Chemie ohne Erdöl
Mittlerweile unterscheidet man zwischen "roter", "grüner" und "weißer" Biotechnologie. Rot - für die Farbe des Blutes - soll andeuten, dass es hierbei um die Entwicklung von medizinischen Produkten geht, zum Beispiel gentechnisch hergestelltes Insulin. "Grün" - die Farbe der Pflanzen - verweist auf die Biotechnologie in der Landwirtschaft, zum Beispiel gentechnisch veränderte Nutzpflanzen. Und bei der "weißen Biotechnologie" liefern vor allem Pflanzen das Basismaterial für die chemische Industrie.
Die Herstellung von "Biosprit" aus Zuckerrüben ist ein Paradebeispiel für die Möglichkeiten der "weißen Biotechnologie": Mikroorganismen verwandeln den Zucker in Bioalkohol – und der landet als Beimischung im Benzintank. "Weiße Biotechnologie" ist umweltschonend, abfallarm, außerdem kann auf den Rohstoff Erdöl verzichtet werden. Fast alles, was die chemische Industrie heute herstellt basiert letztlich auf dem Erdöl. Nicht nur Diesel und Benzin, sondern auch Farben, Lacke, Plastik und Textilien. Doch das Erdöl wird nicht nur teurer und teurer, sondern in fast schon überschaubarer Zeit gänzlich zur Neige gehen.
Bei der "weißen Biotechnologie" liefern vor allem Pflanzen - Zuckerrüben, ölhaltige Rapskörner, aber auch scheinbar wertlose Blätter und Stängel - das Basismaterial für die chemische Industrie. Derzeit werden nur elf Prozent aller Chemikalien aus "nachwachsenden Rohstoffen" gewonnen. Das Umdenken – weg vom Öl - hat also bereits begonnen, allerdings nur dort, wo das Verfahren ökonomisch überlegen ist.
Produkte der weißen Biotechnologie sind vielfältig. Vitamin B2 zum Beispiel wird aus Zucker gewonnen. Es gibt Aminosäuren für die Nahrungsmittelergänzung, selbst Biopestizide und Kunststoffe wie zum Beispiel "PHB", produziert von Bakterien, zählen dazu. Enzyme, die aus Mikroorganismen gewonnen werden, sind fast schon eine Wissenschaft für sich. In Waschmitteln zum Beispiel sorgen sie dafür, dass schon bei 30 Grad Celsius alles sauber und rein wird. Und das spart jede Menge Energie.
Dass die chemische Industrie immer noch auf Erdöl als Rohstoff Nummer eins setzt, hat verschiedene Gründe. Mikroorganismen und Enzyme arbeiten langsam, die Ausbeuten sind gering, und das wiederum verteuert die Technik mitunter erheblich. Doch in zehn bis 15 Jahren, so Experten, könnte die "weiße Biotechnologie" mit der traditionellen Erdölchemie auf breiter Front konkurrieren.
Bei der "weißen Biotechnologie" liefern vor allem Pflanzen - Zuckerrüben, ölhaltige Rapskörner, aber auch scheinbar wertlose Blätter und Stängel - das Basismaterial für die chemische Industrie. Derzeit werden nur elf Prozent aller Chemikalien aus "nachwachsenden Rohstoffen" gewonnen. Das Umdenken – weg vom Öl - hat also bereits begonnen, allerdings nur dort, wo das Verfahren ökonomisch überlegen ist.
Produkte der weißen Biotechnologie sind vielfältig. Vitamin B2 zum Beispiel wird aus Zucker gewonnen. Es gibt Aminosäuren für die Nahrungsmittelergänzung, selbst Biopestizide und Kunststoffe wie zum Beispiel "PHB", produziert von Bakterien, zählen dazu. Enzyme, die aus Mikroorganismen gewonnen werden, sind fast schon eine Wissenschaft für sich. In Waschmitteln zum Beispiel sorgen sie dafür, dass schon bei 30 Grad Celsius alles sauber und rein wird. Und das spart jede Menge Energie.
Dass die chemische Industrie immer noch auf Erdöl als Rohstoff Nummer eins setzt, hat verschiedene Gründe. Mikroorganismen und Enzyme arbeiten langsam, die Ausbeuten sind gering, und das wiederum verteuert die Technik mitunter erheblich. Doch in zehn bis 15 Jahren, so Experten, könnte die "weiße Biotechnologie" mit der traditionellen Erdölchemie auf breiter Front konkurrieren.