Brandanschlag in Tröglitz

"Eine andere, deutliche Haltung einnehmen"

Blick auf den ausgebrannten Dachstuhl der zukünftigen Unterkunft für Asylbewerber in Tröglitz (Sachsen-Anhalt)
Blick auf den ausgebrannten Dachstuhl der zukünftigen Unterkunft für Asylbewerber in Tröglitz © dpa / picture alliance / Hendrik Schmidt
Uwe-Karsten Heye im Gespräch mit Liane von Billerbeck  · 07.04.2015
Mehr Widerstand gegen unmenschliches Verhalten fordert der Vorstandsvorsitzende des Vereins "Gesicht Zeigen!" und ehemalige Regierungssprecher, Uwe-Karsten Heye, nach dem Brandanschlag auf das Asylbewerberheim in Tröglitz. Er hoffe, dass brennende Asylbewerberheime nicht nur kurzzeitiges Ereignis abgehandelt würden.
Der Alltagsrassismus sei inzwischen weit in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Vereins "Gesicht Zeigen!" und frühere Regierungssprecher, Uwe-Karsten Heye, am Dienstag im Deutschlandradio Kultur. Er hoffe, dass die brennenden Asylbewerberheime nicht nur als Tagesereignis abgehandelt und vergessen würden.
180 Tote rechtsextremer Gewalt seit dem Mauerfall
"Ich glaube, wir haben hier etwas nachzuholen, was deutlich macht, dass wir eine andere, deutliche, immer geltende Haltung einzunehmen haben, und nicht nur aufgeschreckt hingucken, wenn wieder ein Ereignis ist", so Heye. Seit dem Mauerfall habe es 180 Tote gegeben, die Opfer rechtsextremistischer Gewalt seien. "Und ich habe nicht ein einziges Mal das Gefühl gehabt, dass in dieser Gesellschaft das zu einer Besinnung geführt hat." Diese Art von unmenschlichem Verhalten müsse bekämpft werden.
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