden. "
Schreibt der Dichter in seinen Briefen aus der Schweiz.
„Unsere Führer, die wir gedingt hatten, das Eismeer zu sehen, kamen bei Zeiten. Der eine ist ein rüstiger junger Bursche, der andre ein schon älterer und sich klugdünkender, der mit allen gelehrten Fremden Verkehr gehabt hat, von der Beschaffenheit der Eisberge sehr wohl unterrichtet und ein sehr tüchtiger Mann. "
Klar, wessen Urururgroßeltern schon Fremde über Gletscher führten, dem liegt berufsmäßige Gastlichkeit quasi im Blut.
Knechtli: „Im Dorf, wo ich aufgewachsen bin, gibt’s einen Fußballverein und das Hauptquartier... wo sie sich getroffen, war hinter einem Restaurant und das Restaurant hat Tee vorbereitet und der Tee wurde in den Spielpausen serviert und da hat der Wirt gesagt , Du bring den Tee ,du machst das so gut, und da hab ich dann meine Affinität zum Servieren mal entdeckt. "
Woelke: „Wir sind von klein auf gewohnt im Emmental, dass wir die Leute willkommen heißen, wir nehmen die Leute auf im Haus, ne natürliche Freundlichkeit. "
Erst reisten die Bildungsreisenden des 18. Jahrhunderts ins Emmental, dann entdeckten die Engländer die Berge, natürlich nicht ohne Hilfe.
„Am 13. Juli brachen wir an einem herrlichen Morgen und bei einem Himmel ohne alle Wolken um halb sechs Uhr von Zermatt auf. Wir waren acht an Zahl, Croz, der alte Peter mit seinen beiden Söhnen, Lord F. Douglas, Hadow, Hudson und ich. Um eine stetige Bewegung zu erzielen, gingen immer ein Tourist und ein Eingeborener zusammen. "
Die hier geschilderte Erstbesteigung des Matterhorns endete übrigens tragisch. Als einziger Engländer überlebte der Illustrator und Schriftsteller Edward Whymper. Kein Wunder, dass sich die Eingeborenen später auf weniger gefährliche Dienstleistungen wie die Hotellerie spezialisierten. Fragt sich nur, wie lange noch die Schweizer den Ton in den Hotels angeben werden. Zumindest bei der Gastronomie scheint sich eine Trendwende anzubahnen. Von den Ton angebenden Chefkochs in den Berliner Hotels kommt keiner mehr aus der Schweiz, dafür aus dem Nachbarland Österreich. Aber sollte irgendwann einmal das Image der Schweizer Hoteliers verblassen, wird ihnen schon irgendetwas anderes einfallen. So wie ihrem berühmten Landsmann Vico Torriani, der hat vor seiner Karriere als Musiker und Showmaster auch eine Hotelfachschule besucht – natürlich.