D a s Mahler-Orchester der Stunde

Für die Fachzeitschrift Das Orchester sind die Bamberger Symphoniker d a s Mahler-Orchester der Stunde, mit der Symphonie Nr. 7 gehen sie unter Jonathan Nott auf Gastspielreise. Neben Auftritten in der fränkischen Heimat folgt die Bayerische Staatsphilharmonie Einladungen nach Linz und Essen, dazu steht nochmals das Konzerthaus Wien auf dem Terminplan: mit einem Programm, das Mahler einem der faszinierendsten Klangforscher der Moderne gegenüberstellt.
Er gehört zu den eigenwilligsten Figuren der Musikhistorie: Als erfolgreicher Versicherungskaufmann bestritt Charles Ives sein Einkommen, als Komponist und Vertreter der amerikanischen Moderne entwickelte er sich zu einem der radikalsten musikalischen Neuerer. Seine von 1903 bis 1914 entstandenen "Three Places in New England", zusammengefasst zum "Orchestral Set No. 1", nehmen naturhafte Szenerien oder Ereignisse und Schauplätze der amerikanischen Geschichte in den Blick, denen Ives mit seiner ganz eigenen Tonsprache ein klingendes Denkmal setzte.

"Zur Orientierung will ich noch bemerken, dass das Werk vorwiegend heiteren, humoristischen Inhalts ist", berichtete Gustav Mahler, der es sich nicht nehmen ließ, immer wieder auf den "ansprechenden" Charakter und die angeblich gar nicht so riesige Besetzung seiner Siebten hinzuweisen. Wie die vorausgegangene Sechste kommt sie ohne das gesungene Wort aus, "Kernstücke" des fünfsätzigen Werkes sind die beiden Nachtmusiken: der zweite Satz, der mit Gitarre und Mandoline eine geradezu mediterrane Szenerie entfaltet, und der vierte Satz, ein spukhaft-grotesker Reigen mit abgründigen Walzerrhythmen.
"Dass die Musik Antworten gibt auf die ewigen Fragen der Menschheit, ist der Grund allen Musizierens", sagt Jonathan Nott, seit 2000 Chefdirigent der Bamberger Symphoniker. Dass er und die Bayerische Staatsphilharmonie durch eine ganz besondere künstlerische Partnerschaft verbunden sind, ist in der Musikwelt alles andere als ein Geheimnis, im Gegenteil: Der Gewinn hochkarätiger Preise für die gemeinsamen CD-Einspielungen, Einladungen zu den führenden Festivals und nicht zuletzt die steten Erfolge auf den Konzertreisen rund um den Globus sind eindrucksvolle Belege für die Wertschätzung, die er und "die Bamberger" allerorten genießen. Neben seiner künstlerischen Arbeit in der Domstadt ist Jonathan Nott ein gern gesehener Gastdirigent der weltweit führenden Symphonieorchester.
www.bamberger-symphoniker.de



Live aus der Konzerthalle Bamberg


Charles Ives
"Three Places in New England"

ca. 20:30 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 7 e-Moll


Bamberger Symphoniker
Leitung: Jonathan Nott