Comeback des "Rheinischen Kapitalismus"
Nach Ansicht des Bielefelder Wirtschaftshistorikers Werner Abelshauser wird der Kapitalismus deutscher Prägung im Zuge der Finanzmarktkrise gegenüber dem Kapitalismus angelsächsischer Prägung an Boden gewinnen. Das Image des oft als langweilig beschriebenen "Rheinischen Kapitalismus" werde sich jetzt ändern, betonte Abelshauser.
Dass der Turbo-Kapitalismus amerikanischer Prägung nach der Krise vorbei sei, sei aber nur eine "fromme Hoffnung", betonte er. So schnell werde sich dieser nicht geschlagen geben.
Großbritannien beispielsweise generiere über ein Drittel des Bruttosozialprodukts auf den Finanzmärkten. Das Land könne nicht plötzlich nach deutschem Vorbild wirtschaften und sei auch zukünftig auf den Finanzmarkt angewiesen: "Die werden versuchen, möglichst viel von diesem Turbo-Kapitalismus zu retten", sagte Abelshauser.
Die beiden kapitalistischen Spielarten operierten auf sehr unterschiedlichen Märkten, so der Wirtschaftshistoriker. Während die Deutschen auf Qualität und langlebige Produkte setzten, stellten die Amerikaner eher "kurzfristig getaktete Produkte" im Finanz- oder IT-Bereich her. Mit hohen Renditen sei es dem amerikanischen Kapitalismus in den vergangenen Jahren gelungen, tief ins deutsche System einzubrechen: "Die haben uns überrollt." Das gelte "Gott sei Dank" aber nicht für die kleineren und mittleren Unternehmen, betonte Abelshauser.
Der Wirtschaftshistoriker sprach von einem "Kulturkampf" zwischen den beiden kapitalistischen Spielarten. Grundsätzlich komme es aber nicht darauf an, gute und schlechte Systeme zu unterscheiden, sondern darum, das System anzuwenden, das für die eigenen Bedürfnisse gut sei, sagte Abelshauser. Es gehe letztlich darum, die eigenen Vorstellungen auf den Märkten durchzusetzen, "um nicht mit Regeln arbeiten zu müssen, die für unsere Wirtschaft Gift sind".
Großbritannien beispielsweise generiere über ein Drittel des Bruttosozialprodukts auf den Finanzmärkten. Das Land könne nicht plötzlich nach deutschem Vorbild wirtschaften und sei auch zukünftig auf den Finanzmarkt angewiesen: "Die werden versuchen, möglichst viel von diesem Turbo-Kapitalismus zu retten", sagte Abelshauser.
Die beiden kapitalistischen Spielarten operierten auf sehr unterschiedlichen Märkten, so der Wirtschaftshistoriker. Während die Deutschen auf Qualität und langlebige Produkte setzten, stellten die Amerikaner eher "kurzfristig getaktete Produkte" im Finanz- oder IT-Bereich her. Mit hohen Renditen sei es dem amerikanischen Kapitalismus in den vergangenen Jahren gelungen, tief ins deutsche System einzubrechen: "Die haben uns überrollt." Das gelte "Gott sei Dank" aber nicht für die kleineren und mittleren Unternehmen, betonte Abelshauser.
Der Wirtschaftshistoriker sprach von einem "Kulturkampf" zwischen den beiden kapitalistischen Spielarten. Grundsätzlich komme es aber nicht darauf an, gute und schlechte Systeme zu unterscheiden, sondern darum, das System anzuwenden, das für die eigenen Bedürfnisse gut sei, sagte Abelshauser. Es gehe letztlich darum, die eigenen Vorstellungen auf den Märkten durchzusetzen, "um nicht mit Regeln arbeiten zu müssen, die für unsere Wirtschaft Gift sind".