Buch "Football Type 2"

Gute Trikots, schlechte Trikots

07:43 Minuten
Thomas Müller im Trikot der Fußball-Nationalmannschaft 2018
Schwarz auf weiß und trotzdem schlecht lesbar: Das Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft 2018 gilt als nicht gelungen - und brachte den Spielern auch kein Glück. © imago images / ULMER Pressebildagentur
Erik Spiekermann im Gespräch mit Massimo Maio · 26.05.2020
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Beim Fußball bewegt nicht nur das Spiel, sondern auch alles drumherum bis hin zu den Trikots der Spieler. Dem Design dieser Kleidung wurde jetzt ein neues Buch gewidmet: "Football Type 2" ist ein Werk für Fans, findet der Typograf Spiekermann.
"Eine blödere und unlesbarere Schrift für die DFB-Trikots hätte man nicht finden können", schrieb Typograf Erik Spiekermann zur WM 2018. "Manieriert, antiquiert, peinlich." Da seien Zahlen und Buchstaben drauf gewesen, die man nicht unbedingt habe entziffern können.
Nun ist der Nachfolger, erschienen. Angetan hingegen ist Spiekermann von dem Buch zur Schriftgestaltungen im Fußball, "Football Type 2", dem Nachfolger des 2013 erschienen "Football Type": "Wenn Sie Fußballfreak sind, dann ergötzen Sie sich daran", sagt er. Darin werde jedes Trikot ausgiebig und umfangreich beschrieben. Dazu gebe es viele Hintergrundinformationen zu den Gestaltern. Deutlich wird dabei die Entwicklung: Mittlerweile seien immer mehr Agenturen damit betraut und die Schrift sei eingebettet in ein Gesamtkonzept der Vereine.

Design als Herausforderung

Spiekermann betont, dass ein Trikot zu gestalten gar nicht so leicht ist: "Der Konflikt für die Entwerfer ist sehr groß: Es muss schnell zu lesen sein und heute müssen sie auch noch den Club eindeutig identifizieren.Dann gibt es vielleicht noch einen Sponsor im Hintergrund. Inzwischen sind die großen Sponsoren die Hersteller."
Er halte solche Designaufträge aber für sehr spannend, weil man dabei enge Parameter habe und viele verschiedene Interessen bedienen müsse.
(leg)
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