Das Eigene und das Fremde

Der Heidelberger Frühling setzt auf die Themen der Zeit. Angeregt durch die Globalisierungsdebatte, war die aktuelle Ausgabe dem "Eigenen und Fremden" gewidmet. Wir bieten einen Querschnitt durch die Festivalereignisse, hangeln uns in Ausschnitten durch die bewegten Tage. Im Gespräch mit dem Festivalleiter Thorsten Schmidt stellen wir einzelne Projekte vor und werden einiges über die Hintergründe erfahren.
Heidelberg ist im März und April eine lebendige Festival- und Musikstadt.
Die 11. Ausgabe des Heidelberger Frühlings ist soeben zu Ende gegangen.
Das Festival hat sich immens entwickelt, im vergangenen Jahr schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Dass es auch anders geht, belegt ein Festival abseits der Glamour-Events....Man konnte unablässig Neues erleben, auf höchstem Niveau - beschämend für den Routine-Musikbetrieb". Die aktuelle Ausgabe hielt sich auf dem gleichen Niveau. Die Heidelberger sehen Kultur als ein wichtiges Mittel für eine zukunftsorientierte Gestaltung unseres Alltagslebens vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Gesellschaft. Vor allem kann Kultur Hilfsmittel sein, um sich dem vermeintlich "Fremden" anderer Kuluren zu nähern.

Voraussetzung hierfür ist freilich die Fähigkeit, sich in seiner eigenen Kultur zu verorten und auf dieser Basis die Neugier für Andersartiges zu entwickeln.
Beim Heidelberger Frühling wurde die Frage gestellt, welche Musik uns eigen, welche uns fremd ist. Wann wurde uns das Fremde eigen und umgekehrt?
Das Festivalprogramm hat eingeladen, selbst auf die Reise zu gehen. Mit seinem weltumspannenden Thema bietet es die Möglichkeit, sich auf die eigenen Wurzeln zu besinnen, eröffnet aber auch den Blick hinaus in die Welt.



Heidelberger Frühling 2007 - eine Nachlese
Aufzeichnungen vom März in der Alten Aula der Universität und im Festivalforum

Lieder von Ferruccio Busoni und Johannes Brahms
Hanno Müller Brachmann, Bassbariton
Burkhard Kehring, Klavier

"Streichquartettfest"
Quatuor Ysaye
Vertavo Quartett

Musik von Clara Schumann und Wolfgang Rihm
Carolin Widmann, Violine
Daniel Müller-Schott, Violoncello
Florent Borrard, Klavier

"Forum Junger Künstler"
Marie-Elisabeth Hecker, Violoncello
Francesco Piemontesi, Klavier

ca. 21 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Studiogast: Festivalchef Thorsten Schmidt