Buchempfehlungen im Oktober

    Jeden Monat veröffentlicht Deutschlandradio Kultur eine Liste mit fünf Buchempfehlungen. Die Liste der lesenswerten Neuerscheinungen wird von der Literaturredaktion des nationalen Kulturradios zusammengestellt als redaktionelle Bestenauswahl. Vorgestellt werden die Buchempfehlungen im Radiofeuilleton in der "Kritik". Die Listen sind jeweils als Leporello monatlich im Buchhandel erhältlich und beziehen sich auf die Bereiche Belletristik und Sachbuch.
    Tim Parks: "Die Kunst stillzusitzen - Ein Skeptiker auf der Suche nach Gesundheit und Heilung"
    Kunstmann Verlag, München 2010, 400 Seiten
    Ein Mann mit unerträglichen Schmerzen. Die Ärzte empfehlen eine Prostata-OP, ohne Linderung zu versprechen. Was hilft, ist Meditation. Ein brillanter Bericht des Erfolgsautors über seine Erfahrungen mit Körper und Seele, Schul- und Alternativmedizin.

    Peter Wawerzinek: "Rabenliebe"
    Galiani Verlag, Berlin 2010 432 Seiten
    Seine Mutter ließ ihn allein zurück, als sie in den Westen ging. Was folgte, waren Kinderheime und wechselnde Adoptiveltern in der DDR der 50er- und 60er-Jahre – ein Trauma. Der autobiographische Existenzbericht der "Mutterfindung" wird zur Expedition ins ewige Eis der Liebe.

    Felix Bruzzone: "76"
    Berenberg Verlag, Berlin 2010, 144 Seiten
    1976 übernehmen in Argentinien Generäle die Macht, im Geburtsjahr des Autors. Im selben Jahr verschwinden seine Eltern. Acht Erzählungen, die das Ungreifbare spürbar machen, hoch verdichtete Prosa. Selten ist das Fortwirken kollektiver Gewalterfahrung so eindringlich geschildert worden.

    Thomas Lehr: "September - Fata Morgana"
    Carl Hanser Verlag, München 2010, 477 Seiten
    Zwei Familien – die eine in New York, die andere in Bagdad – werden zu Opfern des 11. September und seiner Folgen. Beide suchen nach Antworten. Selten wird das Monströse der Politik so deutlich wie hier. Man sieht, wie sehr die westliche und die östliche Kultur aufeinander bezogen sind.

    Manfred Schneider: "Das Attentat - Kritik der paranoischen Vernunft"
    Matthes & Seitz Berlin, Berlin 2010, 767 Seiten
    Brutus und Cäsar, Lee Harvey Oswald und John F. Kennedy, der 11. September 2001: Attentate prägen Politik. Doch der blutrünstigen Paranoia der Täter entspricht eine andere Paranoia, wie dieses große Buch zeigt: Verschwörungstheorien, Geheimdienst-Aktionen, die Suche nach Sündenböcken.

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