CARE: Menschen in Haiti müssen über Choleraepidemie besser aufgeklärt werden

Nach Einschätzung der internationalen Hilfsorganisation CARE in Port-au-Prince hängt der Erfolg der Cholerabekämpfung in Haiti vor allem von der Aufklärung der Bevölkerung ab.
Die Mitarbeiterin von CARE Deutschland, Sabine Wilke, sagte im Deutschlandradio Kultur, die Cholera sei in Haiti seit mehr als 50 Jahren nicht mehr aufgetaucht, sodass die Menschen darum ganz einfach auch nicht wüssten, wie groß die Ansteckungsgefahr sei.

Die Lage sei vor allem im Norden und im Nordwesten des Landes gravierend, erklärte Wilke. "Die Krankenhäuser sind überfüllt. Es müssen dringend Behandlungszentren neben den Krankenhäusern errichtet werden und Medikamente und Personal eingeflogen werden, damit die Patienten behandelt werden können", sagte die Aktivistin. Dies sei vor allem deshalb auch wichtig, dass andere Erkrankte ebenfalls behandelt werden könnten und nicht aufgrund der großen Flut von Cholerapatienten wieder nach Hause geschickt werden müssten.

Wichtig für die Akzeptanz der Arbeit der Hilfsorganisation in dem Land, das durch ein starkes Erdbeben im Januar schwer zerstört wurde, sei die Zusammenarbeit mit lokalen Kräften, erklärte Wilke. Die deutsche CARE-Mitarbeiterin betonte, dass dies insbesondere für die Akzeptanz der Hilfe wichtig sei.

Die Hilfsorganisation geht Wilke zufolge davon aus, dass der Wiederaufbau viele Jahre dauern werde. Erst jetzt, so viele Monate nach dem Beben, konnten die ersten Menschen aus den Notunterkünften wieder in stabilere Unterkünfte untergebracht werden. Die Hilfen für Haiti ständen jetzt erst am Anfang.

Das vollständige Gespräch mit Sabine Wilke können Sie mindestens bis zum 27.5.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.