"Coraline"

"Coraline" ist der neue Film des Animationsspezialisten Henry Selick. Darin entdeckt ein kleines Mädchen eine wundersame Welt, in der alles besser ist. Doch sie hat auch ihre Schattenseiten.
USA 2008, Regie: Henry Selick, Darsteller: (Stimmen) Luisa Wietzorek, Marion von Stengel, 101 Minuten, ab sechs Jahren

Natürlich muss man an "Alice in Wunderland" oder an "The Wizard of Oz" denken. Auch in "Coraline" steht ein kleines Mädchen im Mittelpunkt, das in eine andere Welt gerät, in eine Traum- und Fantasywelt, in die sich aber auch Alltagsreste eingeschlichen haben, die höchstwahrscheinlich sogar realer sind als die reale Welt. Die 11-jährige Coraline ist unzufrieden, ihre Eltern sind aufs Land gezogen, nur mit sich selbst und ihrer Arbeit beschäftigt, auch findet sie in der Einöde keine neuen Freunde.

Aber da ist die geheime Tür im Wohnzimmer, wenn man durch einen dunklen Tunnel krabbelt, findet man sich plötzlich in einer knallbunten, fröhlichen Welt voller Wunder wieder. Mit unglaublicher Liebe fürs Detail ist dieser animierte Puppenfilm ausgestattet, gerade das junge Publikum dürfte wie die Heldin aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.

Es gibt ein wunderbares Mäuseballett, einen Garten mit exzentrischen Pflanzen und das beste Essen auf der Welt. Überhaupt herrschen schlaraffenlandähnliche Verhältnisse. Aber natürlich hat diese Welt auch ihre Tücken. Und warum haben die Bewohner alle Knöpfe statt Augen? Und warum wollen sie, dass auch Coraline eine Knopfäugin wird?

Die Traumwelt wird zur Alptraumwelt. Das Schöne an diesem Film ist, dass er mit seiner tollen Ausstattung nicht protzt, sie nicht ausstellt. Vielmehr nimmt er stets die Perspektive seiner Heldin ein, deren Blick erst diese Welt hervorbringt. In "Coraline" kann man der Fantasie bei der Arbeit zuschauen.


Filmhomepage "Coraline"