Bundeswehr hat ihre Unschuld verloren
Mit den Fotos in der "Bild"-Zeitung hat die Bundeswehr in Afghanistan ihre Unschuld verloren. Bisher galten deutsche Soldaten bei der Bevölkerung als freundlich und hilfsbereit. Sie bauten zerstörte Schulen und Brücken auf, halfen bei Katastrophen und versorgten über die Jahre tausende von kranken Frauen und Männer. Dieses Image half der Bundeswehr erheblich, dieses Abenteuer am Hindukusch halbwegs unbeschadet zu überstehen; ganz im Gegensatz zu den englischen und amerikanischen Militärs, die bisher einen hohen Blutzoll zahlen.
Damit ist es jetzt vorbei. Denn die Bilder kommen zu einem denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Die Taliban erlebt derzeit eine Renaissance und die Fremdenfeindlichkeit im Land steigt zusehends. Auch im bislang friedlichen Norden von Afghanistan, wo die Bundeswehr die Verantwortung trägt. Die Zahl der Anschläge hat sich in den letzten Wochen deutlich erhöht und dass es bisher nur verletzte deutsche Soldaten gab, ist die Folge einer Glücksserie. Es hätten auch ein Dutzend tote Soldaten und mehr sein können.
Kann Geschmacklosigkeit gesteigert werden. Was ist schlimmer? Die Fotos deutscher Soldaten mit einem Totenkopf und entblößten Genitalien oder die Fotos von amerikanischen Soldaten im irakischen Gefängnis Abu Graib? Damals schauten wir geschockt auf diese Fotos und konnten uns nicht vorstellen, dass deutsche Soldaten zu etwas ähnlichem in der Lage sind. Nun wissen wir es besser. Sie sind es! Nicht alle, ganz klar. Aber es reichen – wie in diesem Fall – schon ein paar Soldaten aus, die mit derartigen "Erinnerungsfotos" an ihren Einsatz am Hindukusch zu Hause prahlen und sich wichtig tun. Mehr steckt bei diesem hirnlosen Fotografieren oft nicht dahinter.
Doch sind diese Fotos einer Patroullie ein Einzelfall? Jeder Soldat, der nach dem Einsatz nach Hause kommt, hat die Speicher seiner Digitalkamera bis zum letzten Bit gefüllt. Und wer glaubt, dass es sich dabei immer nur um nette, politische korrekte Erinnerungsfotos handelt, ist naiv.
Die Fotos kamen auch für Verteidigungsminister Franz-Josef Jung zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Heute sollte eigentlich sein Tag werden. Mit dem neuen Weißbuch wollte der umstrittene Minister endlich Führungsstärke und politische Weitsicht zeigen, doch die Bildzeitung und die Fotos verdarben ihm seinen lang geplanten Auftritt. Übrig bleibt ein Minister, der nun hofft, dass diese Fotos ein einmaliger Fall bleiben und sich daraus nicht ein weit reichender Skandal entwickelt. Das neue Weißbuch wird künftig immer in Verbindung mit den schändlichen Fotos stehen, egal wann, wie und wo darüber diskutiert wird. Dabei ist es besser als zu erwarten war und führt die deutsche Armee sicherheitspolitisch endlich ins nächste Jahrtausend. Lange genug warten, musste die Bundeswehr darauf.
Kann Geschmacklosigkeit gesteigert werden. Was ist schlimmer? Die Fotos deutscher Soldaten mit einem Totenkopf und entblößten Genitalien oder die Fotos von amerikanischen Soldaten im irakischen Gefängnis Abu Graib? Damals schauten wir geschockt auf diese Fotos und konnten uns nicht vorstellen, dass deutsche Soldaten zu etwas ähnlichem in der Lage sind. Nun wissen wir es besser. Sie sind es! Nicht alle, ganz klar. Aber es reichen – wie in diesem Fall – schon ein paar Soldaten aus, die mit derartigen "Erinnerungsfotos" an ihren Einsatz am Hindukusch zu Hause prahlen und sich wichtig tun. Mehr steckt bei diesem hirnlosen Fotografieren oft nicht dahinter.
Doch sind diese Fotos einer Patroullie ein Einzelfall? Jeder Soldat, der nach dem Einsatz nach Hause kommt, hat die Speicher seiner Digitalkamera bis zum letzten Bit gefüllt. Und wer glaubt, dass es sich dabei immer nur um nette, politische korrekte Erinnerungsfotos handelt, ist naiv.
Die Fotos kamen auch für Verteidigungsminister Franz-Josef Jung zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Heute sollte eigentlich sein Tag werden. Mit dem neuen Weißbuch wollte der umstrittene Minister endlich Führungsstärke und politische Weitsicht zeigen, doch die Bildzeitung und die Fotos verdarben ihm seinen lang geplanten Auftritt. Übrig bleibt ein Minister, der nun hofft, dass diese Fotos ein einmaliger Fall bleiben und sich daraus nicht ein weit reichender Skandal entwickelt. Das neue Weißbuch wird künftig immer in Verbindung mit den schändlichen Fotos stehen, egal wann, wie und wo darüber diskutiert wird. Dabei ist es besser als zu erwarten war und führt die deutsche Armee sicherheitspolitisch endlich ins nächste Jahrtausend. Lange genug warten, musste die Bundeswehr darauf.