Chancen

Eine Anlaufstelle für alle

Ein Mann geht in Hamburg auf den Eingang der Jugendberufsagentur zu.
Hilfe für Jugendliche unter einem Dach der Jugendberufsagentur: Behörden für Soziales und Familie und der Agentur für Arbeit © dpa / picture alliance / Angelika Warmuth
Von Jürgen Schröder-Jahn |
Seit Dezember gibt es in allen Hamburger Bezirken Jugendberufsagenturen als zentrale Anlaufstellen für Schulabgänger. Das Projekt hat Strahlkraft, andere Bundesländer planen bereits, dieses Modell zu übernehmen.
"Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben!
Seine Wort' und Werke
Merkt' ich und den Brauch
Und mit Geistesstärke
Tu’ ich Wunder auch.
Walle! Walle
Manche Strecke
Dass zum Zwecke
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße …"
"Der Zauberlehrling" von Johann Wolfgang von Goethe: deutsches Bildungsgut. Im Lexikon der 500 Ausbildungsberufe der Bundesagentur für Arbeit steht der Zauberlehrling nicht. Dafür auf dem Programm der "Jungen Dichter und Denker", einer Gruppe von Mädchen und Jungen aus Buchholz in der Nordheide. "Der Zauberlehrling" als Rap ist ein Erfolg an vielen deutschen Schulen. Für den Einstieg ins Berufsleben ist er wohl nicht zu empfehlen. Aber es gibt in Hamburg einen neuen Weg dahin: den Gang zur Jugendberufsagentur.
Mutter: "Wir beziehen keine Leistung hier. Unser Sohn ist 23 geworden. Von daher: es geht um die Krankenkassenversicherung und Arbeitsvermittlung."
Sohn:"Um Antragsstellung."
Empfangsdame: "Sie möchten sich ausbildungssuchend melden? Oder eine Berufsberatung haben? Mit oder ohne Leistung? … Ja. Mit Leistung? Ohne Leistung? Möchten Sie sich als ausbildungssuchend wahrscheinlich melden. Und eine Berufsberatung, nehme ich mal an. Und im System geführt werden? OK."
Kooperation und freundlicher Tonfall
Seit Dezember gibt es dieses neue System in Hamburg: In den Stadtteilen sind sieben Jugendberufsagenturen eingerichtet worden. Eine in jedem Hamburger Bezirk, speziell für unter 25-Jährige. In Altona steht die Agentur sogar unter Denkmalsschutz, sie befindet sich in einem Anbau des von dem berühmten Architekten und Stadtplaner Gustav Oelsner schon 1927 gebauten Arbeitsamts. Mit seinen hellen Fluren und dem freundlichen Warteraum wirkt es jetzt gar nicht mehr amtlich.
Auch nicht der Tonfall, gleich am Empfang: "Dann werden Sie gleich von einer Kollegin aufgerufen. Die sitzt heute in dem anderen Haus. Die holt Sie dann hier aus der Wartezone heraus – in die andere Richtung. Mit Namen."
Die Jugendberufsagentur Altona hat 47 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In allen sieben Hamburger Jugendberufsagenturen zusammen sind es 352. Zusammenarbeit ist ihnen wichtig. Berufsberater, Arbeitsvermittler, Pädagogen, und Sozialarbeiter von der Agentur für Arbeit, dem Job Center Team Hamburg, dem Institut für berufliche Bildung und der Jugend- und Familienhilfe des Bezirkes Altona : alle unter einem Dach. Ein organisatorisches Wunderwerk. Am Anfang der Kette steht die Berufsberaterin.
Berufsberaterin: "Meine Aufgabe ist, dass alle Jugendlichen, die sich für eine Ausbildung interessieren, zu beraten. Das heißt, ich führe Gespräche mit Jugendlichen, die sagen: 'Ich habe noch keine Ausbildung oder will eine zweite Ausbildung und will eine Ausbildung machen.' Mit denen schaue ich dann erst einmal, was könnten die werden? Was könnte ein passender Beruf sein? Was wäre der Berufswunsch? Kennen die sich da aus? Ich zeige ihnen so ein bisschen den Ausbildungsmarkt und welche Berufsmöglichkeiten wir hier in Hamburg haben, und unterstütze die da. Das heißt, Bewerbungschecks machen, gucken, ob die mit ihren Noten da auch Chancen haben in dem Bereich. Und wenn das klar ist und sie sagen: 'Ja, das will ich gerne machen!' Dann nehme ich die auf als 'ausbildungssuchend' und unterstütze sie durch Vorschläge von Ausbildungsplätzen. "
Schulberater: "Ich bin hier der Vertreter des Hamburger Institutes für berufliche Bildung und bin zuständig für alle Themen, die den schulischen Bereich betreffen, also Schullaufbahnberatung, Schulabbrecher, Schulwechsler werden hier beraten und auch Zuzügler aus anderen Bundesländern und auch anderen Staaten, die hierher ankommen und hier zur Schule gehen wollen oder müssen. Also, in Hamburg gibt es ja die Schulpflicht.
Es gibt auch Systeme, die verhindern, dass Schülerinnen und Schüler zum Beispiel an der Schwelle von Stadtteilschule in den Beruf oder in die weiterführenden Schule oder die Ausbildungsvorbereitung verloren gehen. Die dort nicht ankommen in den Ausbildungsvorbereitungsschulen, werden von den Schulen noch einmal extra angeschrieben, auch angerufen. Wenn das auch nicht fruchtet, dann werden die an uns gemeldet, an die Jugendberufsagenturen, an die Netzwerkstelle. Und dann suchen wir die auf. Also, ich trete ja natürlich nicht auf wie die Polizei. Ich bin nett und freundlich und höflich und zeige den Jugendlichen die Möglichkeiten auf, die sie haben und den Eltern auch, die ja auch manchmal das Bildungssystem, das Ausbildungssystem nicht so gut kennen. Und bisher hat sich noch niemand beschwert. Im Gegenteil, die waren froh, Jugendliche wie Eltern, dass da jemand kommt und sich um sie kümmert."
Thema Wohnen ist bei vielen Hauptproblematik
Bei schwierigen Fällen arbeiten die Kollegen eng zusammen, wie das folgende Gespräch zeigt:
Sachbearbeiterin: "Ich habe eine Anfrage gehabt. Da war ein junger Mann, der ging – glaube ich – seit der 8. Klasse nicht mehr in die Schule, war psychisch labil, und da war die Frage: Wie lange ist der überhaupt noch schulpflichtig? Dadurch, dass er eben nicht viel zur Schule gegangen ist, entstanden da eben große Lücken. Es ging darum, ob er eben den Hauptschulabschluss noch nachholen kann."
Sachbearbeiter: "Und er möchte auch nicht mehr zur Schule gehen, weil er sich unsicher ist, ob er im Schulalltag, im Klassenverband, auf dem Schulhof überhaupt bestehen kann. Möchte aber gerne seinen Hauptschulabschluss machen. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dazu habe ich ihn beraten und seine Mutter auch, die mitgekommen ist. Er nimmt jetzt Kontakte auf. Oder meine Kollegin hat Kontakt aufgenommen zu einer Einrichtung, die Jugendliche unterstützt dabei, sich auf den externen Schulabschluss vorzubereiten: Auf die Prüfungen. Das wird er auch in Angriff nehmen."
Sachbearbeiterin: "Er könnte natürlich jederzeit mal wiederkommen. Da weise ich natürlich darauf hin, wenn der sagt: Ich weiß nicht. Ich habe das nicht geschafft. Wenn er sagt: ich brauche doch noch andere Hilfen. Wenn es darum geht, ihn da noch einmal zu unterstützen, da gucken wir natürlich, was gibt es da noch für Angebote, die greifen könnten,d ie er ja noch nicht in Anspruch genommen hat.
Sozialarbeiter: "Zunächst einmal ist es so, dass die Kundinnen und Kunden , wir in der Sozialberatung sprechen eher von Klientinnen und Klienten, in die Jugendberufsagentur kommen in erster Linie , um aus Grundsicherungsfragen, das heißt, Beratung von Arbeitslosengeld II, oder zur Berufsberatung oder eben zu den Kolleginnen und Kollegen von der Arbeitsvermittlung. Wenn in diesem Kontext weitere Fragen entstehen, beziehungsweise Probleme deutlich werden, die jetzt die unmittelbare Aufnahme einer Ausbildung oder einer Qualifizierungsmaßnahme oder eines Jobs verhindern, stören, belasten, dann landen die Leute bei meiner Kollegin oder bei mir, um dann eben zu gucken, ob wir die entsprechenden Problemlagen lösen können oder zumindest weitgehend behilflich sein können, die Probleme zu lösen.
Die Hauptproblematiken unserer Klienten und Klientinnen sind, neben der Grundsicherung, der Existenzsicherung, in erster Linie da Thema Wohnen. Entweder weil die Leute schon ohne festen Wohnsitz oder obdachlos sind, wenn sie hier auftauchen oder aus den unterschiedlichsten Gründen aus der elterlichen Wohnung ausziehen wollen, ausziehen müssen.
Konkretere Hilfe möglich
Ein kurzes Interview auf dem Flur. Eine junge Klientin kommt guter Dinge aus dem Zimmer des Sozialarbeiters. Was hat das Gespräch mit ihm gebracht?
Klientin: "Dass ich jetzt eine Wohnung habe. Dass ich jetzt nicht mehr obdachlos bin."
Autor: "Sie waren vorher wohnungslos, waren Sie auch obdachlos?"
Klientin: "Nein. Ich habe bei Freunden gewohnt. Eine Zeitlang."
Autor: "Was ist das Problem? Vor der Wohnung. Haben Sie einen Job ? Was machen Sie, wollen Sie eine Ausbildung machen?"
Klientin: Ich möchte jetzt erst einmal einen Job. Ich habe jetzt einen Minijob fürs erste. Und jetzt bin ich auf der Suche, vielleicht nach einem zweiten Teilzeitjob. Und vielleicht zum nächsten Jahr eine Ausbildung.
Die Klientin ist zufrieden. Bei der 20-Jährigen funktionierte die Hilfe in der Jugendberufsagentur besser als bei anderen Behörden:
Klientin: "Ich hatte das Gefühl, dass mir geholfen wurde. Auf jeden Fall."
14.000 Ratsuchende im ersten Jahr
Die sieben Jugendberufsagenturen verzeichneten im Anlaufjahr 14.000 Ratsuchende. In 8.000 Fällen ging es dabei um Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz oder einen Job. 6.000 wollten anderen Rat und Hilfe. Der Chef der Hamburger Agentur für Arbeit, Sönke Fock, ist damit sehr zufrieden.
Sönke Fock: "Und das, was wir jetzt machen hier in Hamburg mit der Jugendberufsagentur, ist eben alle Partner rund um das Thema Ausbildung, Arbeit und Studium für junge Leute unter ein Dach zu holen. Und das bedeutet in der Tat ein anderes Miteinander. Denn das Anliegen von jungen Leuten kann ja ganz unterschiedlich sein. Da gibt es die, die eben sagen; ja, ich weiß nicht weiter nach der Schule. Ich brauche da mal eine Idee, die wollen orientiert werden, die wollen beraten werden. Es gibt aber junge Leute, die kommen auf uns zu und sagen: 'Ich kann mir gar keine Ausbildung leisten! Ich stehe alleine, die Eltern unterstützen mich nicht, die können mich nicht unterstützen. Was habt Ihr da an Hilfen, an Förderung?'
Es gibt Dritte, die gesundheitliche Probleme haben, Drogen. Es gibt junge Leute, die beim Lernen nicht weiterkommen, die sagen: die Lehre packe ich gar nicht! Habe ich da eine Alternative? Kann ich weiter zur Schule gehen, um meinen Schulabschluss eben auch vielleicht zu verbessern und dadurch meine Chancen zu erhöhen. Also, es gibt eigentlich ganz, ganz viele Fragen. Und dadurch, dass wir noch eine Stelle haben, wo junge Leute hinkommen können und sagen: Ich brauche Eure Hilfe, sagen wir nicht mehr: Ja dafür sind wir nicht mehr zuständig, geh doch mal dorthin. Sondern wir können eben in der Jugendberufsagentur weiterhelfen."
Auch der Präsident der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, findet gute Worte für das Hamburger Projekt, dem ersten dieser Art in Deutschland. das in anderen Bundesländern bald Nachahmer finden soll.
Frank-Jürgen Weise: "Ich finde die Idee begeisternd, dass man jungen Menschen eine Chance geben will, im Beruf gut zu starten. Das gehört ja mit zu meiner Aufgabe. Und zweitens habe ich mit Hamburg erlebt: hier ist man wirklich interessiert, nicht nur über diese Idee zu sprechen, sondern sie umzusetzen. Ich erinnere mich daran, dass man noch vor Jahren auch in Deutschland sagte. Das ist doch altmodisch, Industrie zu haben! Verarbeitendes Gewerbe. Da haben alle auf die Finanzplätze der Welt geschaut und gesagt: Deutschland ist aber langweilig! Und das ist jetzt natürlich eine ermutigende Erkenntnis: Nein, gute Arbeit, verarbeitendes Gewerbe, ist die Grundlage für gute berufliche Entwicklung. Und da bestätigt sich jetzt für uns: Wir haben in Deutschland immer noch genügend zu tun und brauchen nicht auf andere zeigen. Es wäre Aber schön, wenn sich diese Kultur auch als erfolgreich in der EU zeigt."
Modell denkbar für die gesamte EU?
Über fünf Millionen junge Europäer sind zurzeit arbeitslos. Jeder vierte ist ohne Job oder Ausbildung. Frank-Jürgen Weise hält die Hamburger Jugendagentur durchaus für ein Modell, übertragbar auf die gesamte Europäische Union.
Weise: "Der Kommissar Andor hat ja dieses Thema "Jugendgarantie" als Stichwort genannt und gesagt, die europäischen Länder müssen Verantwortung übernehmen, dass man allen Jugendlichen eine Chance gibt. Das Programm: Nach drei Monaten Arbeitslosigkeit muss jeder Jugendliche ein Angebot bekommen, mindestens gute Beratung, vielleicht ein Praktikum, ist wirklich zurückzuführen auf diese Erfahrungen in Deutschland. Und insofern, wir sollten vorsichtig sein, uns sozusagen selber nun als Beispiel zu überhöhen, aber wenn ich in der EU spreche, habe ich die Autorität zu sagen: Und guck mal, in Hamburg funktioniert’ s."
Beratung bei einer Jugendberufsagentur in Hamburg
Beratung bei einer Jugendberufsagentur in Hamburg© dpa / picture alliance / Angelika Warmuth
Und so funktioniert es in der Praxis: Gleich beim ersten Treffen besprechen die Ratsuchende Minousha Gerdes und Berufsberaterin Beate Ebbinghaus in einer Hamburger Jugendberufsagentur eine ganze Reihe von Themen:
Beraterin: "Hallo Frau Gerdes, schön, dass Sie hierher gefunden haben. Sie haben Fragen zu Ihren beruflichen Entscheidungen?"
Kundin: "Ich mache jetzt noch Bundesfreiwilligendienst. In der Kinderkrippe. Bis Ende Juli 2014. Und ja, danach. Ich weiß es nicht genau. Ich habe Abitur gemacht. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich eine Ausbildung machen möchte. Oder studieren möchte. Ja, ich habe eine eigene Wohnung und würde die auch gerne weiter finanzieren. Das Finanzielle spielt auch eine Rolle. Der Vorteil von der Ausbildung wäre, dass ich da ein Ausbildungsgehalt bekommen würde. Was die berufliche Richtung angeht: ich möchte nicht im erzieherischen Teil sein. Das war auch von Anfang an klar. Ich mache das gerne, aber ich möchte es nicht für den Rest meines Lebens machen.. Was ich gut kann, ist organisieren. Das kann ich. Ich habe auch schon überlegt, in Richtung Veranstaltungskauffrau. Aber da ist man halt auch viel abends oder am Wochenende unterwegs. Und das ist nicht so mein Ding. Organisieren kann ich gut."

Beraterin: "Wenn Sie sagen, Sie hätten so eine Idee, einen Beruf vielleicht, der im weitesten mit Organisation zu tun hat. Gibt es etwas, was Sie da genau oder konkreter im Blick haben? Und wie das mit der Organisation aussehen soll? Sie sagten, so ein bisschen auch Schreibtischtätigkeit, Bürotätigkeiten, dürften dazu kommen?"
Kundin: "Also, ich habe auch gar keine Berufsvorstellung, weil ich auch gar nicht weiß, was es da für eine Spannbreite es an Berufen gibt. Deswegen bin ich ja hier."
Beraterin: "Normalerweise gibt es ja auch in der Schulzeit immer noch Berufspraktika. Gab es da eine Erfahrung, die Sie vielleicht hier auch noch mit hier einbringen wollen? Um zu gucken, ob da eine Idee drin steckt oder vielleicht auch irgendetwas, das Sie besonders schlecht fanden, deshalb nicht machen wollen?"
Kundin: "An einer Kindertagesstätte. Daher kam auch die Entwicklung zum Bundesfreiwilligendienst. Und dann sollten wir noch einmal ein Wirtschaftspraktikum machen – 2011 oder 2012 – und das habe ich in einer Schokoladenfabrik gemacht, bei Nestlé hier in Hamburg. Und da hatte ich so ein bisschen Einblick in die entsprechenden Abteilungen vor Ort. Zum Beispiel einen Einblick von der Logistik , das auch so viel mit Organisieren zu tun hat. Es ist schon erstaunlich zu sehen, wie weit im Voraus die wirklich planen, damit alles funktioniert."
Beraterin: "Darf ich nach dem Notendurchschnitt fragen?"
Kundin: "Ja. Der war 2,4 oder. 2,3. Da bin ich nicht ganz sicher
Beraterin: "Noch so ein Hobby? Oder andere Tätigkeiten? Engagement?"
Kundin: "Ich tanze gerne. Früher habe ich schon Hip-Hop getanzt, während der Schule schon. Das mache ich jetzt noch ein bisschen. Ja. ein bisschen Zumba auch. Ja. Aber sonst? Aber da habe ich auch an der Schule noch nebenbei eine Kindergruppe geleitet. Also, auch im Tanzen. Und ja, das ist so das Einzige."
Gut eine halbe Stunde dauert das Beratungsgespräch. Danach hat sich Beate Ebbinghaus ein erstes Bild davon gemacht, wie sie Minousha Gerdes helfen kann.
Beraterin: "Gut. Dann kann ich ja mal versuchen, ihnen meine beruflichen Vorstellungen oder Ideen, die sich so ergeben haben, kundzutun. Ich habe jetzt irgendwie wahrgenommen, dass wir eher im Ausbildungsbereich bleiben. Und ich habe auch mal geschaut: duale Studiengänge wären ja noch so bezahlte Möglichkeit, bezahltes Studium wäre ja auch eine ganz interessante Sache, weil Sie sagten, es geht ja auch darum, Geld zu verdienen.
Sie sind eine ganz gute Schülerin gewesen, auf der anderen Seite sind Ihnen dann die Studiengänge, die es dort geben würde, zu wirtschaftslastig. Darum würde ich jetzt erst einmal anfangen mit den Ausbildungsberufen, die mir eingefallen sind. Und dann können wir ja weiter sehen, ob sich da für Sie eine schöne Option ergibt. Also, einer der Ausbildungsberufe, der mich richtig doll anlacht, das ist eine Ausbildung im Groß- und Außenhandel und dann in einer Branche, die im weitesten mit Textilien zu tun hat. Die mit Mode zu tun hat."Groß- und Außenhandelskauffrau", so heißt sie, ist eine kaufmännische Tätigkeit, hat viel zu tun mit Organisation und Planung."
Kundin: "Ja, klar, ja."
Beraterin: "Wann würden Sie denn gerne mit diesen Ausbildungen anfangen wollen? Ja, ok. dieses Jahr. 1. 8. 2014 wäre dann der Starttermin?"
Kundin: "Ja. Weil ich im Juli, unsere Krippe hat die letzten zwei Wochen oder anderthalb sind es, glaube ich, im Juli schon geschlossen "
Beraterin: "Nun sind diese Berufe für Sie ja zum Teil neu. Das ist ja so eine Vorsortierung, dass Sie sich nicht jetzt durch alle 350 Ausbildungsberufe, die in Hamburg angeboten werden, durchlesen. Der nächste Schritt für mich wäre eigentlich, dass Sie sich mit diesen Berufen stärker und intensiver auseinandersetzen und sich informieren. Weil nur dann kann man – glaube ich - kann auch wirklich beherzt ja dazu sagen, man muss sich ja da für drei Jahre vorentscheiden. Und dafür würde ich Ihnen eigentlich auch gerne ein paar Tipps geben, wie Sie sich an die Information heranmachen. Wir haben da über die Arbeitsagentur einen schönen Link, der heißt "berufe.net". Und der beschreibt sehr ausführlich die einzelnen Berufe. Aber da hätte ich ein gutes Gefühl für, dass wir da so weitermachen, dass wir da zu einer gesicherten, gut durchdachten Entscheidung kommen. Und dann würde ich nämlich im zweiten Schritt das konkret in die Hand nehmen, nämlich die Vermittlung in Ausbildung."
"In die Ecke,
Besen! Besen!
Seid's gewesen!
Denn als Geister
Ruft euch nur, zu diesem Zwecke,
Erst hervor, der alte Meister"
Zaubern können die Leute in der neuen Jugendberufsagentur nicht. Aber neue Besen kehren bekanntlich gut. An die Arbeit!
"Walle! Walle
Manche Strecke
Dass zum Zwecke
Wasser fließe
U
nd mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße …"
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