Chris Dercon stellt Programm vor

Experimente, Tanz und Film für die "Volksbühne Berlin"

Chris Dercon, neuer Intendant der Berliner Volksbühne, auf dem Flughafen Tempelhof in Berlin
Chris Dercon, Intendant der Volksbühne Berlin © dpa / Jörg Carstensen
Susanne Burkhardt im Gespräch mit Stephan Karkowsky · 16.05.2017
Chris Dercon hat in Berlin seine erste Volksbühnen-Saison vorgestellt. Auf dem Programm stehen internationale Künstler und Aktionen, die Genres überschreiten. Los geht es mit einer vierwöchigen Premierenserie im ehemaligen Flughafen Tempelhof.
Schon vor dem ersten Vorhang schlug dem neuen Intendanten der Berliner Volksbühne, Chris Dercon, viel Ablehnung entgegen. Das Theater feierte seinen scheidenden Leiter Frank Castorf – in einem seit Monaten fast immer ausverkauften Haus. Nun präsentierte Dercon, zuvor Direktor der Tate Modern in London, seine konkreten Pläne für die Volksbühne – und zeigte sich erleichtert, dass endlich nicht mehr nur über seine Person geredet werde.

Startschuss mit Samuel Beckett

Die Spielzeit im großen Haus am Rosa-Luxemburg-Platz beginnt mit drei Einaktern von Samuel Beckett. Außerdem wird das Gebäude komplett vom Performance-Künstler Tino Sehgal bespielt. Überhaupt sei viel internationales, grenzüberschreitendes Theater und "viel Tanz, viel Film" im neuen Programm vorgesehen, erklärt unsere Theaterredakteurin Susanne Burkhardt – die bei der Pressekonferenz dabei war.
Internationale Künstler wie die Syrer Mohammad Al Attar und Omar Abusaada, die Deutsche Susanne Kennedy, der Thailänder Apichatpong Weerasethakul und die Dänin Mette Ingvartsen sollen an der Volksbühne inszenieren. Von einem "Stadttheater ohne Grenzen" spricht Decron.

Die Volksbühne wird zur Volksbühne Berlin

Außerdem steht eine Namensänderung auf dem Programm: Die Volksbühne wird in Zukunft "Volksbühne Berlin" heißen und verschiedene Spielstätten haben, unter anderem den Prater, den Grünen Salon, der bisher verpachtet wurde, und das alte Flughafengebäude in Tempelhof.
Zum Auftakt am 10. September lässt hier der französische Choreograf Boris Charmatz die Zuschauer auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof tanzen. Das Projekt "Ganz Berlin tanzt" gibt den Startschuss zu einer vierwöchigen Premierenserie am temporären Tempelhofer Spielort. (lk)

Interview mit Chris Dercon, Intendant der Volksbühne Berlin:
Audio Player

Mehr zum Thema