Comic über deutsche Parlamentarier

Politikerleben als Graphic Novel

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Comiczeichnungen von verschiedenen PolitikerInnen die auf Bänken sitzen.
Mehr als nur talking heads: Autor Simon Schwartz porträtiert das wechselvolle Politikerleben von 45 Parlamentariern als Comic. © Avant Verlag / Simon Schwartz
Simon Schwartz im Gespräch mit Stephan Karkowsky |
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200 Jahre deutsches Parlament als Comic - Autor Simon Schwartz hat gerade den zweiten Band vorgelegt, 1933 bis 1990: "45 Leben für die Demokratie". Darin zeigt er auch unbekannte Politiker, die die Demokratie gleichwohl geprägt haben.
Der Comicautor Simon Schwartz setzt sich in seinen Werken vor allem mit geschichtlichen Themen auseinander. Sein Comics handeln oft von Menschen und Ereignisse, die aus den kollektiven Erinnerungen verschwunden sind. Schwartz' aktuelles Großprojekt, das ihn schon seit ein paar Jahren beschäftigt, sind Comicbiografien von deutschen Parlamentariern – seit 1848 und bis in die Gegenwart.
Simon Schwartz trägt Brille und Bar und schaut freundlich in die Kamera.
Politiker im Comic: Comicautor Simon Schwartz hat Parlamentarier in Szene gesetzt. © Daniel Feistenauer
Es hält für die Leser einige Überraschungen parat, wie etwa die, dass der berühmte Mediziner und Politiker Rudolf Virchow schon in den 1860er-Jahren für eine europäische Union warb. Den zweiten Porträtband - "Das Parlament – 45 Leben für die Demokratie" – hat Schwartz gerade veröffentlicht. Er deckt die Zeit zwischen 1933 bis 1990 ab. Die Zeichnungen sind ab 4. April im Reichstagsgebäude zu sehen.

Unbekannte stehen neben Promis

Bei der Auswahl der Politiker habe er freie Hand gehabt, sagte Schwartz im Deutschlandfunk Kultur. Er habe sich dabei nicht nur auf westdeutsche Politiker beschränkt und auch nicht ausschließlich prominente in den Blick genommen. Der Comicautor mischte bekannte Köpfe wie Hildegard Hamm-Brücher, Heiner Geißler oder Bärbel Bohley mit weniger bekannten wie Franziska Kessel, junge Reichstagsabgeordnete der Kommunistischen Partei, die 1934, von den Nazis als Widerständlerin verhaftet, im Gefängnis starb. Einzige Bedingung für alle Porträtierten: Sie mussten bereits verstorben sein.
"Mir ging es eher darum, eine Art Bild der deutschen Geschichte der letzten 200 Jahre zu zeigen und zwar, wie ich es auch in anderen Werken tue, eher von der Seitenlinie", betonte Schwartz. Teils habe er viel recherchieren müssen, um biografische Informationen für seine Texte zu bekommen. Eine besondere Herausforderung sei es auch gewesen, teils widersprüchliche - oder vermeintlich widersprüchliche - Persönlichkeiten wie etwa Heiner Geißler zeichnerisch einzufangen.
(mkn)

Simon Schwartz: "Das Parlament - 45 Leben für die Demokratie"
Avant-Verlag, 2019, 104 Seiten, 22 Euro.

Die Ausstellung:
Simon Schwartz‘ Parlamentarier-Porträts  "45 Leben für die Demokratie" sind vom 4. April bis 31. August 2019 im Berliner Reichstagsgebäude auf der Plenarsaalebene in der Abgeordnetenlobby zu sehen.

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