Dance your Ph.D.
Bei der Jahrestagung der "American Association for the Advancement of Science", kurz AAAS, kommen rund 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen. Es werden Vorträge gehalten, Forschungsergebnisse diskutiert und Kontakte geknüpft. Aber auch Exotisches findet sich dort, zum Beispiel Teilnehmer, die ihre Doktorarbeit vorstellen - in der Form eines Tanzes.
"Dance your Ph.D. – Tanze Deine Doktorarbeit". Dazu hatte John Bohannon aufgerufen, Mitarbeiter des Wissenschaftsmagazins Science. Das ließ sich Miriam Sach nicht zweimal sagen.
"Ich hatte halt sofort das Gefühl: Das vereint wirklich zwei meiner Hauptinteressen, nämlich einfach Tanz und Wissenschaft. Ja, und hab mich sofort angesprochen gefühlt und dann mich an die Choreographie gesetzt."
Die Neurowissenschaftlerin von der Universität von Kalifornien sitzt den größten Teil ihres Arbeitstages über vor dem Computermonitor.
"Ich liebe einfach Musik und Tanz. Das ist wirklich auch für mich ein Ausgleich zur Wissenschaft."
Ihre Doktorarbeit hatte sie noch in Düsseldorf geschrieben. Titel?
"Der Titel heißt: Darstellung der Hirnstrukturen bei der Bildung regulärer und irregulärer Verbformen mit der Positronen-Emissions-Tomographie – ein Vergleich zwischen Einzel- und Gruppenanalyse."
Das heißt, es geht dabei um die Verarbeitung von Verbformen im Gehirn. Und wie funktioniert das?
"Also, es gibt einmal ein so genanntes dualistisches Modell, das davon ausgeht, dass regelmäßige Verben, also zum Beispiel ‚kochen – er kochte’, gegenüber unregelmäßigen Verben, also ‚singen – er sang’, sozusagen in unterschiedlichen Modellen verarbeitet werden. Und das war sozusagen unsere Hypothese, dass wir unterschiedliche Hirnregionen finden würden für die unterschiedlichen Verbformen. Und das haben wir aber nicht."
Sondern?
"Wir haben sozusagen interessanterweise eine gemeinsame Verarbeitung gefunden, und haben auch gemeinsame Regionen, also ein Neuronales Netzwerk für reguläre und irreguläre Verbformen gefunden."
Der Tanz der Neurowissenschaftlerin zeigt deshalb auch drei Phasen: Er beginnt mit der Darstellung der regelmäßigen Verbformen. Miriam Sach bewegt sich sehr kontrolliert, gleichmäßig, aufrecht, geradlinig. Ohne Schnörkel, ohne Sprünge. Aber dann ändert sich die Tonspur, und der Teil der unregelmäßigen Verben beginnt, der Teil des unregelmäßigen Tanzes.
"Also, ich habe unterschiedliche Orientierungen im Raum verwendet, es geht nach rechts, es geht nach links, es wechselt sehr schnell. Die Ebenen wechseln, es sind Sprünge, die hoch in die Luft gehen. Es ist Bodenarbeit, Rollen, Gleiten auf dem Boden, Handstand, also wirklich eine große Varietät von unterschiedlichen Bewegungen."
Der dritte Teil wird dann wieder ausgeglichener. Er versinnbildlicht das gemeinsame Netzwerk, in dem Regelmäßiges und Unregelmäßiges gleichermaßen verarbeitet wird.
"Es kommt sozusagen wie eine Lösung, und es wird auch von der Musik her einfach wieder harmonischer und symmetrischer. Ja, und dadurch habe ich die Musik auch so zusammengestellt, dass das gut passt."
Dafür hat Miriam Sach dann auch den "Dance you Ph.D.-Award" in der Kategorie Post-Doc gewonnen, gekürt von drei Harvard-Wissenschaftlern und drei Choreographen einer Dance Company.
"Ich finde, das ist eine ganz, ganz schöne Idee. Und ich hoffe auch, dass daraus auch mehr Zusammenarbeiten zwischen Kunst und Wissenschaft entstehen. Das würde mich ganz doll, doll freuen."
"Ich hatte halt sofort das Gefühl: Das vereint wirklich zwei meiner Hauptinteressen, nämlich einfach Tanz und Wissenschaft. Ja, und hab mich sofort angesprochen gefühlt und dann mich an die Choreographie gesetzt."
Die Neurowissenschaftlerin von der Universität von Kalifornien sitzt den größten Teil ihres Arbeitstages über vor dem Computermonitor.
"Ich liebe einfach Musik und Tanz. Das ist wirklich auch für mich ein Ausgleich zur Wissenschaft."
Ihre Doktorarbeit hatte sie noch in Düsseldorf geschrieben. Titel?
"Der Titel heißt: Darstellung der Hirnstrukturen bei der Bildung regulärer und irregulärer Verbformen mit der Positronen-Emissions-Tomographie – ein Vergleich zwischen Einzel- und Gruppenanalyse."
Das heißt, es geht dabei um die Verarbeitung von Verbformen im Gehirn. Und wie funktioniert das?
"Also, es gibt einmal ein so genanntes dualistisches Modell, das davon ausgeht, dass regelmäßige Verben, also zum Beispiel ‚kochen – er kochte’, gegenüber unregelmäßigen Verben, also ‚singen – er sang’, sozusagen in unterschiedlichen Modellen verarbeitet werden. Und das war sozusagen unsere Hypothese, dass wir unterschiedliche Hirnregionen finden würden für die unterschiedlichen Verbformen. Und das haben wir aber nicht."
Sondern?
"Wir haben sozusagen interessanterweise eine gemeinsame Verarbeitung gefunden, und haben auch gemeinsame Regionen, also ein Neuronales Netzwerk für reguläre und irreguläre Verbformen gefunden."
Der Tanz der Neurowissenschaftlerin zeigt deshalb auch drei Phasen: Er beginnt mit der Darstellung der regelmäßigen Verbformen. Miriam Sach bewegt sich sehr kontrolliert, gleichmäßig, aufrecht, geradlinig. Ohne Schnörkel, ohne Sprünge. Aber dann ändert sich die Tonspur, und der Teil der unregelmäßigen Verben beginnt, der Teil des unregelmäßigen Tanzes.
"Also, ich habe unterschiedliche Orientierungen im Raum verwendet, es geht nach rechts, es geht nach links, es wechselt sehr schnell. Die Ebenen wechseln, es sind Sprünge, die hoch in die Luft gehen. Es ist Bodenarbeit, Rollen, Gleiten auf dem Boden, Handstand, also wirklich eine große Varietät von unterschiedlichen Bewegungen."
Der dritte Teil wird dann wieder ausgeglichener. Er versinnbildlicht das gemeinsame Netzwerk, in dem Regelmäßiges und Unregelmäßiges gleichermaßen verarbeitet wird.
"Es kommt sozusagen wie eine Lösung, und es wird auch von der Musik her einfach wieder harmonischer und symmetrischer. Ja, und dadurch habe ich die Musik auch so zusammengestellt, dass das gut passt."
Dafür hat Miriam Sach dann auch den "Dance you Ph.D.-Award" in der Kategorie Post-Doc gewonnen, gekürt von drei Harvard-Wissenschaftlern und drei Choreographen einer Dance Company.
"Ich finde, das ist eine ganz, ganz schöne Idee. Und ich hoffe auch, dass daraus auch mehr Zusammenarbeiten zwischen Kunst und Wissenschaft entstehen. Das würde mich ganz doll, doll freuen."