Burgtheater-Schauspielerin über Gemeinschaft

Je größer die Runde, desto schöner

04:15 Minuten
Die Schauspielerin Sophie von Kessel lächelt nach links.
Die Schauspielerin Sophie von Kessel bezeichnet sich als Gemeinschaftstier. © picture alliance /dpa/Tobias Hase
Aufgezeichnet von Georg Gruber  · 23.12.2020
Audio herunterladen
Die Gesellschaft von geliebten Menschen ist Sophie von Kessel heilig. Sie gehört seit diesem Jahr zum Ensemble des Wiener Burgtheaters. Gerade durch den Verzicht in diesem Jahr an Weihnachten merke sie, wie viel ihr diese Gemeinschaft bedeute.
In Corona-Zeiten ist es nicht oder nur eingeschränkt möglich, mit Familie und Freunden und Verwandten zusammen in großer Runde Weihnachten zu feiern. "Ich fürchte, das wird dieses Jahr so nicht stattfinden können, aber dennoch ist es das, was mir total wichtig und heilig ist."
Weihnachten ist für Sophie von Kessel dann am schönsten, wenn der ganze Tag zusammen verbracht wird: gemeinsam das Essen planen und vorbereiten, in großer Runde zusammen sitzen, Spiele machen, Gespräche führen, die über das Alltägliche hinaus gehen. "Je größer die Runde ist, je offener die Runde ist und je mehr Menschen dabei sind, an denen ich hänge und die ich liebe, umso schöner finde ich das."

Zu Hause ankommen

Ob der Weihnachtsbaum besonders groß und prunkvoll ist, spielt für sie keine Rolle, wichtig ist ihr die Gesellschaft mit anderen. "Ich kriege dann so ein Zusammengehörigkeitsgefühl, ein Gemeinschaftsgefühl, ich habe das Gefühl, ich gehöre zu einer Gruppe dazu – das ist alles irgendwie besser, als alleine zu sein. Also ich bin ein Gemeinschaftstier."
Ihr Beruf als Schauspielerin bringt es mit sich, dass sie viel unterwegs ist. Deshalb, so erzählt sie, sei es wichtig für sie, immer wieder anzukommen, zu Hause zu sein, die Menschen zu treffen, die sie lange nicht gesehen habe.
"Jetzt dieses Jahr merke ich, wenn ich darauf verzichten muss, diese große Runde zu schaffen, wie ich es sonst jedes Jahr gemacht habe. Da merke ich, wie viel mir das bedeutet, und wie viel mir abgeht, darauf zu verzichten. Und tatsächlich, dass es mir eben heilig ist."
Mehr zum Thema