Cranach-Triegel-Altar kehrt zeitweilig in Naumburger Dom zurück

    Blick von unten auf den aus mehreren Gemälden bestehenden Altar, der von Lukas Cranach dem Älteren geschaffen wurde.
    Der Cranach-Triegel-Altars im Naumburger Dom. Das um den Mittelteil vom Maler Michael Triegel ergänzte Werk, sorgt für Debatten – auch über den Unesco-Welterbetitel des Naumburger Doms © picture alliance / dpa / Jan Woitas
    Nach einer Entscheidung der Weltkulturorganisation Unesco ist der Streit um den Cranach-Triegel-Altar des Naumburger Doms vorerst beigelegt. In einem Schreiben an die Bundesregierung habe das Welterbe-Zentrum der Unesco zugestimmt, dass der Altar bis Juli 2025 erneut im Westchor des Naumburger Doms gezeigt werden kann. Das gab Sachsen-Anhalts Staatskanzlei bekannt. Die Vereinigten Domstifter, die als Stiftung Eigentümer des Doms sind, hatten das Projekt dem Welterbe-Zentrum in Paris im vergangenen Jahr zur Prüfung vorgelegt. Die Staatskanzlei betonte zugleich, dass die Zustimmung der Unesco keine weitere fachliche Bewertung der Frage enthalte, ob der Altar bei einer dauerhaften Aufstellung im Westchor den Welterbe-Status des Doms gefährde. In dem Streit geht es um einen von Lucas Cranach dem Älteren 1520 vollendeten Altaraufsatz, der damals im Westchor des Domes aufgestellt und dessen Mittelteil im Zuge der Reformation zerstört wurde. Im Auftrag der Vereinigten Domstifter hatte der Maler Michael Triegel den Mittelteil im Stil des 16. Jahrhunderts ergänzt. Anschließend wurde der Altar vor einem Jahr wieder im Westchor aufgestellt. Der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS), der die Unesco berät, fordert jedoch einen anderen Standort im Dom. Die deutsche ICOMOS-Sektion sieht durch den Altar die Sichtachsen auf die zwölf Stifterfiguren des Doms, unter ihnen die berühmte Uta von Naumburg, beeinträchtigt und hält deswegen den Weltkulturerbe-Status für gefährdet.