"Compositionen zu Goethes Faust"
21.11.2005
Radziwills Faust-Vertonung ist die erste auf der Goetheschen Grundlage. Es handelt sich um ein abendfüllendes Oratorium mit melodramatischen Momenten. Die Haupthelden sind auch hier Faust, Mephisto, Gretchen und Marte, die bei Radziwill singen und sprechen müssen, die auf der Bühne auch darstellend agieren. Seine Vertonung ist die am längsten und am häufigsten gespielte Faust-Musik des 19. Jahrhunderts, er hat es mit dieser geschafft, das Meisterwerk einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Fürst Anton Heinrich Radziwill entstammte einem polnischen Fürstengeschlecht. Der Fürst heiratete eine Schwester des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen und war seit 1815 Statthalter von Posen. Vor allem war er leidenschaftlicher Musiker, ein tüchtiger Sänger und Cellist, Kunstmäzen und eben auch Komponist, der vor großen Herausforderungen nicht zurückschreckte.
Zelter hatte abgelehnt, Radziwill stellte sich der Herausforderung und arbeitete seit 1808 an der Goetscheschen Faustmusik, die sein Lebenswerk wurde. Aufgrund zahlreicher Briefwechsel und zeitgenössischer Berichte wissen wir: Die Komposition gedieh in enger Kommunikation mit Goethe. Erste Teile seiner Komposition trug Radziwill 1814 singend und deklamierend Goethe vor, er begleitete sich dabei selbst auf seinem Cello. Goethe war des Lobes voll und bezeichnete den Fürsten wiederum als "wahren Troubadour" und sein Werk als eine "geniale, uns glücklich mit fortreissende Composition".
Von fremder Hand ergänzt, gab es die erste öffentliche Aufführung in den 1830er Jahren in der Berliner Singakademie. Es folgten Dutzende Wiederholungen in Folge. Diese Aufführung der Faust-Musik von Anton Heinrich Radziwill stützt sich auf Materialien des berühmten Archives der Sing-Akademie zu Berlin, in dieser Fassung ist die Komposition mit Sicherheit seit über 100 Jahren nicht gegeben worden, man kann die Aufführung im Kammermusiksaal der Philharmonie damit getrost als Erstaufführung bezeichnen.
Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 25.10.05
Fürst Anton von Radziwill
Compositionen zu Goethes Faust
Thomas Dewald, Tenor - Faust
Fionnuala McCarthy, Sopran – Gretchen
Thomas Mohr, Bariton - Mephisto
Annette Kuhn, Alt - Marte
Zelter-Ensemble der Sing-Akademie zu Berlin
Staatsorchester Braunschweig
Leitung: Joshard Daus
ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Zelter hatte abgelehnt, Radziwill stellte sich der Herausforderung und arbeitete seit 1808 an der Goetscheschen Faustmusik, die sein Lebenswerk wurde. Aufgrund zahlreicher Briefwechsel und zeitgenössischer Berichte wissen wir: Die Komposition gedieh in enger Kommunikation mit Goethe. Erste Teile seiner Komposition trug Radziwill 1814 singend und deklamierend Goethe vor, er begleitete sich dabei selbst auf seinem Cello. Goethe war des Lobes voll und bezeichnete den Fürsten wiederum als "wahren Troubadour" und sein Werk als eine "geniale, uns glücklich mit fortreissende Composition".
Von fremder Hand ergänzt, gab es die erste öffentliche Aufführung in den 1830er Jahren in der Berliner Singakademie. Es folgten Dutzende Wiederholungen in Folge. Diese Aufführung der Faust-Musik von Anton Heinrich Radziwill stützt sich auf Materialien des berühmten Archives der Sing-Akademie zu Berlin, in dieser Fassung ist die Komposition mit Sicherheit seit über 100 Jahren nicht gegeben worden, man kann die Aufführung im Kammermusiksaal der Philharmonie damit getrost als Erstaufführung bezeichnen.
Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 25.10.05
Fürst Anton von Radziwill
Compositionen zu Goethes Faust
Thomas Dewald, Tenor - Faust
Fionnuala McCarthy, Sopran – Gretchen
Thomas Mohr, Bariton - Mephisto
Annette Kuhn, Alt - Marte
Zelter-Ensemble der Sing-Akademie zu Berlin
Staatsorchester Braunschweig
Leitung: Joshard Daus
ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten