"Ein Song ist wie ein Vogel"
Die Songs auf den bisherigen neun Alben von Christina Lux sind größtenteils englisch. "Leise Bilder" ist nun das zehnte - und das erste rein deutschsprachige. Das mache vieles direkter, erklärt die Musikerin. Doch die Wirkung der Musik sei trotzdem nicht steuerbar.
Die Sängerin, Gitarristin und Songschreiberin Christina Lux hat recht lange gebraucht, um schließlich als Solokünstlerin ihre eigene Musik zu machen. 1983 nennt sie selbst als Beginn ihrer Musikerinnenkarriere.
Erfahrungen in Rockbands, Jazzensembles und der A-cappella-Formation Vocaleros haben sie dann ebenso geprägt, wie ihre Zeit als Studio- und Gastmusikerin sowie als Backgroundsängerin u.a. bei der Jule Neigel Band, Purple Schulz oder Laith al Deen. Daneben arbeitete sie an einer Solokarriere.
Nach entscheidenden Support-Erfahrungen bei Paul Young und als "Special Guest" bei Fury in the Slaughterhouse veröffentlichte Christina Lux 1998 ihre erste EP "She is me". 1999 folgte dann mit "Little Luxuries" endlich ihr Debütalbum.
"Leise Bilder" ist ihr insgesamt zehntes Album und, nach ersten deutschsprachigen Songs auf den beiden Vorgängern "Embrache" und "Playground", ihr erstes rein deutschsprachiges Album. Mit ihrem Duopartner Oliver George, der auch als Co-Produzent, Co-Songwriter, Gitarrist und Keyboarder an der neuen Platte mitgewirkt hat, ist Christina Lux derzeit in Deutschland auf Tour. Bevor sie am Dienstag in Hamburg auftritt, war sie in unserem "Tonart"-Studio zu Gast und stellte "Leise Bilder" vor.
Aus Jux einen Song simultan übersetzt
Songs statt auf Englisch auf Deutsch zu singen, sei eine langsame Entwicklung gewesen, sagt Christina Lux. Ihren Anfang habe die aus einer spontanen Aktion heraus genommen: "Ich habe irgendwann mal angefangen, aus Jux mal bei einer Probe einen Song mal simultan zu übersetzen, einfach so. Und merkte, oh, das ist schön, das fühlt sich gut an. Ich bin dann Stück für Stück in Songs auch gemischt in die deutsche Sprache gegangen." Irgendwann seien ihr die Ideen dann nicht mehr auf Englisch, sondern auf Deutsch gekommen.
Der deutsche Text verändere die Wahrnehmung der Songs bei den Zuhörern, erzählt die 52-Jährige: "Es ist im Publikum sofort spürbar. Wenn Sie auf Deutsch singen - zack, sind die Leute beim Text."
Doch was ein Song bei den Zuhörern auslöst, könne man nicht steuern, betont die Musikerin. "Ein Song ist wie ein Vogel, der fliegt. Und du darfst ihn auch nicht festhalten und meinen: Ich bestimme, wo der bei Dir landet, das kann ich nicht."