Burger essen soll schlauer machen

31.08.2012
Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der "Stiftung Lesen", hat die umstrittene Kooperation seiner Organisation mit dem Fastfoodkonzern McDonald's verteidigt.
Dass McDonald's seine Happy-Meal-Boxen mit "durchaus hochwertigen Büchern" anreichere, sei "eine interessante Komponente und ein zusätzlicher Impuls, eben auch die Familien zu erreichen, die vielleicht noch nicht ihren Kindern regelmäßig vorlesen oder ihre Kinder zum Lesen anhalten", sagte Maas. Dies sei auch dringend notwendig, wenn man bedenke, dass es in Deutschland 7,5 Millionen funktionale Analphabeten gebe und ungefähr 20 Prozent der 15-Jährigen nur unzureichende Schreib- und Lesekenntnis hätten, so der Hauptgeschäftsführer der "Stiftung Lesen".

Die Forderung der Verbraucherorganisation Foodwatch, die Kooperation einzustellen, wies Maas zurück. "Uns geht es nicht um Greenwashing, uns geht es überhaupt nicht darum, irgendeiner Organisation irgendein Image zu verpassen", betonte er. Aber wenn man bestimmte Familien erreichen wolle, müsse man sich eben über andere Aktionen Gedanken machen: "Wir finden, dass das eine interessante zusätzliche Komponente ist zu den anderen Vorhaben, die wir ohnehin schon haben". Dazu gehöre beispielsweise auch, dass Kinderärzte im Rahmen der U6-Untersuchungen Lesestartsets an Familien ausgeben würden. "Auch da würde man ja vermuten: Was haben Kinderärzte mit Leseförderung zu tun?"

Bis Ende September will McDonald's etwa vier Millionen Kinderbücher unters Volk bringen, indem jeder Happy-Meal-Box statt wie bisher ein Plastikspielzeug ein Kinderbuch beigelegt wird.

Sie können das vollständige Gespräch mit Jörg F. Maas mindestens bis zum 31.01.2013 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio