Buchempfehlungen Februar 2013

    01.02.2013
    Jeden Monat veröffentlicht Deutschlandradio Kultur eine Liste mit fünf Buchempfehlungen. Die Liste der lesenswerten Neuerscheinungen wird von der Literaturredaktion des nationalen Kulturradios zusammengestellt als redaktionelle Bestenauswahl. Vorgestellt werden die Buchempfehlungen im Radiofeuilleton in der "Kritik". Die Listen sind jeweils als Leporello monatlich im Buchhandel erhältlich und beziehen sich auf die Bereiche Belletristik und Sachbuch.
    Yoram Kaniuk: 1948
    Übersetzt von Ruth Achlama
    Aufbau/Berlin 2013, 248 Seiten, 19,99 Euro

    Das ist große Literatur, die an den Rand der Schmerzgrenze geht: Ein junger Mann, fast noch ein Kind, zieht in den Krieg, enthusiastisch und stolz will er für Israels Unabhängigkeit kämpfen. Jetzt legt er Zeugnis ab. Es ist das Buch eines Überlebenden, das sich nicht für Heldengesänge und Legendenbildungen eignet.

    Tim Flach: Ganz Nah. Porträts von Tieren
    Übersetzt von Christa Broermann und Elsbeth Ranke
    Knesebeck/München 2012, 312 Seiten, 68 Euro

    Seit Jahren spürt der vielfach preisgekrönte Fotograf der Beziehung von Mensch und Tier nach: Seine Aufnahmen sind kunstvolle Porträts, die keine beliebigen Tieren abbilden, sondern Persönlichkeiten eingefangen. Ohne ein Idyll zu zeigen, zeugen die Bilder von einer einmalig schönen, doch extrem bedrohten Welt.

    Michael Wildt/Christoph Kreutzmüller: Berlin 1933–1945. Stadt und Gesellschaft im Nationalsozialismus
    LangenMüller Verlag, Siedler/München 2013, 496 Seiten, 24,99 Euro
    Von der Hauptstadt aus regierten die Nationalsozialisten das Deutsche Reich. Aber Berlin, die »rote« Stadt, war für sie ein schwieriges Terrain. Der informative Sammelband beschreibt, wie das politische, kulturelle, gesellschaftliche Leben trotzdem nationalsozialistisch geprägt wurde – und mit welchen Folgen.

    Toon Tellegen/Ingrid Godon: Ich wünschte
    Übersetzt von Birgit Erdmann
    mixtvision/München 2012, 96 Seiten, 29,90 Euro

    Die großartigen Bilder zeigen Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ernsten, ausdrucksstarken Mienen. Sie alle haben Fragen, Sehnsüchte und Ängste: Was ist Glück? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Es sind die großen Themen des Lebens, die in diesem wunderbaren Buch leichtfüßig daherkommen.

    Felix Hasler: Neuromythologie. Eine Streitschrift gegen die Deutungsmacht der Hirnforschung
    Transcript/Bielefeld 2012, 260 Seiten, 22,80 Euro
    Scharfsinnig schreibt hier ein Kenner der Szene gegen die Überbewertung der schönen neuen Bilderwelt der Hirnforscher an. Sein gelungenes Plädoyer ist zugleich eine radikale Abrechnung mit der Allmacht der Pharmaindustrie.