Bund gibt Waldmüller-Gemälde an Erben jüdischer Fabrikantin zurück

Der Bund hat ein Ölgemälde des österreichischen Künstlers Ferdinand Georg Waldmüller an die Nachfahren der jüdischen Unternehmerin Grete Klein zurückgegeben. Das Bild "Hansl's erste Ausfahrt (Heimkehrende Kinder)" gilt als NS-Raubkunst, teilte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer mit. Grete Klein hatte nach dem sogenannten Anschluss Österreichs 1938 unter Zwang ihre Babyschuhfabrik in Wien verkaufen müssen. Als den Kleins im Jahr darauf die Flucht nach Palästina gelang, verleibte sich der NS-Staat ihr zurückgelassenes Vermögen ein, darunter ihre Villa mit verschiedenen Kunstschätzen. Das Waldmüller-Bild aus dem 18. Jahrhundert soll nach Erkenntnissen von Provenienzforschern für Adolf Hitlers "Sonderauftrag Linz" vorgesehen gewesen sein, ein NS-Museumsprojekt. Mit Hilfe der antisemitischen Verfolgungspolitik wurden damals dafür Kunstwerke zusammengetragen. Nach Kriegsende wurde das Gemälde den Angaben zufolge von den US-Streitkräften sichergestellt und ging letztlich in den Kunstbestand des Bundes über.