Bunte Kacheln statt Fenster

Laptop mit Windows 8 auf der IFA 2012
Laptop mit Windows 8 auf der IFA 2012 © picture alliance / dpa / Rainer Jensen
Von Jörg Schieb |
Mit Windows 8 bietet Microsoft zum ersten Mal ein Betriebssystem an, das auf PC, Tablet und Smartphone gleichermaßen laufen soll. Auf allen Geräten wird dieselbe Art der Bedienung angeboten. Auf Geräten mit Touchscreen ist die Handhabung besonders einfach. Gleichzeitig zieht das Apps-Konzept in die PC-Welt ein.
Windows gilt nach wie vor als erfolgreichste Software überhaupt. Allein von der aktuellen Version Windows 7 konnte Microsoft über 700 Millionen Lizenzen verkaufen. Allerdings schrumpft der PC-Absatz seit einer Weile: Benutzer setzen verstärkt Tablets und Smartphones ein, gehen mit mobilen Geräten online. Deshalb hat Microsoft die neueste Version seiner Fenster-Software an den neuen Bedürfnissen ausgerichtet. Windows 8 wird erstmals parallel für PCs, Tablets und Smartphones angeboten und bietet auf allen Geräten dieselbe Art der Bedienung an.

Microsoft hat bei Windows 8 den Schwerpunkt auf die Bedürfnisse mobiler Anwender gelegt: Tippen und Wischen, das ist auch bei Windows 8 möglich, auf mobilen Geräten sowieso, doch wenn ein Display mit Touchscreen am Rechner angeschlossen ist, dann selbst auf dem Tischcomputer. Diese Art der Bedienung kann durchaus sinnvoll sein: Texte tippt man ein, Menüs klickt man an - doch Fotos ordnet und vergrößert man mit Hilfe der Finger am Touchscreen.

PC-Benutzer bekommen dieselbe Bedienoberfläche zu sehen: Ein buntes Kachel-Design, hinter jeder Kachel verbergen sich Apps, Webangebote oder Informationen. Welche Apps und Informationen auf dem Bildschirm erscheinen, entscheidet jeder Benutzer selbst.

Weiterer Vorteil, wenn es ein Betriebssystem in allen Welten gibt: Daten lassen sich bequem zwischen den verschiedenen Geräten austauschen oder direkt online speichern, zum Beispiel auf Microsofts Onlinefestplatte Skydrive. Darüber hinaus bietet Windows 8 auf allen Geräten komfortabel Zugang zu sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Außerdem setzt Microsoft auf das App-Konzept: Auf PCs, Tablets und Smartphones lassen sich Apps laden und einsetzen. Während Benutzer von Tablets und Smartphones daran bereits gewöhnt sind, dürfte das für viele PC-Benutzer erst mal eine Umstellung bedeuten.
Das Ziel von Microsoft: Je mehr Menschen Windows benutzen, umso besser. Sie alle werden auf Microsofts Onlinedienste wie die Suchmaschine Bing gelenkt und sollen in Onlineshops wie Windows Marketplace vorbeischauen, um sich mit Apps, eBooks, Musik, Filmen und mehr zu versorgen. Für Konzerne wie Apple, Google und Microsoft ein riesiges Geschäft.Weil es noch nicht allzu viele Tablets gibt, die mit Windows arbeiten, hat Microsoft gleich auch noch ein eigenes Tablet vorgestellt: Das "Surface" kostet je nach Ausstattung zwischen 479 und 800 Euro und ist ein Mittelding zwischen Tablet und Notebook. Denn Benutzer können jederzeit eine Tastatur an das "Surface" andocken und dann ganz regulär tippen.

Die ersten Smartphones, die auf Windows Phone 8 setzen, sind bereits da. Samsung hat im September ein Modell auf der IFA in Berlin gezeigt. Außerdem haben Microsoft und Nokia gemeinsam die Modelle Lumia 820 und Lumia 920 vorgestellt. Am 29. Oktober sollen weitere Geräte folgen.

Links auf dradio.de:

Ein System für alle Geräte - Windows 8 soll Smartphones, Tablets und PCs erobern
Microsoft stellt eigenen Tablet-Rechner vor - "Surface" tritt gegen Apples iPad an und verfügt sogar über eine Tastatur
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