Bundestagswahl 2021

Beginn einer neuen politischen Kultur?

53:31 Minuten
Robert Habeck, Christian Lindner, Annalena Baerbock
Sie bestimmen maßgeblich, ob SPD oder Union den Kanzler stellen darf: Robert Habeck, Christian Lindner, Annalena Baerbock. © picture alliance/dpa/Michael Kappeler
Moderation: Hans-Dieter Heimendahl · 01.10.2021
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Das Ergebnis der Bundestagswahl besiegelt den Bedeutungsverlust der Volksparteien CDU/CSU und SPD. Junge Wähler und Erstwähler trauen es eher den kleineren Parteien zu, Politik zu gestalten. Neue Wege der politischen Kommunikation werden erschlossen.
Bündnis 90/Die Grünen und FDP haben die Bundestagswahl zwar nicht gewonnen, aber sie sehen sich dennoch in der Verantwortung vorzusondieren, was sie in einem möglichen künftigen Regierungsbündnis verbinden könnte. Nach ihren beiden ersten Gesprächsrunden sehen sie sich gemeinsam als Träger eines Aufbruchs. Über inhaltliche Übereinstimmungen und Differenzen bewahren sie Stillschweigen.

Ein Novum in Deutschland

Nur gemeinsam können Grüne und FDP ausreichend Prozentpunkte in die Waagschale werfen, um entweder mit der SPD oder der CDU/CSU eine Regierung bilden zu können. Dass die kleineren Partner sich überlegen, wer von den größeren Parteien besser zu ihnen passen könnte, ist ein Novum in der Geschichte der deutschen Demokratie.

Wahlergebnis spiegelt Vielfalt der Gesellschaft

Die großen Volksparteien SPD und CDU/CSU haben bei den Wählern nicht mehr die Bindungskraft, die sie früher hatten. Die sozialen Milieus, auf die sie sich früher stützen konnten, existieren nicht mehr. Die Gesellschaft hat sich verändert, ist vielfältiger geworden. Beschäftigungsverhältnisse sind kurzfristiger, flüchtiger als früher. Das spiegelt sich im Ergebnis dieser Bundestagswahl. Läutet der Wahlausgang nun den Beginn einer neuen politischen Kultur ein?

Es diskutieren:
Manuela Rottmann, Mitglied der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen
Judith Skudelny, Mitglied der FDP-Bundestagsfraktion, Mitglied im Bundesvorstabd der FDP
Dr. Lena Masch, Politologin
Stephan Lamby, Journalist

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