Buchmesse online
Buchmesse - in diesem Wort steckt eigentlich ein Widerspruch. Denn steht nicht "Buch" für Stille, Kontemplation, Rückzug und "Messe" für Geschäft, Marktplatz, Kontakte? Beides muss die Frankfurter Buchmesse jedes Jahr aufs Neue zusammenbringen. Inzwischen ist sie so groß geworden, dass man leicht den Überblick verlieren kann. Um da immer auf dem neuesten Stand zu sein, gibt es Hilfe und Anregungen zum Runterladen aus dem Internet.
Jingles: "Frankfurter Buchmesse 2006 – der Podcast – Buchmesse zum Hören – literaturcafe.de präsentiert den Buchmessepodcast 2006"
Wer auf der Buchmesse elektronisch up to date sein will, hat eine Menge zu klicken und zu saugen - mehrmals täglich wird das Online-Angebot erneuert. Besucher können an so genannten Beaming Stationen den jeweils aktuellen Lage- und Veranstaltungsplan auf ihre Mobilgeräte überspielen, auf Laptop oder Organizer – das Gleiche ist auch vom heimischen Rechner aus möglich. Zusätzlich zu diesem rein organisatorischen Service haben die Messeveranstalter Podcaster und Weblogger engagiert. Für fünf Tage werden ihre Texte und Hörbeiträge zum offiziellen Begleitprogramm der Buchmesse. Wolfgang Tischer ist einer von ihnen.
"Das Literatur-Café im Internet ist ein Treffpunkt für alle Literaturbegeisterten, freilich ein virtueller Treffpunkt."
Hier werden Texte, Rezensionen, eigene Hörbuchproduktionen und Aktionen rund um Literatur präsentiert – und seit 2004 auch einen Podcast, also eine Internetradiosendung im Eigenbau.
"Wir produzieren in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal den Buchmessepodcast. Im letzten Jahr war’s so, da wusste niemand so recht, was Podcasting ist, deswegen haben wir uns gedacht, bevor wie da lange erklären, ziehen wir einfach los, sind auf die Messe gegangen und haben uns unterhalten mit Roger Willemsen..."
Roger Willemsen: "Alles klagt über die Buchmesse, ich liebe sie!"
Wolfgang Tischer: "..., Elke Heidenreich, Robert Gernhardt, also bekannten und unbekannten Autoren."
Das Reizvolle an diesem Angebot: Die Interviews werden ungekürzt ins Internet gestellt, und das allein gestern vier Mal. Unter anderem ist zu hören, wie Wolf Haas über seinen neuen Roman spricht und eine Hörbuchverlegerin sich über stümperhafte Konkurrenz lustig macht.
"Weil die Qualität dieser Hörbücher eigentlich so schlecht ist, dass der Ersthörer nie wieder zum Hörbuch greifen wird, wenn er auch seine Oma vorlesen lassen könnte."
Eine solche Herangehensweise zeigt, was Podcasts in Ergänzung zum klassischen Medienangebot leisten können. Unperfektes wird so belassen, wie es ist ...
Wolfgang Tischer: "Ähm ... jetzt muss ich an meine Frage, denken, die mir jetzt nicht mehr ... ja, natürlich, ich wollte ja..."
Dafür bieten die vollständigen Interviews manches, was im gewohnten zusammengeschnittenen Radiobeitrag unter den Tisch gefallen wäre. So zieht einen ein langes Gespräch über eine Wiederveröffentlichung aus dem 16. Jahrhundert – die Wunder des Nordens, eine Länder- und Reisebeschreibung –, allmählich so in den Bann, dass man sich für Fragen wie diese interessiert:
"Sind Seehunde Fische oder Säugetiere?"
Wolfgang Tischer mit seiner Webseite www.literaturcafe.de ist ein Repräsentant des Podcasting "von unten": einer aus Spaß und Experimentierfreude unentgeltlich betriebenen Radiomacherei, die jetzt langsam nach Wegen der Finanzierung sucht. Jan Malte Andresen, der zweite Betreiber eines Buchmessepodcasts, kommt von der anderen Seite.
"Earpaper ist ein Zusammenschluss von Radiomachern, wir haben alle lange Jahre Radio gemacht."
Mit seinen akustischen Messenachrichten wirbt er für sein Unternehmen earpaper.de, das die fachmännische Produktion eines Podcasts als Service anbietet.
"Podcasting wird ja gerne noch wahrgenommen als, ich sag mal so ’ne Art Bürgerfunkmedium, offener Kanal im world wide web, also jeder, der will, der kann senden. Aber wir finden, vielleicht kann’s dem Medium Podcast ganz gut tun, wenn man da auch ’n bisschen professioneller rangeht und professionelle Inhalte brauchen auch eine professionelle Herangehensweise, und ja, das machen wir jetzt eben."
Der Buchmessepodcast von earpaper bringt Buchtipps von Prominenten...
"... zum Beispiel Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, der hat gestern die Messe offiziell eröffnet."
Frank-Walter Steinmeier: "Indische Literatur: Gottes kleiner Krieger, kann ich nur sehr empfehlen."
...und ins Kurzformat gebrachte Zahlen, Nachrichten und Anekdoten rund um die Messe.
Jingle und Earpaper Podcast:
"”Termine:
Um zwölf Uhr wird der deutsche Vorlesepreis verliehen.""
Und schließlich erfährt man im Messepodcast, dass es noch weitere Onlinebeobachter gibt.
"Auf der Buchmesse wird jetzt auch gebloggt. Erstmals sind in diesem Jahr zehn offizielle Buchmesseblogger auf der Messe unterwegs, die schreiben über alles, was sie auf ihren Streifgängen durch die Hallen entdecken. Mit dabei unter anderem ein Autor, eine Lektorin, eine Buchhandelsauszubildende und ein Journalist."
Sie kommen also auch noch dazu - ergänzend zum Literaturliebhaber, der sein Hobby professionalisiert; und zum Radiomacher, der an der neuen Medienvielfalt teilhaben will. Dass das alles unter dem offiziellen Dach der Frankfurter Buchmesse stattfindet, zeigt einen Trend der sich wandelnden Medienwelt. Die Veranstalter der Buchmesse suchen nach Authentizität, um ihren Auftritt aufzupeppen; Blogger und Podcaster suchen nach Aufmerksamkeit, damit ihre Stimmen nicht in den Tiefen des World Wide Web untergehen.
Zugleich zeigt die neue Vielfalt der Onlineauftritte, wie sich Bücher und Lesen verändern. In Zukunft wird Literatur noch mehr als bisher im Internet stattfinden - als Lesung zum Herunterladen, als Volltext zum Ausdrucken oder als Fortsetzungsgeschichte im Podcast-Format.
Wer auf der Buchmesse elektronisch up to date sein will, hat eine Menge zu klicken und zu saugen - mehrmals täglich wird das Online-Angebot erneuert. Besucher können an so genannten Beaming Stationen den jeweils aktuellen Lage- und Veranstaltungsplan auf ihre Mobilgeräte überspielen, auf Laptop oder Organizer – das Gleiche ist auch vom heimischen Rechner aus möglich. Zusätzlich zu diesem rein organisatorischen Service haben die Messeveranstalter Podcaster und Weblogger engagiert. Für fünf Tage werden ihre Texte und Hörbeiträge zum offiziellen Begleitprogramm der Buchmesse. Wolfgang Tischer ist einer von ihnen.
"Das Literatur-Café im Internet ist ein Treffpunkt für alle Literaturbegeisterten, freilich ein virtueller Treffpunkt."
Hier werden Texte, Rezensionen, eigene Hörbuchproduktionen und Aktionen rund um Literatur präsentiert – und seit 2004 auch einen Podcast, also eine Internetradiosendung im Eigenbau.
"Wir produzieren in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal den Buchmessepodcast. Im letzten Jahr war’s so, da wusste niemand so recht, was Podcasting ist, deswegen haben wir uns gedacht, bevor wie da lange erklären, ziehen wir einfach los, sind auf die Messe gegangen und haben uns unterhalten mit Roger Willemsen..."
Roger Willemsen: "Alles klagt über die Buchmesse, ich liebe sie!"
Wolfgang Tischer: "..., Elke Heidenreich, Robert Gernhardt, also bekannten und unbekannten Autoren."
Das Reizvolle an diesem Angebot: Die Interviews werden ungekürzt ins Internet gestellt, und das allein gestern vier Mal. Unter anderem ist zu hören, wie Wolf Haas über seinen neuen Roman spricht und eine Hörbuchverlegerin sich über stümperhafte Konkurrenz lustig macht.
"Weil die Qualität dieser Hörbücher eigentlich so schlecht ist, dass der Ersthörer nie wieder zum Hörbuch greifen wird, wenn er auch seine Oma vorlesen lassen könnte."
Eine solche Herangehensweise zeigt, was Podcasts in Ergänzung zum klassischen Medienangebot leisten können. Unperfektes wird so belassen, wie es ist ...
Wolfgang Tischer: "Ähm ... jetzt muss ich an meine Frage, denken, die mir jetzt nicht mehr ... ja, natürlich, ich wollte ja..."
Dafür bieten die vollständigen Interviews manches, was im gewohnten zusammengeschnittenen Radiobeitrag unter den Tisch gefallen wäre. So zieht einen ein langes Gespräch über eine Wiederveröffentlichung aus dem 16. Jahrhundert – die Wunder des Nordens, eine Länder- und Reisebeschreibung –, allmählich so in den Bann, dass man sich für Fragen wie diese interessiert:
"Sind Seehunde Fische oder Säugetiere?"
Wolfgang Tischer mit seiner Webseite www.literaturcafe.de ist ein Repräsentant des Podcasting "von unten": einer aus Spaß und Experimentierfreude unentgeltlich betriebenen Radiomacherei, die jetzt langsam nach Wegen der Finanzierung sucht. Jan Malte Andresen, der zweite Betreiber eines Buchmessepodcasts, kommt von der anderen Seite.
"Earpaper ist ein Zusammenschluss von Radiomachern, wir haben alle lange Jahre Radio gemacht."
Mit seinen akustischen Messenachrichten wirbt er für sein Unternehmen earpaper.de, das die fachmännische Produktion eines Podcasts als Service anbietet.
"Podcasting wird ja gerne noch wahrgenommen als, ich sag mal so ’ne Art Bürgerfunkmedium, offener Kanal im world wide web, also jeder, der will, der kann senden. Aber wir finden, vielleicht kann’s dem Medium Podcast ganz gut tun, wenn man da auch ’n bisschen professioneller rangeht und professionelle Inhalte brauchen auch eine professionelle Herangehensweise, und ja, das machen wir jetzt eben."
Der Buchmessepodcast von earpaper bringt Buchtipps von Prominenten...
"... zum Beispiel Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, der hat gestern die Messe offiziell eröffnet."
Frank-Walter Steinmeier: "Indische Literatur: Gottes kleiner Krieger, kann ich nur sehr empfehlen."
...und ins Kurzformat gebrachte Zahlen, Nachrichten und Anekdoten rund um die Messe.
Jingle und Earpaper Podcast:
"”Termine:
Um zwölf Uhr wird der deutsche Vorlesepreis verliehen.""
Und schließlich erfährt man im Messepodcast, dass es noch weitere Onlinebeobachter gibt.
"Auf der Buchmesse wird jetzt auch gebloggt. Erstmals sind in diesem Jahr zehn offizielle Buchmesseblogger auf der Messe unterwegs, die schreiben über alles, was sie auf ihren Streifgängen durch die Hallen entdecken. Mit dabei unter anderem ein Autor, eine Lektorin, eine Buchhandelsauszubildende und ein Journalist."
Sie kommen also auch noch dazu - ergänzend zum Literaturliebhaber, der sein Hobby professionalisiert; und zum Radiomacher, der an der neuen Medienvielfalt teilhaben will. Dass das alles unter dem offiziellen Dach der Frankfurter Buchmesse stattfindet, zeigt einen Trend der sich wandelnden Medienwelt. Die Veranstalter der Buchmesse suchen nach Authentizität, um ihren Auftritt aufzupeppen; Blogger und Podcaster suchen nach Aufmerksamkeit, damit ihre Stimmen nicht in den Tiefen des World Wide Web untergehen.
Zugleich zeigt die neue Vielfalt der Onlineauftritte, wie sich Bücher und Lesen verändern. In Zukunft wird Literatur noch mehr als bisher im Internet stattfinden - als Lesung zum Herunterladen, als Volltext zum Ausdrucken oder als Fortsetzungsgeschichte im Podcast-Format.